Klare Worte

FIFA-Boss gegen Reform der Champions League

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Infantino gegen Reform der Champions League - 'Bin für Philosophie der Öffnung'.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich kritisch zu den Plänen für eine Champions-League-Reform geäußert. "Andere müssen entscheiden, was gut und schlecht ist für die UEFA", sagte der Weltverbandschef nach seiner Wiederwahl am Mittwoch in Paris. Aber: "Natürlich ist es Sache des FIFA-Präsidenten zu schauen, und dann muss man manchmal intervenieren." Er stehe für eine "Philosophie der Öffnung".

Die UEFA und die European Club Association (ECA) propagieren ein neues Format der Fußball-Königsklasse, das die Qualifikationskriterien über das Abschneiden in den nationalen Ligen von 2024 an massiv einschränken würde. Nur noch vier der 32 Startplätze würden dann an Mannschaften aufgrund ihrer Liga-Erfolge vergeben werden. Am Donnerstag und Freitag kommen die Mitglieder der ECA auf Malta zu einer Sondersitzung zusammen, um weiter über die Reform zu beraten.

Spanische Clubs protestierten

Ebenfalls am Mittwoch wendeten sich sieben spanische Vereine unter Federführung von Atletico Madrid in einem Protestbrief an die ECA. Die Clubs kritisierten mangelnde Transparenz in der Reformdiskussion und bezeichneten die Idee als "die größte Bedrohung im europäischen Fußball der vergangenen Jahre". Die spanischen Top-Clubs FC Barcelona und Real Madrid gehören nicht zu den Unterzeichnern.

"Unsere Strategie ist nicht die, eine Elite zu kreieren", sagte Infantino. Der Schweizer betonte, dass es sein Ziel sei, dass es künftig mehr Titelkandidaten bei internationalen Wettbewerben gebe. "Ich will, dass es nicht nur zehn, sondern 50 Mannschaften gibt, die Weltmeister werden können", sagte er.

Auch bei der Club-WM müsse es künftig mehr Teams mit Siegchance geben, sagte Infantino. Dieser FIFA-Wettbewerb wird von 2021 mit 24 statt sieben Mannschaften stattfinden. Ein neues Format der Champions League stünde sportlich wie ökonomisch in Konkurrenz zur reformierten Club-WM. Infantino geht nicht von einem Boykott Club-WM durch Top-Vereine aus Europa aus. "Natürlich werden die Europäer mitmachen", sagte er. "Sie haben acht Startplätze, einige Clubs haben bereits gesagt, dass sie teilnehmen werden."

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