Mit einer europäischen Sternstunde will RB Leipzig am Dienstag (ab 21 Uhr im Sport24-Liveticker) bei Manchester City ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League einziehen. "Es ist ein schwieriges Spiel, das uns bevorsteht.
Aber es ist weiterhin alles möglich", meinte Josko Gvardiol, Leipzigs Torschütze beim 1:1 im Hinspiel. Im zweiten Spiel des Abends verteidigt Inter Mailand bei Porto ein 1:0, Coach Simone Inzaghi steht nach schwachen Resultaten in der Serie A bereits unter Druck.
RB-Leipzig-Coach Marco Rose erwartet von seinem Team eine besondere Leistung. "Wir wissen, was auf uns zukommt", sagte der Trainer am Montag. "Am Ende geht es gegen so eine Top-Mannschaft um die richtige Balance, sehr, sehr viel Vertrauen, Mut - und unser bestes Spiel dieser Saison würde auch ganz gut passen." Die Sachsen wollen zum zweiten Mal in das Viertelfinale der Königsklasse einziehen. In der Gruppenphase der Saison 2021/22 trat RB bereits einmal bei City an, verlor dort in einer spektakulären Partie 3:6, gewann aber das Rückspiel mit 2:1.
ManCity-Coach Pep Guardiola ist sich bewusst, dass die CL-Ambitionen seines Clubs einmal mehr einem harten Realitätstest unterworfen werden. Daran hänge letztlich auch die Frage, ob seine Ära bei den "Citizens" als erfolgreiche in die Geschichtsbücher eingehen werde. "Absolut, man wird uns an diesem Bewerb messen", sagte der Spanier, der seit 2016 an Bord ist und neun nationalen Titeln zum Trotz weiter auf den CL-Triumph wartet.
Aufseiten Citys will man Leipzig um ÖFB-Teamkicker Konrad Laimer und den derzeit verletzten Xaver Schlager nicht unterschätzen. "Wir haben bereits dreimal gegen sie gespielt, wir kennen das Team. Das Level an Energie, Qualität und Intensität ist hoch", sagte Offensivmann Kevin De Bruyne, der beim Hinspiel erkrankt gefehlt hatte und einst in der deutschen Bundesliga für Werder Bremen und VfL Wolfsburg kickte. "Ich bin mir der Gefahr bewusst, die sie haben."
City setzt auf Heimstärke
Der englische Meister kann sich jedenfalls auf seine Heimstärke verlassen. Seit 23 CL-Partien ist die Guardiola-Elf im eigenen Stadion ungeschlagen. Eine Warnung dürfte aber die zweite Halbzeit in Leipzig gewesen sein, als der deutsche Cupsieger aufdrehte und verdient zum 1:1 ausglich. Und während Leipzig auf einen blendend aufgelegten Emil Forsberg, der in den jüngsten vier Ligaspielen je einmal traf, setzen kann, läuft es bei City-Goalgetter Erling Haaland aktuell nicht mehr ganz so rund.
Guardiola will vom ehemaligen Salzburger trotz dessen bisheriger 34 Saisontore noch mehr sehen. "Es gefällt mir nicht, wenn ein Spieler nur im Strafraum Tore erzielt. Auch abseits des Strafraums, wo er nicht treffen kann, muss er aktiver sein. Er muss in unsere Aktionen involviert sein", betonte Guardiola, räumte aber auch ein: "Er hat sich verbessert, er kann aber noch besser sein."
Vor drei Wochen hatte die Leipziger Abwehr den Norweger gut im Griff. Doch Rose, der den 22-Jährigen aus gemeinsamen Salzburger Zeiten kennt, weiß, "Erlings Qualität kennt jeder, wir haben es gut verteidigen können im Hinspiel. Man kann ihn aber nie komplett kaltstellen. Wir müssen alles als Mannschaft auffangen".
Inter als Favorit nach Porto
Inter reist mit einem 1:0 aus dem Hinspiel im Gepäck zu Porto, Inzaghi bangt um seinen Job. In der italienischen Meisterschaft kassierte man am Wochenende eine 1:2-Niederlage bei Spezia Calcio, es war die zweite in den jüngsten drei Partien. Selbst Platz zwei hinter dem längst enteilten SSC Napoli wackelt. Italiens Medien spekulieren bereits mit einer Ablöse Inzaghis durch den im Herbst bei Chelsea entlassenen Thomas Tuchel.
Im Heimspiel machten ein spätes Tor von Romelu Lukaku und einige Paraden von Goalie Andra Onana den Unterschied für die Italiener, die seit 2011 nicht mehr ins Viertelfinale vorgestoßen sind. Gegner Porto, Champions-League-Sieger von 2004, würde hingegen bereits zum dritten Mal in den jüngsten fünf Jahren in die Runde der letzten Acht einziehen.