Salzburg verliert gegen Liverpool mit 0:2 und muss sich aus der Champions League verabschieden.
Das Abenteuer Champions League ist für RB Salzburg beendet! Der österreichische Serienmeister verlor das letzte Gruppenspiel in der ausverkauften Red-Bull-Arena vor 30.000 Zusehern mit 0:2 gegen Liverpool und steigt damit als Gruppendritter in die Europa League um. Liverpool steht so wie Napoli im CL-Achtelfinale.
Der Anfang der Partie war vielversprechend. Vor allem Salzburg legte engagiert los und die ersten 30 Minuten hatten es insgesamt in sich. Beide Teams suchten ihr Glück in der Offensive und starteten mit fulminantem Pressing in die Partie. Den ersten Torschuss gab Salzburgs Enock Mwepu in der dritten Minute ab, Liverpool-Goalie Alisson war auf dem Posten. Eine Minute später leistete sich Maximilian Wöber bei einem weiten Pass einen Stellungsfehler, Salah zog allein aufs Tor, scheiterte aber an "Bullen"-Schlussmann Cican Stankovic.
In der siebenten Minute waren wieder die Gastgeber dem Führungstor nahe, doch Alisson rettete zunächst bei einem Lupfer von Hwang Hee-chan und war auch beim Nachschuss von Takumi Minamino zur Stelle. Praktisch im Gegenzug verfehlte ein Schlenzer von Sadio Mane nur knapp das Ziel.
Chancen auf beiden Seiten
Nach dem offenen Schlagabtausch zu Beginn wurde einen Gang zurückgeschaltet, dennoch gab es auch weiterhin gefährliche Szenen. Mane fand in Stankovic seinen Meister, auf der anderen Seite war Alisson bei Versuchen von Hwang (21.) und Erling Haaland (24.) nicht zu überwinden.
Salzburg war Liverpool ebenbürtig
Mit Fortdauer der Partie wurde Liverpool immer dominanter. Zunächst verzog Salah aus aussichtsreicher Position (29.), kurz vor dem Halbzeitpfiff war wieder Stankovic Salzburgs Held, als er gegen Keita rettete. Salzburg hatte vor dem Seitenwechsel nur noch einen Mwepu-Weitschuss genau auf Alisson zu bieten (41.).
Die zweite Hälfte begann ähnlich spektakulär, wobei sich Salah zunächst neuerlich als Chancentod hervortat. Der Ägypter schoss nach Idealvorlage von Mane über die Latte (48.) und schaffte es allein vor dem Salzburg-Tor nicht, Stankovic zu überspielen (50.). Auch Salzburg hatte eine Top-Gelegenheit zu bieten - Haaland traf nach Pass von Zlatko Junuzovic nur das Außennetz (51.).
Klopp hatte sein Team perfekt eingestellt
Bitterer Doppelschlag in Hälfte zwei
In der 57. Minute stellte Liverpool die Weichen auf Achtelfinal-Einzug. Der überragende Mane zog auf der linken Seite davon, seine Maßflanke versenkte Keita per Kopf und vollendete so eine Koproduktion zweier Ex-Salzburger. Nur eine Minute später folgte die Entscheidung zugunsten der "Reds". Nach einem weiten Pass und einem völlig missglückten Kopfball-Klärungsversuch von Jerome Onguene ging Salah an Stankovic vorbei und bugsierte das Kunstleder mit seinem schwächeren rechten Fuß aus extrem spitzem Winkel ins Netz - seine schwierigste Chance hatte der Starstürmer damit verwertet.
Danach war aus dem Match die Luft weitgehend draußen. Liverpool beschränkte sich vor allem auf das Verwalten des Vorsprungs, war aber bei Möglichkeiten von Salah (77., 91.) und Mane (80., 89.) dem dritten Tor näher als die Hausherren dem Anschlusstreffer. Den Salzburgern gelang es nicht mehr, ein Husarenstück wie beim 3:4 an der Anfield Road hinzulegen, als man innerhalb von 21 Spielminuten drei Tore en suite erzielte.
Österreichs Serienmeister blieb erstmals in dieser Champions-League-Saison ohne Torerfolg, womit auch Haaland den Rekord verpasste, als erster Spieler überhaupt in seinen ersten sechs Einsätzen in der Eliteliga immer zu scoren.
Stimmen zu Salzburg - Liverpool (0:2/via DAZN und Sky)
Andreas Ulmer (Salzburg-Kapitän): "Die erste Hälfte war sehr ausgeglichen, es hat auf beiden Seiten viele Chancen gegeben. In der zweiten Hälfte hat Liverpool wirklich gut umgeschaltet, da hat uns Cican im Spiel gehalten. Liverpool hat schon riesige Qualität. Wenn man innerhalb von einer Minute zwei Tore bekommt, ist es vom Kopf her schwierig. Wir waren das erste Mal in der Champions League dabei, und haben das richtig geil gemacht. Jetzt sind wir in der Europa League weiter dabei. So wie wir uns präsentiert haben, kann man schon stolz sein."
Maximilian Wöber (Salzburg-Verteidiger): "Wir haben uns extrem viel vorgenommen, wollten unbedingt gewinnen und das Wunder möglich machen. Es war eine Partie auf unglaublich hohem Niveau, auf die wir stolz sein können, trotzdem ist es bitter. Wir können natürlich besser verteidigen, haben einige Torchancen zugelassen. Beide Mannschaft haben ihr Bestes gezeigt, was sie können, und da ist Liverpool eine Klasse stärker als wir. Die erste Hälfte war die intensivste für uns in dieser Saison, man konnte sich kaum ausruhen. Wir hatten zu Beginn der zweiten Hälfte eine gute Chance, mit den beiden Gegentoren ist aber unsere Mentalität geknickt."
Zlatko Junuzovic (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Es war unsere Ziel, international zu überwintern. Sicher wollten wir heute gewinnen, aber wir haben alles reingehauen. Ich denke nicht, dass sie so viel Spaß hatten. Es war ein geiler Fight, ein super-intensives Spiel. Für uns ist alles okay. Wir sind trotzdem froh. Wir haben viele Punkte geholt, jetzt spielen wir in der Europa League weiter. Schämen müssen wir uns nicht."
Cican Stankovic (Salzburg-Torhüter): "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Sie bestrafen dann einfach jeden kleinen taktischen Fehler. Es ist hin- und her gegangen, es war sehr intensiv, sogar für mich. Im Moment kann ich mich über die Europa League nicht freuen, aber wenn das Frühjahr kommt, wird die Vorfreude schon wieder kommen."
Jordan Henderson (Liverpool-Kapitän): "Es war ein schwieriges Spiel, Salzburg ist ein gutes Team. Wir haben in der ersten Hälfte gut verteidigt. Je länger das Spiel gedauert hat, desto besser sind wir geworden. Wir hätten am Ende noch mehr Tore erzielen können. Wir haben eine gute Leistung geboten und sind dafür am Ende belohnt worden."
Virgil van Dijk (Liverpool-Verteidiger): "Ich bin sehr glücklich, wir haben großartig gespielt. Salzburg war schon an der Anfield Road stark, daher wussten wir, was auf uns zukommt. Salzburg wird in der Europa League noch viele überraschen."