Rapid fassungslos

Neymar-Deal macht Angst vor großem Knall

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Neymar-Transfer löst bei Bundesliga-Vertretern Unverständnis aus.

Der alle bisherigen finanziellen Rahmen sprengende Transfer von Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain sorgt auch in der österreichischen Fußballszene für viel Gesprächsstoff. "Eigentlich ist kein Mensch so eine Summe wert", kommentierte Rapid-Trainer Goran Djuricin am Freitag die 222-Millionen-Zahlung, mit der sich der Brasilianer von seinem Ex-Club losgeeist hat.

"Das nimmt Dimensionen an, mit denen man fast nichts mehr anfangen kann. Ich weiß nicht, wo noch die Grenzen sind oder wie das weitergehen soll", sagte Djuricin bei einer Pressekonferenz seines Clubs. Rapids Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel stimmte seinem Kollegen zu. "Das ist eine normale Entwicklung, die abnormal ist. Es macht mir Angst, dass es irgendwann einen großen Knall geben könnte. Das ist bestimmt keine gesunde Entwicklung", meinte der Schweizer.

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Klaus Schmidt stimmte ähnliche Töne an. "Das ist Wahnsinn. Ich warte, bis bei uns ein Scheich anklopft", meldete auch der Altach-Coach gegenüber der APA - Austria Presse Agentur Bedenken an. "Da sieht man, dass nicht alles gerecht verteilt ist, die Großen immer größer werden, für die Kleinen wird es dagegen immer schwerer, sich in Europa Positionen zu verschaffen."

Diese Entwicklung sei zu hinterfragen. "Aber man darf nicht den Spieler verurteilen. Man muss sich gesamt was überlegen", betonte Schmidt. Altach-Sportdirektor Georg Zellhofer erklärte, Paris hätte für den Offensivspieler "auch 400 Millionen Ablöse gezahlt. Das ist sehr bedenklich für Fußball."

Für St. Pöltens Coach Jochen Fallmann sei ein Transfer in dieser Preisklasse überhaupt nur legitim, so lange alles unter halbwegs "fairen Bedingungen" ablaufe. "Aber es ist natürlich schon ein Wahnsinn, dass ein Spieler so viel wert sein kann", sagte der Niederösterreicher, der ein weiteres Problem wittert. Durch den "Neymar-Effekt" könnten nämlich in Bälde "zweit- und drittklassige Spieler nachziehen" und ebenfalls über Gebühr teuer werden.

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