Viertelfinale

Sensation! Ajax schmeißt Juve aus CL

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Die Italiener rund um Superstar Ronaldo müssen sich mit einer schmerzhaften Niederlage aus der Königsklasse verabschieden.

Ajax Amsterdam steht erstmals seit 22 Jahren im Halbfinale der Champions League. Die Niederländer schalteten Juventus nach einem 2:1 (1:1) im Viertelfinal-Rückspiel in Turin aus. Das Hinspiel hatte 1:1 geendet, das entscheidende Tor schoss Ajax-Kapitän Matthijs de Ligt in der 67. Minute. Dabei war Italiens Serienmeister durch Cristiano Ronaldos 126. Champions-League-Tor (28.) in Führung gegangen.

Während Ajax erstmals seit 1997 in der Vorschlussrunde der "Königsklasse" steht, schaffte der FC Barcelona nach vier Jahren Pause wieder den Sprung dorthin. Lionel Messi (16., 20.) traf beim 3:0 (2:0) gegen Manchester United zweimal, Philippe Coutinho (61.) besorgte den Endstand. ManUnited kassierte nach dem 0:1 im Hinspiel eine deutliche Abfuhr. Im Halbfinale trifft Ajax auf den Sieger des rein englischen Duells zwischen Tottenham und Manchester City (Hinspiel 1:0), Barcelona bekommt es mit Liverpool oder dem FC Porto (2:0) zu tun.

Eigentlich Traumstart für Juve

Für Juventus begann der Abend eigentlich nach Maß. Die Turiner begannen dominant, Ajax hielt dagegen. Nach 20 Minuten kamen die Niederländer erstmals vehementer vor das Juve-Gehäuse. Die Turiner schlugen dann aus einer Standardsituation zu. Ronaldo war nach einem Eckball per Kopf zur Stelle, wobei der Angreifer leichtes Spiel hatte. Ajax sah ein Foulvergehen, das VAR-Studium offenbarte aber, dass De Ligt den eigenen Mitspieler Joel Veltman umstieß. Ronaldo traf damit zum fünften Mal in Folge für Juve in der Champions League.

 Die Freude des Turiner Publikums währte nur kurz. Ajax, das bereits Titelverteidiger Real Madrid dank eines Auswärtserfolgs eliminiert hatte, schlug sechs Minuten später zurück, Donny van de Beek (34.) reagierte nach einem Schussversuch eines Teamkollegen am schnellsten und verwertete sicher. Die Mannschaft von Trainer Erik ten Hag war wieder im Spiel.

Alte Dame biss sich die Zähne aus

Juve-Trainer Massimiliano Allegri brachte mit Jungstar Moise Kean für Paulo Dybala nach der Pause seinen zuletzt treffsichersten Akteur. Ajax war jedoch viel gefährlicher. Hakim Ziyech und Van de Beek scheiterten bei ihren Abschlüssen am Polen Wojciech Szczesny im Juve-Tor, Miralem Pjanic rettete vor dem einschussbereiten Ziyech. Dass der starke Auftritt der Niederländer in der zweiten Spielhälfte nicht unbelohnt blieb, war De Ligt zu verdanken. Der von Großclubs umworbene 19-Jährige setzte sich nach einem Eckball vehement durch und traf per Kopf.

Juve war nun auf zwei Treffer angewiesen, Ronaldo und Co. versuchten auch, zumindest einmal den Ausgleich zu erzwingen. Die Alte Dame biss sich an der Defensive der Gäste aber die Zähne aus. Bei einer Elfmeter-Reklamation in den Schlussminuten entschied der Referee nach einem Handspiel von Danny Blind im Strafraum auf keinen Strafstoß. Ronaldo blieb in der zweiten Spielhälfte wirkungslos.
 

Messi schießt Barca ins Halbfinale

In Barcelona hätte sich das Spiel womöglich anders entwickelt, hätte Manchester einen fast perfekten Start genutzt. Marcus Rashford zog nach Pass von Paul Pogba nach einer halben Minute Spielzeit Richtung Barca-Tor. Marc-Andre ter Stegen ließ den Ball passieren, der streifte die Lattenoberkante. Insgesamt bereiteten die Engländer den Hausherren mit ihrem Forechecking Probleme. Barcelona begann abwartend, ehe Fred im Strafraum Ivan Rakitic am Fuß traf (11.). Der deutsche Referee Felix Brych entschied zunächst auf Elfmeter, revidierte seine Entscheidung aber überraschenderweise nach VAR-Analyse.

Barcelona haderte nicht, sondern schlug kurz darauf zu. Ashley Young vertändelte den Ball an Messi, der zur Mitte zog und mit links ins lange Eck abschloss. Der Argentinier beendete damit eine persönliche Durststrecke. Zwölf Viertelfinalspiel in der Champions League hatte der 31-Jährige davor ohne Tor beendet. Auf den Geschmack gekommen, legte Messi weiter nach. Das 2:0 fiel unter kräftiger Mithilfe von Spaniens Teamtorhüter David de Gea, dem Messis eigentlich zu schwach ausgefallener Abschluss aus 18 Metern unter dem Körper durchrutschte. Für "La Pulga" war es der zehnte Treffer im laufenden Bewerb, der 110. insgesamt in der Champions League.

Die Partie war entschieden, Barcelona auf Kurs. In der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte vergab Sergi Roberto noch die Chance auf das 3:0. Manchesters Trainer Ole Gunnar Solskjaer sah an der Seitenlinie, dass sich sein Team entscheidende Fehler leistete, um den Gegner fordern zu können. Der Norweger reagierte zur Pause nicht und sah, wie Messi nach dem Seitenwechsel fast den Hattrick geschnürt hätte. Der dritte Treffer fiel für die nun zurückschraubenden Katalanen dennoch: Coutinho zirkelte den Ball nach einem Gegenstoß unter die Latte.
 

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