Für Sturm Graz geht es am Dienstag (20.30 Uhr) gegen Dynamo Kiew um das Champions-Leage-Playoff. Die Grazer müssen ein 0:1 aus dem Hinspiel drehen. Sturm darf sich zudem auf einen Hexenkessel in Graz-Liebenau freuen.
Mit verbessertem Pressing und Effizienz vor dem Tor will Sturm Graz die Hürde Dynamo Kiew nehmen. Österreichs Fußball-Vizemeister muss am Dienstag (ab 20.30 Uhr im Sport24-Liveticker) in Graz in der dritten Qualifikationsrunde ein 0:1 aus dem Hinspiel wettmachen, um das Play-off der Champions League zu erreichen. Die Grazer gehen vor über 12.000 Zuschauern optimistisch in das zweite Duell mit dem 16-fachen ukrainischen Meister.
Ilzer zuversichtlich
"Wir wollten aus Lodz mit einem Ergebnis zurückkehren, das uns für das Rückspiel eine realistische Chance eröffnet. Das Ergebnis gibt alles her. Ich bin zuversichtlich", erklärte Christian Ilzer vor dem Rückspiel. Es wartet aber eine schwierige Aufgabe, weiß der Sturm-Trainer nicht erst seit dem Hinspiel. "Kiew ist in Ballbesitz eine Topmannschaft und jeder einzelne Spieler hat am Ball höchste Qualität und hohe Lösungskompetenz", analysierte Ilzer.
Im Hinspiel in Polen fand seine Mannschaft gut ins Spiel und einige gute Chancen vor, ehe Oleksander Karawajew in der 28. Minute den letztlich einzigen Treffer erzielte. Nach der Pause brachten die Ukrainer den Vorsprung routiniert über die Zeit. "Kiew ist sehr pressingresistent. Sie waren in der zweiten Halbzeit gegen uns sehr clever. Wir müssen da in unserem Pressing schärfer sein, ein paar mehr Prozent rüberbringen, um auch in die Zonen zu kommen, wo wir Kiew weh tun können. Und ganz wesentlich ist auch, dass wir effizient sind", gab Ilzer den Weg vor.
Sturm will wie gegen Salzburg auftreten
Er will sein Team so wie beim Ligaerfolg über Titelfavorit RB Salzburg von Beginn weg mit viel Druck und Intensität sehen. "Es gibt aber auch einen Gegner. Es hängt davon ab, ob wir die Kraft haben, die Dominanz zu übernehmen, wie es in Salzburg gelungen ist. Unser grundsätzlicher Gedanke ist immer die Offensive", betonte er.
Dass Kiew aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine keine Meisterschaft bestreiten kann, ist für die Elf des 77-jährigen Mircea Lucescu kein Nachteil, ist Ilzer überzeugt. Er verweist auf viele Testspiele gegen starke Gegner wie Borussia Dortmund oder Olympique Lyon und mittlerweile drei Qualifikationsspiele in der Champions League. "Kiew ist absolut im Spielrhythmus", stellte er daher klar.
Jantscher noch nicht einsatzbereit
Ilzer muss unverändert auf Jakob Jantscher, der für das Wochenende wieder einsatzbereit sein könnte, und Otar Kiteishvili, der noch länger fehlen wird, verzichten. Dafür wird es lautstarke Unterstützung von den Rängen geben, bis Montagnachmittag wurden 12.150 Karten abgesetzt, darunter wurden 650 an Ukrainer zur Verfügung gestellt. "Die zu erwartende super Kulisse setzt zusätzliche Energie frei", freute sich Gregory Wüthrich.
Der Schweizer Verteidiger ist so wie sein Coach zuversichtlich, dass er und seine Kollegen das Duell mit Kiew noch drehen können. "Wir wissen, was zu tun ist, wir haben einen klaren Spielplan. Wir werden so früh wie möglich auf das erste Tor spielen, ohne ihnen die Räume zu geben. Wir müssen mutiger auftreten (als im Hinspiel), da hat uns auch die letzte Spritzigkeit gefehlt, morgen wird es anders ausschauen", erklärte Wüthrich.
Sturm will zum insgesamt vierten Mal und erstmals seit der Saison 2000/01 wieder in die Gruppenphase der Königsklasse. Ilzer war damals als Fan dabei, nun will er das Gefühl selbst erleben. Dafür gilt es zunächst Dynamo Kiew auszuschalten und danach voraussichtlich Benfica Lissabon. Die Portugiesen haben in der dritten Qualifikationsrunde das Hinspiel gegen Midtjylland mit 4:1 gewonnen und würden am 16./17. August im ersten Spiel in Graz zu Gast sein.