Ungewollter Showdown gegen Baku

Rapid braucht Sieg mit zwei Toren

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Für Rapid geht es am Donnerstag schon um den internationalen Verbleib. Gegen Baku muss ein Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied her.

Bereits im Hochsommer muss Rapid um den Europacup-Verbleib zittern. Im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Fußball-Conference-League am Donnerstag (ab 20.30 Uhr im Sport24-Liveticker) will das Team von Ferdinand Feldhofer das enttäuschende 1:2 vom Hinspiel gegen Neftci Baku wettmachen, um weiterhin die Hoffnung auf die Teilnahme an der Gruppenphase zu wahren. "Die Ausgangslage ist ok und die Aufgabe absolut lösbar", sagte Feldhofer am Mittwoch.

Rapid setzt auf Heimvorteil

Das 1:1 zuletzt in der Liga gegen Austria Lustenau war keine Moralinjektion, doch Rapid baut unvermindert auf die heimische Kulisse und dosiertes Risiko im Showdown. "Die Ausgangslage hat sich nicht wirklich verändert. Jetzt lassen wir Neftci einmal die paar Stunden im Flieger sitzen, ankommen, den Klimazonenwechsel erleben. Mit unseren Fans wird das ein ganz ein anderes Spiel", erklärte Ferdinand Feldhofer am Dienstag. "Wir werden wieder zu einigen Chancen kommen. Es liegt an uns, wie leicht wir es uns machen." Und: "Ich denke, dass die Ergebnisse zeigen, dass sie auswärts eher Probleme haben."

Die Frage, ob die Partie am Donnerstag die bisher wichtigste seiner noch kurzen Trainerzeit bei Rapid ist, lächelte Feldhofer weg: "Die Bedeutung ist klar, wir können uns keinen schlechten Tag leisten." Das Hinspiel-Ergebnis macht taktische Spielchen überflüssig. "Wir müssen nichts verwalten. Wir müssen das Spiel gewinnen mit zwei Toren Unterschied, wenn wir nicht ins Elfmeterschießen wollen - und das wollen wir nicht", sagte der Steirer. Risikoabwägung werde auf dem Weg ins Play-off wichtig sein. "Wir werden nicht All-in gehen in den ersten fünf Minuten."

Machbares Los winkt im Playoff

Als letzte Hürde vor der Gruppenphase zog Rapid für den Fall des Aufstiegs mit dem türkischen Vertreter Konyaspor oder FC Vaduz aus Liechtenstein ein weiteres machbares Los. Zunächst aber muss ein Gegner aus dem Weg geräumt werden, den Rapids Coach erneut so erwartet: "Gut bei Standards, gut im Umschalten und wenn man sie kicken lässt, haben sie wirklich Qualität."

Schnelle Gegenstöße wie in Baku sollen bereits im Keim erstickt werden. "Ich denke, dass wir vermehrt den Ball haben werden und dann eine gute Staffelung brauchen, um gut ins Pressing zu kommen." Neftci schonte in der Meisterschaft Kräfte, Rapids Matchanalyse ist wenig aussagekräftig. Feldhofer: "Sie haben die komplette Mannschaft rotiert am Sonntag." Für sie ist es ein "Spiel des Lebens", ergänzte Kapitän Maximilian Hofmann.

Personell steht im Mittelfeldzentrum der gesperrte Aleksa Pejic nicht zur Verfügung. Einen ähnlichen Spielertypen habe er nicht mehr im Kader, meinte Feldhofer, jedoch kämen für die Sechserposition der junge Nikolas Sattlberger, Moritz Oswald, Patrick Greil und möglicherweise auch Roman Kerschbaum in Frage. Der Neuzugang könnte unter Umständen wie Yusuf Demir und Ferdy Druijff ein Thema für den Matchkader werden, verriet Feldhofer. Er wollte diesbezüglich nach dem Abschlusstraining am Mittwoch entscheiden.

Rapid genießt den Druck

Vergleichbar ist die Ausgangssituation mit jener von vor vier Jahren: Damals hieß es in der dritten Qualirunde zur Europa League nach einem Auswärts-1:2 bei Slovan Bratislava ebenfalls in Hütteldorf "siegen oder fliegen". Dem Druck hielt damals eine von Goran Djuricin betreute Mannschaft stand (4:0). Es folgte der Aufstieg in die Gruppenphase mit dem Vorstoß bis ins Sechzehntelfinale. "Wir haben die letzten Jahre des Öfteren gezeigt, wozu wir im eigenen Stadion imstande sind, vor allem mit den Fans im Rücken", sagte Hofmann. "Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen und so schnell wie möglich den Aufstieg fixieren." Ein frühes Aus gegen die No-Name-Truppe aus Aserbaidschan würde auch in finanzieller Natur schmerzen - in den vergangenen zehn Saisonen war Rapid siebenmal in einer Gruppenphase vertreten.

"Wir genießen den Druck und wandeln ihn in positive Energie um", kündigte Feldhofer vor dem 150. Europacup-Heimspiel der Clubgeschichte an. Ein mögliches Elfmeterschießen habe das Team im Training nicht simuliert. "Die Spieler trainieren das regelmäßig", erklärte der Coach. Bis Mittwochabend wurden etwa 10.000 Tickets abgesetzt.
 

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