Inter Mailand erteilt Rapid eine bittere Lehrstunde in San Siro.
Rapids Europacup-Reise endet schmerzhaft in Mailand! Die Kühbauer-Elf ist am Donnerstag im Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League klar ausgeschieden. Inter schoss den österreichischen Rekordmeister mit 4:0 vom Platz. Rapid zeigte sich zwar ansatzweise verbessert zum Hinspiel, doch beging erneut eklatante Abwehrfehler.
Tore von Matias Vecino (11.), Andrea Ranocchia (18.), Ivan Perisic (80.) und Matteo Politano (87.) sorgten für klare Verhältnisse vor rund 30.000 Zuschauern im Meazza-Stadion. Rapid musste mit einem Gesamtscore von 0:5 Abschied vom internationalen Geschäft nehmen.
Das Duell war nach Treffern von Matias Vecino (11.) und Andrea Ranocchia (18.) bereits früh entschieden. In der zweiten Hälfte legten Ivan Perisic (80.) und Matteo Politano (87.) nach. Bei Rapid gab es im Vergleich zum 0:1 vor einer Woche in Wien drei Änderungen in der Startformation. Der etatmäßige Kapitän Stefan Schwab war wohl auch im Hinblick auf das Liga-Duell mit Red Bull Salzburg zunächst nur Ersatz.
Kapitän Schwab nur auf der Bank
Von der Bank aus musste der Mittelfeldspieler zuschauen, wie es mit dem Traum vom "Wunder von Mailand" schnell vorbei war. In der elften Minute brachte Antonio Candreva einen Stanglpass von Perisic aus kurzer Distanz nicht im Tor unter, Vecino kam aus dem Hinterhalt und traf ins lange Eck.
Sieben Minuten später folgte die nächste kalte Dusche für Rapid. Klärungsversuche von Srdan Grahovac und Maximilian Hofmann misslangen, woraufhin Ranocchia den Ball volley aus knapp 20 Metern im Eck versenkte. Im Gegensatz zum Duell in Wien, wo sich Inter nach dem 1:0 mit Verwaltungstätigkeiten begnügte, drückten die "Nerazzurri" diesmal auch nach der Führung aufs Tempo. Ein Schuss von Marcelo Brozovic aus guter Position ging deutlich drüber (26.), auch Candreva beförderte den Ball aus wenigen Metern über die Latte, nachdem Goalie Richard Strebinger einen Perisic-Schuss nicht hatte bändigen können (41.).
Rapid kam vor der Pause nur einmal gefährlich vors gegnerische Tor: Nach einem Fehler von Ranocchia tauchte Andrija Pavlovic allein vor Inter-Keeper Samir Handanovic auf, schoss aus spitzem Winkel allerdings am langen Eck vorbei.
Inter lässt nichts anbrennen
Es sollte Rapids einzige zwingende Chance des Abends bleiben. Inter blieb vor den Augen des angeblich verletzten Ex-Kapitäns Mauro Icardi und dessen temperamentvoller Ehefrau Wanda auch nach dem Seitenwechsel in der Defensive konzentriert und im Spiel nach vorne engagiert. In der 55. Minute bändigte Strebinger einen Kopfball von Lautaro Martinez, in der 69. Minute zielte Perisic am langen Eck vorbei.
Elf Minuten danach sorgte der überragende kroatische Teamspieler auf sehenswerte Art und Weise für das 3:0. Nach Pass von Candreva zog Perisic allein aufs Tor, überspielte Strebinger und lupfte den Ball ins Tor - die zurückgeeilten Thomas Murg und Mert Müldür hatten das Nachsehen. In der 87. Minute bereitete Perisic das Tor zum Endstand des eingewechselte Politano mustergültig vor. Rapid hatte in der zweiten Hälfte mit Ausnahme eines von Handanovic mühelos gefangenen Weitschusses von Dejan Ljubicic (73.) nichts zu bieten und verlor obendrein Murg. Der Flügelspieler verletzte sich rund zehn Minuten vor Schluss am Knöchel, Rapid hatte das Austauschkontingent bereits ausgeschöpft und beendete das Match mit zehn Spielern.
Stimmen zu Inter - Rapid (4:0/via Puls 4):
Mario Sonnleitner (Rapid-Spieler): "Wir haben die Tore zu früh kassiert. Inter hat viel Klasse. Sie sind sehr effizient, das ist eben der Unterschied. Wenn wir länger ein 0:0 gehalten hätten, wäre es interessanter geworden, so war es zur Pause vorbei. Dann haben wir versucht, Ergebniskosmetik zu betreiben und erhobenen Hauptes davonzukommen. Wir müssen daraus lernen. Wir sind eine relativ junge Mannschaft, die gegen eine Champions-League-Mannschaft verloren hat."
Richard Strebinger (Rapid-Tormann): "Um hier zu bestehen, müssen alle Spieler 100 Prozent Leistungsvermögen abrufen, das haben wir nicht geschafft. Natürlich ist es unglücklich, wenn man schnell 0:2 hinten ist und weiß, es ist praktisch unmöglich, aufzusteigen. Aber wir hätten das eine oder andere Foul mehr machen können."