Inter Mailand folgt dem FC Sevilla ins Finale der Europa League. Die "Nerrazurri" setzten sich souverän mit 5:0 im Halbfinal-K.o.-Match gegen Schachtar Donezk durch.
Der FC Sevilla und Inter Mailand bestreiten das diesjährige Endspiel der Fußball-Europa League. Einen Tag nach dem Finaleinzug der Spanier darf auch Italiens Vizemeister dank eines souveränen 5:0 (1:0) gegen Schachtar Donezk die Trophäe anpeilen. Lautaro Martinez (19., 74.), Danilo D'Ambrosio (64.) und Romelu Lukaku (78., 84.) trafen am Montag in Düsseldorf für die Elf von Trainer Antonio Conte.
Inter steht erstmals seit dem Champions-League-Triumph 2010 im Finale eines Europacup-Bewerb. Der Sieger des Finalturniers in Nordrhein-Westfalen wird am Freitagabend in Köln (21.00 Uhr) ermittelt. Sevilla hatte Sonntag Manchester United mit einem 2:1-Sieg aus dem Rennen geworfen.
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Inter überzeugte gegen Schachtar wieder mit geordneter Defensive und Wucht in den entscheidenden Szenen. Conte hatte seiner Elf frühes Pressing verordnet, um Donezk' Offensivabteilung nicht in Schwung kommen zu lassen. Ein Plan, der aufging. Die mit sechs Brasilianern in der Startelf und fünf weiteren auf der Bank angetretenen Ukrainer ließen sich beeindrucken, als sie nach einer Viertelstunde dann ins Spiel gefunden hatten, leistete sich ein Routinier einen Patzer.
Torhüter Andrij Pjatow, seit 2007 im Schachtar-Gehäuse und inzwischen 36 Jahre alt, schlug planlos einen Ball nach vorne, Nicolo Barella bediente Martinez, der per Kopf zur Stelle war. Für den von Barcelona umworbenen Argentinier, mittlerweile über 100 Millionen Euro wert, war es sein erstes Europa-League-Tor im laufenden Bewerb.
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Die Mailänder, die als Dritte ihrer Champions-League-Gruppe in den zweithöchsten europäischen Club-Bewerb umsteigen "mussten", lagen voran und konnten ihre Taktik durchziehen. Donezk gelang gegen schnörkellos verteidigende Italiener wenig, erst in den Schlussminuten der ersten Spielhälfte setzten sich die Ukrainer kurz vor dem Inter-Strafraum fest. Ein Schuss von Marcos Antonio zischte über die Latte (43.). Inter hatte davor durch D'Ambrosio (26.) die Chance auf das 2:0. Schachtar schoss in den ersten 45 Minuten kein einziges Mal aufs gegnerische Tor.
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Inters Torgarantie Lukaku blieb vorerst unauffällig. Auch die erste Szene nach dem Seitenwechsel gehörte Sturmpartner Martinez. Der 22-Jährige versuchte einen Heber, Pjatow war aber mit der Hand noch dran. Schachtar schöpfte Hoffnung, nachdem es Stürmer Junior Moraes erstmals gelungen war, Inters Abwehr zu entwischen. Sein Kopfball fiel aber zu zentral auf Samir Handanovic aus. Zwei Minuten später war die Vorentscheidung dann gefallen: D'Ambrosio war nach einem Eckball per Kopf zur Stelle.
Gegen den entmutigten und nun fehleranfälligen Gegner gelangen Inter noch weitere Treffer. Martinez und Lukaku nutzen Fehler im Defensivbund von Schachtar gnadenlos aus. Dank seines späten Doppelpacks schraubte der belgische Teamstürmer seine Torausbeute weiter hinauf. Lukaku hat nun in zehn aufeinanderfolgenden Europa-League-Spielen immer getroffen.