Rapid steigt nach 1:2-Niederlage gegen Steaua Bukarest in EL-Gruppenphase auf.
Rapid Wien steht in der Gruppenphase der Fußball-Europa-League. Der Mannschaft von Goran Djuricin konnte sich am Donnerstag nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel auswärts bei Steaua Bukarest eine 1:2-(0:2)-Niederlage erlauben. Damit darf sich Rapid über ein Startgeld von 2,92 Millionen Euro freuen. Ihre Gegner erfahren die Wiener wie Meister Salzburg am Freitag in Monaco (13.00 Uhr).
Die Rumänen gingen mit dem ersten Abschluss in Führung. Gnohere sorgte nach einem Zuspiel von Mihai Roman für das, was Rapid mit allen Mitteln vermeiden wollte. Das 1:0 in der elften Minute hinterließ völlig verunsicherte Wiener. Mihai Roman (45.+2) erhöhte unmittelbar vor der Pause auf 2:0, doch Mihai Balasa brachte Rapid mit einem unerzwungenen Eigentor zurück ins Spiel (63.).
Rapid musste noch vor Beginn Boli Bolingoli vorgeben. Der Belgier zog sich kurz vor Spielbeginn eine Oberschenkelblessur zu, die nach der Heimkehr nach Wien genauer untersucht werden soll. Für ihn rückte Mert Müdür in die Startformation. Auch die Rumänen mussten wechseln. Der erst 19-Jährige Andrei Vlad stand im Tor, weil Stammgoalie Cristian Balgradean nicht rechtzeitig fit geworden war, und machte dabei nicht die beste Figur.
Die 31.274 Zuseher bekamen auf desaströsem Rasen zunächst stärkere Gäste zu sehen. Bei der Führung der Hausherren entging dem englischen Schiedsrichter Michael Oliver und seinen Assistenten in der Entstehung allerdings eine Abseitsposition.
Rapid mit nervösem Beginn
Danach war von der verunsicherten Rapid-Elf nur Stückwerk zu sehen. Nach einer Viertelstunde hatte Vlad bei einem Aufsetzer von Deni Alar Probleme, konnte erst im zweiten Versuch halten. Die beste Chance der Gäste vergab Thomas Murg stümperhaft. Nachdem Vlad einen Rückpass im Strafraum aufgenommen hatte, rollte Murg den Ball in die Mauer (34.).
Pünktlich zum Pausenpfiff setzte es eine weitere kalte Dusche für die Wiener. Der Kopfball von Roman wurde von Marvin Potzmann und Mateo Barac gleich doppelt ins Tor abgefälscht.
Nach Seitenwechsel sah zunächst alles nach einer schnellen Entscheidung zugunsten der Rumänen aus. Gnohere beförderte den Ball zum Glück für Rapid aus guter Position über das Tor (48., 52.). In weiterer Folge spielten die Hausherren aber ihre Chancen nicht aus.
Slapstick-Tor für Rapid
Rapid kam erst durch ein Geschenk zurück ins Spiel. Eine wahre Fehlerkette in der Steaua-Abwehr gipfelte darin, dass Mihai Basala einen Schuss von Mario Sonnleitner, der wohl am Tor vorbei gegangen wäre, ohne Not ins eigene Tor beförderte.
Der junge Steaua-Keeper war fehlerhaft
In der Schlussphase avancierte Richard Strebinger erneut zum "Matchwinner" der Hütteldorfer. In der 86. Minute bewahrte er die Wiener bei einem Roman-Schuss mit einer Glanzparade vor einem weiteren Verlusttreffer, der die Verlängerung bedeutet hätte.
Stimmen zu Rapids Einzug in die Gruppenphase der Fußball-Europa-League (via ORF eins):
Goran Djuricin (Trainer): "Ich bin ziemlich fertig, auch komplett durchnässt. Es war eine sehr nervenaufreibende Partie. In der ersten Hälfte ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann. Wir haben auch zu einem sehr blöden Zeitpunkt das 0:2 bekommen. Wir haben uns in die Hose gemacht. Wir sind mit dem Ball und dem Platz nicht zurecht gekommen. In der Pause haben wir gesagt, wir ziehen die Pampers aus, weil wir so nicht Fußball spielen können. Dann haben wir mehr versucht. Die Niederlage geht in Ordnung. Es ist die schönste Niederlage meiner Karriere."
Fredy Bickel (Sport-Geschäftsführer): "Ich denke, dass unser Gegner es in der ersten Hälfte besser gemacht hat. Er hat gar nicht erst versucht, auf diesem Platz Fußball zu spielen. Es soll keine Ausrede sein, aber das war unmöglich. Ich denke es kann vor dem Fernseher gar nicht jeder sehen, aber diese unendliche Freude der Spieler jetzt: Da ist sehr viel Herz, Wille und Leidenschaft dabei."
Richard Strebinger (Tormann): "Mein Anteil ist der gleiche wie der von jedem anderen auch. Das Entscheidende heute waren die zweiten und dritten Bälle. Auf diesem Platz kann man nicht Fußball spielen. In der zweiten Hälfte haben wir überragend gekämpft und sind verdient aufgestiegen. Der Kampf der ganzen Mannschaft war unglaublich."
Nicolae Dica (Trainer Bukarest): "Wir haben gut begonnen und sind mit einer 2:0-Führung in die Pause gegangen. Zu Beginn der zweiten Hälfte hätten wir das 3:0 erzielen können, aber leider ist es umgekehrt gekommen. Nach dem Gegentor war bei uns alles aus. Wir wollten noch mehr Druck erzeugen, aber es ist uns nicht gelungen. Rapid hat den Aufstieg verdient."
Statistik zum Spiel
Fußball-Europa-League/Play-off/Rückspiel: FCSB - SK Rapid Wien Endstand 2:1 (2:0). Bukarest, Arena Nationala, 31.274 (richtig), SR Oliver (ENG). Hinspiel 1:3 - Rapid mit Gesamtscore von 4:3 in der Europa-League-Gruppenphase (Auslosung am Freitag/13.00 Uhr in Monaco)
Tore:
1:0 (12.) Gnohere
2:0 (45.+2) Roman
2:1 (63.) Balasa (Eigentor)
FCSB: Vlad - Benzar, Planic, Balasa, Stan - Pintilii, Filip (85. Man) - Roman (74. Coman), Tanase (45. Rusescu), Teixeira - Gnohere
Rapid: Strebinger - Müldür (65. Auer), Barac, Sonnleitner, Potzmann - D. Ljubicic, Schwab - Murg (90. Martic), Knasmüllner (76. Hofmann), Ivan - Alar
Rote Karte: Balasa (91./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Benzar, Roman, Teixeira bzw. Potzmann, Barac, Müldür
Die Besten: Planic, Pintilii, Gnohere bzw. Ivan, Sonnleitner, D. Ljubicic