Kein Ende im Prozess Kurt Jara gegen Red Bull. Nun soll das OGH eine Entscheidung fällen.
Im Prozess von Kurt Jara, Ex-Trainer von Red Bull Salzburg, gegen seinen früheren Arbeitgeber Red Bull Salzburg geht der Ball jetzt weiter an den Obersten Gerichtshof. Das Höchstgericht soll darüber entscheiden, ob am Innsbrucker Arbeitsgericht weiter verhandelt wird oder ob der Prozess in Salzburg zu Ende geführt wird. Jara fordert von seinem ehemaligen Verein rund 1,22 Millionen Euro Gehalt, das ihm zu Unrecht nicht ausbezahlt worden sei.
Dreifronten-Krieg
Jara kämpft gleich an drei Fronten gegen den FC
Red Bull Salzburg. In einem der in Salzburg anhängigen Verfahren soll
geklärt werden, ob es sich überhaupt um eine Entlassung gehandelt hat.
Darauf fußt die am Mittwoch am Innsbrucker Arbeitsgericht verhandelte Klage.
Sein Verteidiger Kurt Schelling geht davon aus, dass es keine rechtsgültige
Entlassung gab und Jara deshalb für den Zeitraum von Juni 2006 bis Juni 2007
ein Bruttogehalt in Höhe von 1,216.863,61 Euro inklusive Prämien zusteht.
Berufung gegen Zivilgerichts-Urteil
Jaras Klage gegen
Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz wegen Kreditschädigung wurde am 9. Oktober
von einem Salzburger Zivilrichter abgewiesen. Schelling will berufen und
rechnet sich gute Chancen aus. "Das Urteil ist so daneben, dass es in einem
Rechtsstaat nicht haltbar ist", sagte er. Mateschitz kann seinem Ex-Trainer
bis dahin weiter "Ungereimtheiten" vorwerfen. Dem Salzburger Fußballverein
ist nach eigenen Angaben in der Ära Jara ein Schaden von rund 2,5 Millionen
Euro durch überhöhte Honorare und Provisionen an Spielervermittler
entstanden. "Stimmt nicht", sagte Jara. Das Gericht erkenne Red Bull
mittlerweile lediglich einen Schaden von 100.000 Euro zu.
Jara will wieder arbeiten
Der nach wie vor arbeitslose Trainer
hofft darauf, dass es bald eine Entscheidung gibt. "Ich gehöre mit der
Mannschaft auf den Fußballplatz und nicht in den Gerichtssaal", meinte er.
"Red Bull macht gemeinsam mit Sport Bild meinen Namen kaputt", sagte Jara.
Dagegen setze er sich zur Wehr. Mit diesen Anschuldigungen im Genick sei es
natürlich schwierig, einen Job zu finden.