Der Hammer

Jelavic drückt Villa die Daumen

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Das wird Rapid gar nicht schmecken! Nikica Jelavic (24) tritt gegen die Grün-Weißen nach, wünscht ihnen sogar das Europa-League-Out.

Der Transfer-Witz von Jelavic zu den Glasgow Rangers wirbelt weiter Staub auf. Die schottischen Medien loben den Kroaten in den Himmel noch bevor er überhaupt den ersten Ball für die Rangers getroffen hat. Sogar im traditionellen Kilt (auf deutsch „Schottenrock“) ließ er sich schon ablichten. „Er steht ihm gut“, jubelt die schottische Presse.

Und Jelavic kann sich nicht verkneifen, ein paar Giftpfeile Richtung Rapid abzufeuern.

Transfer-Wickel kostete Kroaten schlaflose Nächte
Dem Daily Record erzählte Jelavic, dass er über ein Ausscheiden von Rapid in der Europa League nicht unglücklich wäre. Hintergrund: Nur wenn Rapid im Play-off-Rückspiel gegen Aston Villa am Donnerstag verliert, ist er für die Rangers in der Champions League spielberechtigt. So steht es nämlich in den UEFA-Statuten. „Natürlich wäre ich enttäuscht, wenn ich nicht in der Champions League spielen könnte“, so Jelavic. „Für diese Herausforderung bin ich ja nach Glasgow gekommen.“

Der Scottish Sun verriet Jelavic, dass er große Angst hatte, dass ihm Rapid seinen größten Traum vermasseln könnte. „Ich hatte so einen Stress, dass ich überhaupt nicht schlafen konnte“, wird Jelavic zitiert. „Ich wollte mich von Rapid professionell verabschieden, aber es ist leider alles anders gekommen. Jetzt bin ich froh, dass ich endlich weg bin und dass alles vorbei ist.“

Mega-Deal: Jela hat seine Gage vervierfacht
Noch heißt es aber „Bitte warten“ für den Kroaten, denn Jelavic braucht auf der Insel eine Arbeitserlaubnis. Während die aber nur Formsache ist, werden immer mehr Einzelheiten über den Deal bekannt. Die Rangers haben sich bei der Verpflichtung von Jelavic weit aus dem Fenster gelehnt. 4,8 Millionen Euro Ablöse machten die Schotten locker. Damit ist Jelavic der teuerste Transfer seit acht Jahren. Und auch seine Gage kann sich sehen lassen. Wie ÖSTERREICH berichtete casht „Jela“ 1,6 Millionen Euro im Jahr. Macht ein Wochengehalt von stolzen 28.000 Euro.

Bei Rapid hatte der Stürmer zuletzt knapp 400.000 Euro im Jahr verdient. Den Rapid-Bossen liegt die Art und Weise seines Abgangs nach wie vor schwer im Magen. Obwohl Jelavic-Berater Velibor Momcilovic meint: „Rapid braucht sich überhaupt nicht aufzuregen. Der Klub hat Fehler gemacht und die Verantwortlichen sollen froh sein, dass sie ihren Anteil am Geld bekommen haben.“

Rapid lässt sich mit Jela-Nachfolger Zeit
Während die Fans auf einen großen Kracher hoffen, lässt sich Rapid bei der Suche nach einem Nachfolger von Nikica Jelavic nicht unter Druck setzen. Sportdirektor Alfred Hörtnagl setzt sein Pokerface auf und verrät nur so viel: „Es wird auf alle Fälle kein Österreicher.“ Angebote gäbe es genug. Seit Jelavic den Abflug machte, geben sich diverse Spielerberater und Manager in Hütteldorf die Türklinke in die Hand. Hörtnagl: „Rapid ist natürlich für jeden eine gute Adresse.“

Fakt ist: Rapid lässt sich bei der Suche Zeit. Vor dem Play-off-Rückspiel in der Europa League am Donnerstag gegen Aston Villa passiert einmal nichts. Klub-Manager Werner Kuhn: „Wir brechen jetzt nichts über das Knie. Vor dem 26. August werden wir nichts entscheiden. Das steht fest.“

Möglich ist sogar, dass der Rekordmeister auf dem Transfermarkt gar nicht zuschlägt. Kuhn: „Die Entscheidung liegt bei Trainer Peter Pacult.“ ÖSTERREICH weiß: Nur wenn Rapid tatsächlich in die Gruppenphase der Europa League kommt, wird Geld in einen Neuzugang investiert. Sollte Rapid gegen Aston Villa im Play-off ausscheiden, tendiert man bei den Grün-Weißen dazu, einen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs aufzubauen.

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