Adduktorenprobleme

Kavlak fällt Nationalteam aus

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Für Türkei-Legionär wurde Ingolstadts Lukas Hinterseer nachberufen.

Österreichs Fußball -Teamchef Marcel Koller will sich am Montag zum Auftakt der EM-Qualifikation nicht zu sehr an der Spielweise von Gegner Schweden orientieren. Das Testspiel der Skandinavier am Donnerstag gegen Estland lässt der Schweizer dennoch beobachten. "Wir haben unsere Idee, die besteht", betonte Koller.

Bei den Schweden stellt sich die Frage, ob sie wie in der vergangenen WM-Qualifikation gegen das ÖFB-Team in einem 4-4-2-System oder mit einer zentralen Spitze und Superstar Zlatan Ibrahimovic dahinter im offensiven Mittelfeld auftreten. "Ich habe dem Team beide Varianten präsentiert", sagte Koller am Mittwoch im Teamcamp in Wien. "Es macht einen gewissen Unterschied, den wir hoffentlich für uns nutzen können."

Training statt Testspiel
Der ÖFB-Teamchef hat sich gegen einen weiteren Test vor dem Quali-Start entschieden. "Wir wollten uns konzentriert auf dieses Spiel vorbereiten", erklärte Koller. Am Mittwochvormittag absolvierte er hinter verschlossenen Türen auf dem Hauptfeld des Ernst-Happel-Stadions die erste volle Trainingseinheit mit Schwerpunkt im taktischen Bereich. An den ersten beiden Tagen des Camps war noch die Regeneration im Vordergrund gestanden.

Hinterseer ersetzt Kavlak
Für Veli Kavlak reichte die Zeit nicht. Der Mittelfeldspieler von Besiktas Istanbul musste wegen seiner Adduktorenprobleme nach einer neuerlichen Untersuchung am Mittwoch in Wien die Heimreise antreten. An seiner Stelle wurde Angreifer Lukas Hinterseer vom deutschen Zweitligisten FC Ingolstadt nachnominiert.

"Alle anderen sind fit und bereit", versicherte Koller. Auch Stürmer Marc Janko, der seine 23-stündige Anreise aus Sydney offensichtlich gut verkraftet hat. "Es ist nichts auffällig, dass er von der Reise her hängen würde", sagte Koller über den Neo-Australien-Legionär, der im Vorjahr beim 2:1-Heimsieg gegen die Schweden getroffen hatte.

Goalie-Frage noch unbeantwortet
Mit welchem Torhüter er in die Qualifikation starten wird, ließ Koller vorerst offen. "Es war erst ein volles Training, dafür ist es noch zu früh." In der vergangenen WM-Quali hatte Koller trotz am Ende fehlender Spielpraxis auf Robert Almer gesetzt. Der 30-Jährige ist allerdings auch bei seinem neuen Club Hannover 96 nur Ersatz. Als erste Alternative gilt Austria-Schlussmann Heinz Lindner. Auch Ramazan Özcan (Ingolstadt) spielte im Juni im Test gegen Tschechien (2:1) eine Hälfte.

Stuttgart-Aches rechts?
Rechts in der Abwehr könnte der neue Deutschland-Legionär Florian Klein den Vorzug gegenüber György Garics erhalten. In Stuttgart hat sich der 27-Jährige hinter Landsmann Martin Harnik einen Stammplatz erkämpft. Selbiges Duo könnte auch im ÖFB-Team den rechten Flügel beackern.

Von einer "Blockbildung" könne man dennoch nicht sprechen, meinte Koller. "Es ist sicher zu begrüßen, wenn man sich kennt und jede Woche miteinander auf dem Platz steht", erklärte der Teamchef. "Bei Deutschland gibt es zum Beispiel den Bayern- und den Dortmund-Block. Für das österreichische Nationalteam ist es aber schwierig, so einen Block zu bilden. Da müssen wir ein bisschen abwarten."

Salzburg mit miesten Spielern
Die meisten Spieler im 23-Mann-Kader, nämlich fünf, stellt Meister Salzburg. Diese hatten zuletzt allerdings die Enttäuschung von der verpassten Champions-League-Qualifikation gegen Malmö zu verkraften. Er habe das mit dem Team besprochen, verriet Koller. "Es geht darum, dass sie von ihren Qualitäten überzeugt sind. Wenn du beim Nationalteam bist, bist du einer der besten Spieler. Was willst du da zweifeln an dir?"

Auch die Kollegen seien aufgefordert, unterstützend einzugreifen. Koller: "Die gute Stimmung von dieser Woche beim Nationalteam müssen sie mitnehmen." Dieser tat am Dienstagabend auch ein Besuch der Dopingkontrolleure der NADA im Teamquartier in der Wiener Herrengasse keinen Abbruch. Die Legionäre David Alaba, Marko Arnautovic, Christian Fuchs, Martin Harnik, Zlatko Junuzovic und Rubin Okotie wurden getestet.

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