Der Routinier entschloss sich aus familiären Gründen zu diesem Schritt. An seiner Seite wird sein ehemaliger Weggefährte Robert Wazinger wirken.
Roland Kirchler, Routinier in Diensten des österreichischen Fußball-Bundesligisten SCR Altach, wird im Sommer dieses Jahres seine Bundesliga-Karriere beenden. Der 37-Jährige wechselt zu seinem Stammverein Wattens in die Regionalliga West und soll dort gemeinsam mit seinem einstigen Innsbrucker Weggefährten Robert Wazinger als Spielertrainer fungieren.
Familiäre Entscheidung
"Es war keine finanzielle, sondern
vor allem eine familiäre Entscheidung" sagte der Mittelfeldspieler, dessen
Frau und im November geborener Sohn in Tirol leben. Ein weiters Jahr in
Altach sei freilich bis zuletzt eine Option gewesen. "Nach dem
Trainerwechsel von Bender zu Fuchsbichler hat es mir schon wieder Spaß
gemacht, deshalb ist da auch ein bisschen Wehmut dabei", erklärte Kirchler.
"Eigentlich bin ich Wattens aber schon seit dem Winter im Wort, und hier in
Tirol zählt ein Handschlag auch."
Noch nimmt der 28-fache österreichische Teamspieler am eigens vom ÖFB für heimische Spitzenkicker eingerichteten Trainerlehrgang teil, im August 2008 wird der Mittelfeldspieler die A-Lizenz in Händen halten. Wazinger wiederum, der bereits seit Jänner dieses Jahres den Trainer-Assistenten bei Wattens gibt, ist Kirchlers erste Wahl: "Er ist der Mann meines Vertrauens, wir sind zehn Jahre lang im selben Zimmer gelegen."
Keine Erfahrungen als Trainer
Echte Erfahrungen als Coach hat er
bisher freilich nicht gemacht. "Im Rahmen des Trainerlehrgangs habe ich im
Vorarlberger Jugend-Leistungszentrum rund 20 Trainings absolviert", erklärte
Kirchler. "Wattens ist daher meine erste große Trainerstation. Unser Ziel
ist es, in zwei bis drei Jahren in die Red-Zac-Liga aufzusteigen. Aber es
ist klar, dass das kein Selbstläufer wird, nur weil ich da jetzt komme."
Was sich seine zukünftigen Spieler von ihm erwarten dürfen? "Ich will die Fehler meiner Trainer nicht mehr machen. Mein erster Coach war Ernst Happel. Da habe ich Disziplin gelernt", meinte Kirchler, der aber "kein Diktator" sein will. "Ich bin ein kommunikativer Typ, werde offen auf die Spieler zugehen. Ich verlange eine gesunde Mischung aus Disziplin und Selbstdisziplin."
Letztes Spiel gegen Salzburg
Das Abschiedsspiel am 26. April
gegen Red Bull Salzburg, wo er zweieinhalb Saisonen tätig war, könnte
jedenfalls eine "sentimentale Geschichte" werden, wie es Kirchler selbst
sagt. "Ich hoffe, dass wir da nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben
werden und Salzburg noch um den Titel spielt. Ich werde am Platz nicht in
Tränen ausbrechen, aber meine ganze Familie wird dabei sein. Ich glaube, mir
ist das noch gar nicht so richtig bewusst."