WAC-Stürmer Shon Weissman will auch gegen Österreich glänzen.
17 Pflichtspieltore hat Shon Weissman in dieser Saison bereits erzielt. Der WAC-Stürmer will seine Hochform auch am Donnerstag (20.45 Uhr/live ORF 1) in der Fußball-EM-Qualifikation in Wien gegen Österreich ausspielen. Der 23-Jährige darf sich berechtigte Hoffnungen machen, in Israels Angriff an der Seite von Torgarant Eran Zahavi den Vorzug gegenüber dem Ex-Salzburger Munas Dabbur zu erhalten.
"Ich bin in guter Verfassung. Ich hoffe, dass es so weitergeht", erklärte Weissman gegenüber israelischen Medien. Österreichischen durfte er auf Anordnung des israelischen Verbandes zu dem brisanten Duell keine Interviews geben. "Die österreichische Mannschaft ist zu Hause am besten, aber wir müssen uns hier beweisen", betonte der Angreifer. "Wir glauben an uns selbst."
Der Glaube spielt eine wichtige Rolle in Weissmans Leben. Das Jom-Kippur-Fest, den höchsten jüdischen Feiertag, beging er am Mittwoch wie viele seiner Teamkollegen fastend. Einen Tag vor einem so wichtigen Spiel keine Nahrung zu sich zu nehmen, sei kein Problem. "Ich denke, wenn man sich vor und während dem Fasten gut organisiert, dann ist danach alles in Ordnung."
Sticht Weissman Ex-Bullen Dabbur aus?
Sein Konkurrent Dabbur ist muslimischen Glaubens, fristet beim FC Sevilla derzeit aber nur ein Reservistendasein. Weissman dagegen hat nach seinem Transfer von Maccabi Haifa nach Wolfsberg voll eingeschlagen. Elf Tore hat er in neun Ligaeinsätzen für den WAC bereits erzielt - und führt damit gleichauf mit Salzburgs Erling Haaland die Bundesliga-Schützenliste an. Dazu kommen fünf Treffer im ÖFB-Cup und ein weiterer beim Europa-League-Sensationssieg in Mönchengladbach (4:0).
Herzog feilt noch an seiner Startelf
Im Nationalteam debütierte Weissman im September bei der unglücklichen 2:3-Niederlage gegen Slowenien. Teamchef Andreas Herzog hatte ihm schon in Ljubljana den Vorzug gegenüber Dabbur gegeben. "Wenn es Gott will, möchte ich in jedem Spiel spielen und mich zeigen", erklärte der WAC-Legionär. Es gehe aber nicht um ihn. "Egal, gegen welche Mannschaft wir spielen - jeder möchte, dass unsere Mannschaft gewinnt."
Ein anderer Österreich-Legionär, Austria-Stürmer Alon Turgeman, traut das seinen Landsleuten zu. "Österreich hat ein richtig gutes Team mit vielen guten Spielern. Aber wir haben in Israel gewonnen. Wir haben es schon einmal geschafft, sie zu besiegen", erinnerte der 28-Jährige an den 4:2-Erfolg im März in Haifa.
Selbstvertrauen bei Israel ist niedrig
Turgeman hat es nicht ins Aufgebot geschafft. Zuletzt stand er im September 2018 im Teamkader, zog sich dort in seinem zweiten Länderspiel aber einen Teilriss des Syndesmosebandes zu. Turgeman war damals bereits angeschlagen zum Nationalteam gereist, danach fehlte er der Austria monatelang. Diesen Sommer kämpfte er mit Schambeinproblemen, erzielte im September gegen Altach (2:0) aber seinen ersten Saisontreffer.
Für eine Team-Einberufung reichte das noch nicht. Die Dichte im israelischen Angriff ist groß. Das Nonplusultra ist China-Legionär Zahavi, der in der laufenden Quali neun von elf Israel-Toren erzielt hat. "Er ist derzeit sicher unser bester Stürmer. Ich versuche, Dinge von ihm zu lernen", erklärte Turgeman. "Er arbeitet in jedem Spiel 90 Minuten und ist immer gefährlich."
Aus den jüngsten drei Quali-Spielen holten die Israelis dennoch nur einen Punkt. "Die letzten Ergebnisse waren nicht gut für uns. Das Selbstvertrauen ist ein wenig niedrig", sagte Turgeman. Das hat auch die Ausgangslage vor dem Gastspiel in Wien erschwert. "Wir sind in keiner guten Situation, müssen eigentlich gewinnen." In Slowenien hätte man den Sieg verdient gehabt, meinte Turgeman. Die Enttäuschung müsse man aber beiseiteschieben. "Dann können wir noch die Punkte holen." Deren zwei liegen die Israelis als Tabellenvierter derzeit hinter Österreich.