Champions League

Laserpointer-Skandal bei Gomez-Elfer

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Bayern-Stürmer soll von Napoli-Fans bei Elfer-Schuss geblendet worden sein.

Der FC Bayern München und Real Madrid haben am Dienstagabend in der dritten Runde der Fußball- Champions-League ihre Tabellenführung in der Gruppe A bzw. D behauptet. Die Partien in den Pools B und C brachten hingegen mit Inter Mailand und Benfica Lissabon neue Spitzenreiter. Das Duo löste den türkischen Vertreter Trabzonspor bzw. den FC Basel ab, die beide auf den dritten Rang zurückfielen.

Mit einer Ausnahme erlebten alle Großen einen erfolgreichen Europacup-Abend. Ausgerechnet der seit Wochen in Hochform argierende deutsche Meister tanzte mit dem 1:1 im mit 60.400 Zuschauern gefüllten Stadio San Paolo aus der Reihe. "Natürlich hätten wir lieber gewonnen. Aufgrund der zweiten Hälfte wäre der Sieg auch nicht unverdient gewesen", trauerte Trainer Jupp Heynckes etwas dem 200. Europacup-Erfolg der Vereinsgeschichte nach.

Gomez von Laserpointer geblendet
Die größte Chance auf den Siegestreffer verjuxte Torjäger Mario Gomez, der kurz nach der Pause mit einem fragwürdigen und schlecht geschossenen Handelfer an Napoli-Keeper Morgan De Sanctis kläglich scheiterte. Vielleicht hat den Stürmer auch in Laser-Pointer irritiert. "Er hat schon viele Tore erzielt, da kann er schon mal auch einen Elfer verschießen", meinte Heynckes über Gomez' vergebenen Matchball.

Gomez war beim Elfer von einem auf ihn gerichteten Laser-Pointer ins Visier genommen worden. "Das war aber sicherlich nicht der Grund. Ich muss nicht nach Ausreden suchen. Ich war eigentlich entschlossen, in die Mitte zu schießen, habe das nicht getan und deswegen nicht den Ball ins Tor geschossen. Das tut mir leid für die Mannschaft", schilderte der Unglückrabe die Momente beim Strafstoß. Bastian Schweinsteiger brachte der Laser auf die Palme: "Das ist eine starke Störung, ein Ding der Unmöglichkeit."

Bayern beenden selbst Neuers Torsperre
Nach 98 Sekunden mit der schnellen 1:0-Führung durch Toni Kroos hatte eigentlich alles nach Wunsch für die Bayern begonnen. Doch dann musste sich Manuel Neuer erstmals nach zwölf Spielen ohne Gegentor, das noch dazu Vordermann Holger Badstuber mit einer abgefälschten Maggio-Pass verschuldet hatte, geschlagen geben. "Meine Serie ist nicht so wichtig, sondern wir wollten hier gewinnen", sagte Neuer, der gerne eine neue Serie starten möchte.

Der erste Gegentreffer nach 1.147 Pflichtspiel-Minuten ärgerte die Deutschen, mit dem einen Punkt konnten sie dennoch leben. "Das Tor war natürlich unglücklich. Aber mein Gott, wir können natürlich auch mal Fehler machen. Das sind zwar Fußballer, aber auch Menschen", meinte Heynckes, dessen Widerpart Walter Mazzarri letztlich ebenfalls zufrieden war und sagte: "Bayern ist unglaublich stark, deshalb sind wir glücklich über das Remis. Die Gruppe ist immer noch sehr ausgeglichen."

Madrid fährt über Lyon drüber
Real Madrid, das zuletzt 2002 die "Königsklasse" gewonnen hat, trat souverän auf, fertigte im Bernabeu Olympique Lyon 4:0 ab, wobei Benzema, Özil, Khedira und Sergio Ramos scorten. Trainer Jose Mourinho war von der Vorstellung des Weißen Balletts entzückt. "Ich habe es genossen, meine Elf spielen zu sehen. Wir sind auf gutem Weg, Erster in der Gruppe zu werden, das ist unser Ziel", sagte der Portugiese.

Die Madrilenen weisen nach dem dritten Sieg im dritten Spiel und nach dem 2:0 von Ajax in Zagreb gegen Dinamo je fünf Punkte Vorsprung auf die Franzosen und die Amsterdamer auf. OL-Coach Remi Garde zollte den Madrilenen großes Lob: "Real hat uns heute bestraft. Wir haben schon lange nicht mehr gegen eine so starke Mannschaft gespielt".

Siege für beide Manchester-Clubs
Die Clubs aus Manchester feierten ebenfalls Erfolge. United (Gruppe C) gewann dank zweier Elfer von Wayne Rooney in Rumänien gegen Otelul Galati 2:0, City kam im Bayern-Pool durch ein Last-Minute-Tor des eingewechselten Maradona-Schweigersohns Sergio Aguero zu einem 2:1-Heimsieg über Villarreal CF, der gegen englische Vertreter noch nie gewonnen hat. "Ohne seinen Treffer wäre es für uns schwieriger geworden, den Aufstieg zu schaffen", meinte City-Trainer Roberto Mancini nach dem ersten CL-Sieg des englischen Tabellenführers.

Inter schießt sich aus der Krise
Inter Mailand schlug auswärts OSC Lille 1:0 und übernahm dank des 0:3 von Trabzonspor in Moskau gegen ZSKA die Führung in Gruppe B. Im ManUnited-Pool schwang sich Benfica Lissabon zum neuen Spitzenreiter auf. Die Portugiesen kamen in Basel zu einem 2:0. Im St. Jakob-Park war ÖFB-Legionär Aleksandar Dragovic die volle Distanz im Einsatz, während der "Bayer" David Alaba am Fuße des Vesus erst in der 90. Minute eingewechselt wurde.

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