Neo-Trainer Klaus Lindenberger will mit dem LASK trotz der momentanen Krise nach wie vor auf einen UEFA-Cup-Platz zusteuern.
Ex-LASK-Trainer Andrej Panadic hat seine Koffer gepackt, Kapitän Ivica Vastic macht dafür vor allem "unglückliche" Umstände verantwortlich. Und Neo-Trainer Klaus Lindenberger will die "Athletiker" wieder auf Vordermann bringen.
"Wir mussten etwas tun"
"Es waren unglückliche Umstände
in der letzten Zeit. Wir haben viel Pech gehabt mit verletzten Spielern,
haben nie die komplette Mannschaft gehabt", meinte Vastic angesichts der
sportlichen Schieflage. "Prager ist außerdem zu spät gekommen. Aber es ist
schwer zu sagen. Es ist nicht so gegangen, wie wir uns das vorgestellt
haben." Lindenberger sieht es ähnlich: "Am Schluss zählen immer die
Ergebnisse. Und wenn die nicht da sind, muss man etwas tun", erklärte der
51-Jährige.
Am Engagement seines ehemaligen Spielerkollegen bei Sturm Graz und Nagoya Grampus hat Vastic, der in laufenden Saison über weite Strecken enttäuschte, auch im Rückspiegel betrachtet, nichts auszusetzen. "Wir hatten viele Trainer zu Gesprächen da, der Präsident hat sich schließlich für ihn entschieden", betonte der 39-Jährige und nahm Panadic in Schutz: "Es gibt Dinge, da kann man nichts tun. Wir konnten die Kritiker schließlich auch nicht mit Ergebnissen ruhigstellen."
Panadic hatte keine Unterstützung
"Ich glaube, er hat seinen
Job gut gemacht", erklärte Vastic weiter. "Die Situation im Umfeld war nicht
vielversprechend. Panadic hat vom Publikum und den Medien nicht die
Unterstützung gehabt, die aber wichtig ist." Als Kritik an den Medien will
er das aber nicht verstanden wissen: "Natürlich ist die Mannschaft sehr
jung, das hinterlässt Spuren." Und wenn dann auch noch die Ergebnisse nicht
passen, würde es schwierig werden.
Lindenberger will von fehlendem Zusammenhalt in der Mannschaft nichts wissen. "Das ist doch normal, dass sich ein Vastic in der Freizeit nicht mit 19-Jährigen beschäftigt", versuchte er gewisse Fragmentierungs-Tendenzen zu erklären. Freilich konnte auch er nicht verhehlen, dass "vieles nicht zueinandergepasst hat". Zugleich war sich der 41-fache ÖFB-Teamspieler sicher, dass das Team "charakterlich in Ordnung" sei. Schmutzwäsche wolle er in der Öffentlichkeit keine waschen. Seine Vertrautheit mit dem Club sei jedenfalls kein Nachteil: "Ich kenne das Vereinsgefüge und die Struktur sehr gut."
Das findet auch Vastic. "Er kennt die Situation im Verein am besten", befand der "Oldie", der zudem mehr mediales Vertrauen in Lindenberger ortet. "Denn das sorgt einfach für Ruhe oder Unruhe, ob wir wollen oder nicht."
"Dürfen nicht in den Abstiegskampf verwickelt werden"
Vastic
warnte jedenfalls davor, sich "zurückzulehnen". "Wir müssen schauen, dass
wir nicht in den Abstiegskampf verwickelt werden", warnte der Regisseur.
Lindenberger sieht das etwas entspannter. "Wir haben Luft nach unten, aber
auch nach oben. Und wir müssen uns nach oben orientieren. Wir müssen
weiterhin den UEFA-Cup-Platz anvisieren, den wir ja insgeheim als Ziel
ausgegeben haben."
Während die Ziele also aufrecht bleiben, hat man im Betreuerstab bereits Änderungen vollzogen. Franz Hofer, früher auch Leiter der Rieder Fußball-Akademie und zuvor Bindeglied zwischen Amateuren und Profis, soll in die Rolle eines Assistenz-Trainers schlüpfen. Und Sportwissenschafter Gerhard Zallinger, der schon bei der Wiener Austria und Panathinaikos gearbeitet hat, erstellt ab sofort die Trainingsprogramme. Lindenberger: "Man hat zuletzt gesehen, dass die Spieler nicht spritzig genug sind. Das müssen wir möglichst schnell ändern."