Erste Gespräche mit Clubs sollen bereits laufen.
Laut ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig werden schon jetzt die ersten Weichen gestellt, damit Österreich eine möglichst starke Auswahl zur Fußball-U20-WM nach Kolumbien schicken kann. Man stehe bereits in Kontakt mit mehreren Vereinen, um Abstellungen für das Turnier von 29. Juli bis 20. August 2011 zu erwirken, für das es keine Abstellungspflicht gibt.
Österreichischen Clubs
Während der WM ist im kommenden Jahr
für die österreichischen Clubs die Meisterschaft und der Europacup bereits
in vollem Gange, weswegen in Südamerika so wie bei der U19-EM in Frankreich
- u.a. wurden Aleksandar Dragovic und Patrick Farkas gar nicht freigegeben,
David Alaba und Christoph Knasmüllner mussten noch vor dem letzten Match
zurückreisen - ein personeller Aderlass droht.
FIFA und UEFA
In diesem Zusammenhang sieht Ludwig FIFA und UEFA
in der Pflicht. "Das ist eine Terminproblematik, die international gelöst
werden muss", forderte der Wiener, der für die WM auf ein Einsehen der
heimischen Vereine hofft. "Das Klima zwischen ÖFB und Bundesliga ist derzeit
so gut, wie ich es in meiner Zeit beim ÖFB noch nie erlebt habe."
Zusammenarbeit
Eine gute Zusammenarbeit mit der Liga würde noch
wichtiger werden, sollte sich das U21-Team für die EM vom 12. bis 25. Juni
2011 in Dänemark qualifizieren - schließlich müssen die Clubs ihre Spieler
auch für dieses Turnier nicht freigeben. Spieler wie Dragovic oder Alaba
wären für beide Endrunden spielberechtigt und könnten außerdem ein Thema für
das EM-Qualifikationsspiel des A-Teams am 3. Juni in Wien gegen Deutschland
sein. "Auch hier gibt es bereits interne Gespräche", beteuerte Ludwig.
FIFA-Termine
Bei diesem prall gefüllten Kalender wird der Wunsch
von Nationaltrainer Dietmar Constantini nach mehr
A-Mannschafts-Zusammenkünften wohl nur schwer zu erfüllen sein. "Eine
dreiwöchige Asien-Tournee im Winter ist unrealistisch, weil es auch hier
keine Abstellpflicht gibt", sagte Ludwig. Zusätzliche Länderspiele außerhalb
von FIFA-Terminen etwa nach Saisonende müssten viele Monate im Voraus
festgelegt werden.
20 Millionen Euro
Abgesehen vom Terminstress hatte der
ÖFB-Generaldirektor am Dienstag, einen Tag nach seinem 60. Geburtstag, auch
Positives zu vermelden. Der Verband bilanzierte 2009 wie im Vorjahr mit
einer schwarzen Null, das Budget von rund 20 Millionen Euro ist für 2010 und
2011 bereits abgesichert. "Der ÖFB steht ordentlich da. Er wird nie reich
werden, aber man braucht sich keine Sorgen um ihn zu machen."
Team-Camps
In den vergangenen vier Jahren erhielt die Bundesliga
vom ÖFB wie vertraglich vorgesehen 18,4 Mio. Euro, dafür wurden in den
Österreicher-Topf 2009 nur noch 900.000 Euro und nicht wie bisher 1 Mio.
Euro einbezahlt. Ludwig erklärte dies damit, dass es in den Jahren zuvor
mehr Länderspiele und Team-Camps als im Vorjahr gab.
ÖFB-Cup
Für den Mitte August mit der ersten Hauptrunde
beginnenden ÖFB-Cup ist man nach wie vor auf der Suche nach einem neuen
Hauptsponsor, Gespräche mit einem internationalen Konzern sollen aber weit
gediehen sein. Außerdem will Ludwig auch den Pay-TV-Sender Sky bei der
Pokal-Berichterstattung ins Boot holen. Die Entscheidung, ob die kommenden
drei Cup-Finali in Wien oder Klagenfurt über die Bühne gehen, könnte im
August fallen.