WM-Qualifikation

Blutige Schlacht zwischen Messi und Brasilien

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Mega-Drama in Rio de Janeiro: Argentinien führt Brasiliens erste Pleite in der Geschichte der WM-Qualifikation zu. Vor dem Spiel  kam es zu Krawallen auf den Rängen, danach schockierte Argentiniens Teamchef Lionel Scaloni mit Rücktrittsgedanken. 

Nicolás Otamendi gelang in der 63. Minute nach einem Eckball per Kopf das Goldtor. Die letzten Minuten spielte die lange feldüberlegene Seleção in Unterzahl, nachdem der frühere Rapidler Joelinton wegen eines Schlags ins Gesicht von Rodrigo De Paul in der 81. Minute mit Rot vom Feld gestellt wurde.

Historischer Sieg

"Die Wahrheit ist, dass diese Gruppe wieder einmal Historisches erreicht hat", stellte Lionel Messi zufrieden fest. Argentiniens Superstar beklagte sich in der ersten Halbzeit zweimal über Schmerzen im rechten Oberschenkel und wurde in der 78. Minute ausgewechselt. "Es ist etwas sehr Schönes, hier in Brasilien zu gewinnen, nachdem sie in ihrer Geschichte zu Hause immer so stark waren."

Blutige Schlacht zwischen Messi und Brasilien
© Getty
× Blutige Schlacht zwischen Messi und Brasilien

Mit sieben Punkten aus sechs Spielen liegt der Rekordweltmeister nur auf dem sechsten Platz. Argentinien liegt mit 15 Punkten an der Spitze, gefolgt von Uruguay (13) und Kolumbien (12). In Südamerika wird die Qualifikation in einem Ligasystem mit Hin- und Rückspielen ausgetragen. Jede Mannschaft hat 18 Spiele zu bestreiten, die sechs bestplatzierten qualifizieren sich direkt für die Endrunde. Der siebente hat eine Play-off-Chance.

Blutige Schlacht zwischen Messi und Brasilien
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× Blutige Schlacht zwischen Messi und Brasilien

 Vor Beginn der Partie kam es zu heftigen Krawallen. Auf den Tribünen gerieten die Fans beider Mannschaften während der Nationalhymnen aneinander. Die brasilianische Polizei ging mit Schlagstöcken vor allem gegen die argentinischen Fans vor. Die Spieler der argentinischen Nationalmannschaft versuchten die Situation zunächst zu beruhigen, zogen sich dann aber in die Kabine zurück.

 "Wir haben das gemacht, weil das der Weg war, um alles zu beruhigen. Von unten konnten wir nicht viel machen. Wir haben gesehen, wie sie Leute geschlagen haben", berichtete Messi vom Einsatz der Polizei. "Da waren Familienangehörige der Spieler. Wir haben uns mehr Sorgen darum gemacht als um das Spiel", sagte Messi. Mit einer halben Stunde Verspätung erfolgte der Anpfiff einer Partie, die mit vielen Scharmützeln geführt wurde.

Tritt Weltmeister-Trainer zurück?

 Argentinien geriet nach dem Spiel ebenfalls in Schockstarre. Weltmeister-Coach Lionel Scaloni offenbarte überraschend Rücktrittsgedanken. "Argentinien braucht einen Trainer, der die größtmögliche Energie aufbringt, und dem es gut geht", sagte Scaloni bei der Pressekonferenz, in der er keine Fragen zuließ. "Es ist kein Abschied oder so, aber ich muss nachdenken, denn die Messlatte liegt sehr hoch und es ist kompliziert, weiterzumachen und weiter zu gewinnen." Der 45-Jährige übernahm 2018 das Amt, er coachte Argentinien 2021 zur Copa America und im vergangenen Jahr zum Weltmeistertitel in Katar.
 

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