Drama in Südafrika

National-Goalie Senzo Meyiwa erschossen

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Überfall nahe Johannesburg: Räuber wollten sein Handy.

Der südafrikanische Fußball-Nationaltorhüter und Kapitän Senzo Meyiwa ist am Sonntag bei einem Überfall nahe Johannesburg erschossen worden. Wie die Polizei in der Nacht auf Montag mitteilte, erlag er den Verletzungen nach einer Schießerei in einem Haus in Vosloorus rund 20 Kilometer südlich von Johannesburg.

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Der 27-Jährige hielt sich demnach bei Freunden auf, als Unbekannte in das Haus eindrangen. Medienberichten zufolge forderten sie die Herausgabe von Handys und eröffneten dann das Feuer.

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Keeper rettet Freundin das Leben
Nach Angaben der Polizei hielten sich insgesamt sieben Menschen in dem Haus in dem Township auf, als zwei Verdächtige einbrachen, während ein Dritter draußen wartete. Es habe eine "Auseinandersetzung" gegeben, Meyiwa soll sich in den Schuss geworfen haben und damit das Leben seiner Freundin gerettet haben. Die drei Angreifer flohen demnach anschließend zu Fuß. Meyiwa wurde bei der Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt.

Ein Polizist erklärt gegenüber der südafrikanischen "Times": "Senzo versuchte, seine Freundin zu beschützen, weil einer der Männer eine Waffe auf sie gerichtet hatte." Die Kugel sei in den Rücken eingedrungen und beim Brustkorb wieder ausgetreten.

National-Goalie Senzo Meyiwa erschossen
© Facebook

Polizeichefin Riah Phiyega appellierte am Montag in einer Pressekonferenz an die Bevölkerung, die Fahndung nach drei Tatverdächtigen zu unterstützen. "Irgendjemand weiß etwas, und wir rufen diese Person auf, sich bei uns zu melden", sagte sie. Die von der Polizei ausgesetzte Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, wurde nach ihren Worten auf jetzt 250.000 Rand (rund 18.000 Euro) aufgestockt. Die Polizei werde alles tun, um die Täter zu fassen. Eine Bluttat wie diese sei nicht nur eine Tragödie für die Familie des Opfers, sondern auch schlecht für das Image des Landes.

Sportstars nach Ermordung geschockt
Zahlreiche prominente Sportler kondolierten der Familie Meyiwas. "Das ist ein tragischer Verlust - für Senzos Familie, die Orlando Pirates und die Nation", erklärte Vereinschef Irvin Khoza zum Tod des 27-Jährigen, der in den vergangenen vier Qualifikationsspielen das Tor der Nationalmannschaft gehütet hatte und auch Kapitän der Auswahl war. Für Orlando war er zuletzt am Samstag beim 4:1 über Ajax Kapstadt zwischen den Pfosten gestanden.

Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat Polizei und Justiz des Landes aufgefordert, den gewaltsamen Tod von Meyiwa mit allen Mitteln aufzuklären. "Die Strafverfolgungsbehörden dürfen nichts unversucht lassen, seine Mörder zu finden und vor Gericht zu stellen", erklärte Zuma am Montag. "Man kann den Schock der Nation über diesen Verlust kaum in Worte fassen", fügte er hinzu und sprach den Angehörigen sein tief empfundenes Beileid aus.

Hohe Mordrate in Südafrika
FIFA-Präsident Joseph Blatter hat den gewaltsamen Tod Meyiwas inzwischen als sinnlosen, tragischen Verlust bezeichnet. Seine Gedanken seien bei der Familie sowie den Spielern und Fans der Orlando Pirates, schrieb der Chef des Fußball-Weltverbandes am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter. Das für kommenden Samstag angesetzte Liga-Match zwischen den Orlando Pirates und den Kaizer Chiefs wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Südafrika hat eine der höchsten Mordraten der Welt. Über 17.000 Menschen wurden zwischen April 2013 und März 2014 in Südafrika ermordet, 800 mehr als im Vergleichszeitraum ein Jahr davor.

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