Der Deutsche ist die neue Nummer eins im Lande. Aber wie tickt er?
Während sich sein Vorgänger Marcel Koller regelmäßig über Facebook oder Twitter zu Wort meldete, hält der aktuelle österreichische Teamchef Franco Foda herzlich wenig von Social Media. Der Deutsche besitzt - anders als sein Vorgänger - keinen Account in sozialen Netzwerken und interessiert sich auch nicht wirklich dafür, was in der digitalen Welt über ihn berichtet wird.
"Mit Facebook, Instagram oder den ganzen Internet-Geschichten und was dort oft über Trainer geschrieben wird, befasse ich mich nicht, weil es für mich ein Energieräuber ist", stellte Foda in Marbella klar. "Das ist zwar modern, aber man muss nicht immer mit dem Modernen mitgehen."
Dass er auf der Facebook-Seite "Lord Franggo" regelmäßig aufs Korn genommen wird, ist Foda allerdings bekannt. "Ich kann über solche Leute nur lachen. Er muss viel Zeit haben und macht schöne Bilder", sagte der Deutsche über den Betreiber des Accounts, von dem er durch seine Söhne erfuhr. Generell ist Foda kein großer Medienkonsument. "Bis auf zwei Zeitungen lese ich nichts bis gar nichts."
Foda bleibt seiner Linie treu
Dabei handelt es sich möglicherweise um regionale Publikationen, denen des öfteren ein Naheverhältnis zum 51-Jährigen nachgesagt wird, was der Nationaltrainer jedoch zurückweist. Er kenne zwar diverse Journalisten schon seit 20 Jahren, "aber trotz allem kritisieren sie uns auch, wenn es sein muss, vielleicht in einem anderen Rahmen, das ist auch okay. Es war aber noch nie so, dass sie nicht kritisiert haben."
Durch seine Erfolge bot Foda nach eigenen Angaben auch wenig Angriffsfläche für Skeptiker. "Ich hatte das Glück, dass es Gott sei Dank bei mir immer so war, dass es ganz gut gelaufen ist in Graz, insofern hat man mit Kritik weniger umgehen müssen."
Missfallenskundgebungen von Sturm-Fans in Zeiten, in denen die "Blackys" nicht so wie im Moment dastanden, ließen Foda kalt. "Die Plakate haben mich null belastet, nicht eine Sekunde", betonte der Coach.
Weder Fanproteste noch Zeitungsartikel nehmen Einfluss auf Fodas Arbeit. "Für mich ist das einfach kein Thema. Ich habe meinen Plan, meine Idee, wie wir spielen wollen und weiß, wie ich mit Spielern umgehen muss. Das ist unabhängig davon, was die Medien schreiben."
"Das macht keinen Unterschied"
Trotz seines weitgehenden Desinteresses an Presseberichten legt Foda Wert auf einen korrekten Umgang mit Journalisten. "Ich versuche, so weit es mir möglich ist, jedem Interviews zu geben, und wenn jemand Fragen hat, sie zu beantworten, wenn ich sie beantworten kann. Ich habe auch kein Problem, wenn mich Leute anrufen, ich rufe auch zurück."
Foda: "So lange alles respektvoll abläuft und es nie persönlich wird, ist es für mich überhaupt kein Problem", erklärte der Teamchef. Durch seinen Wechsel von Sturm zum ÖFB muss sich Foda auf ein deutlich gesteigertes öffentliches Interesse an seiner Person einstellen.
"Aber für mich macht das keinen Unterschied. Ich muss ein paar Interviews mehr geben, es sind mehr Fernsehkameras da. Doch ich habe lange genug in Deutschland gespielt, insofern weiß ich, was dort abläuft, wie das funktioniert und es ist für mich keine Belastung."