Die Aufstellungen sind da

Diese Elf soll das Wunder gegen Deutschland schaffen

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Gleich ist es soweit: Im Londoner Stadtteil Brentford treffen unsere EM-Heldinnen im Viertelfinal-Kracher auf Deutschland.

Endlich ist es soweit: Das Spiel des Jahres für die ÖFB-Damen steigt in Brentford (ab 21 Uhr im Sport24-Liveticker). Unsere Ladys starten als krasser Außenseiter und wollen, wie bereits bei der EM 2017 den Turnierfavoriten ärgern. Damals schaffte man ebenfalls im Viertelfinale das Wunder gegen Spanien und zog ins Halbfinale ein. Teamchefin Irene Fuhrmann war damals als Co-Trainerin bereits mit dabei, jetzt will sie das Wunder wiederholen. Mit dieser Elf soll das "Damen-Cordoba" in London gelingen:


Österreich: Zinsberger - Wienroither, Wenninger, Georgieva, Hanshaw - Zadrazil, Puntigam, Feiersinger - Hickelsberger-Füller, Billa, Dunst


Deutschland:
Frohms - Gwinn, Hendrich, Hegering, Rauch - Oberdorf, Däbritz, Magull - Huth, Popp, Bühl
 

Defensive als Trumpf

Beide Teams konnten im Turnierverlauf mit einer extrem starken Defensive glänzen. Die Deutschen erzielten zudem neun Tore und sind auch deshalb klar in der Favoritenrolle. "England und Deutschland sind die beiden Teams, die ein absolutes Ausrufezeichen gesetzt haben, dass da eine Mammutaufgabe auf uns wartet, ist klar. Sie sind klarer Favorit", sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Am Papier im Vorteil war zuletzt auch im Gruppe-A-"Finale" Norwegen, das nach einem 0:1 gegen Österreich die Heimreise antreten musste. "Die beiden Spiele sind nicht zu vergleichen. Sie haben richtig viel Qualität, einen unheimlich tollen Mix an Spielerinnen und sehr viel Wucht im Zweikampf", lobte die 41-Jährige die DFB-Truppe.

Bei der wird in der Offensive wohl Alexandra Popp stürmen, die 31-Jährige hat in jeder EM-Partie getroffen. "Popp hat einen Kopfball wie manche von uns stark schießen", warnte Fuhrmann. Auch die Schnelligkeit von Svenja Huth hob sie besonders hervor. "Wir müssen versuchen, den Gegner so lange wie möglich vom Tor wegzuhalten, es wäre schön, wenn wir ihnen die Schneid ein bisschen abkaufen könnten", so Fuhrmann. Notwendig dafür ist ein starkes Pressing und Aggressivität. Beides war gegen Norwegen der Schlüssel zum Erfolg und sorgte auch medial für Aufsehen.

Internationale Presse feiert unsere Heldinnen

Die spanische "AS" bezeichnete die ÖFB-Truppe als die "Entdeckung des Turniers". Gegen Spanien hatte Österreich 2017 in einem Elfmeterkrimi den Aufstieg unter die letzten vier fixiert. Fünf Jahre später spielen Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Co. einen viel mutigeren und ansehnlicheren Fußball. Mit 344 Kilometer sind die Österreicherinnen zudem jenes Team, das bei der EM am meisten gelaufen ist. "Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir physisch und geistig fit sind, um möglichst viel kontrollieren zu können", sagte Fuhrmann.

In die Karten spielt ihrem Team da der eine Tag mehr Pause im Vergleich zum Gegner. So besteht auch Hoffnung, dass die mit Knieproblemen kämpfende Schnaderbeck zur Verfügung steht. "Vicky wird das Abschlusstraining absolvieren. Es waren schwierige Tage, sie geht an ihr absolutes Limit, wir müssen die Reaktion des Knies abwarten und dann in einem persönlichen Gespräch zu einer Lösung finden", gab Fuhrmann Einblick. Fix zum Einsatz kommen kann die von einer Corona-Infektion genesene Katharina Naschenweng, die einen guten Eindruck mache und absolut eine Option sei.

Die Ausgangslage gefällt allen im ÖFB-Lager. "Wir haben nichts zu verlieren. Es geht in einem K.o.-Spiel auch um die Nerven, da sind sie mehr gefordert, weil sie gewinnen müssen", betonte Fuhrmann. Auf diesen Faktor hofft auch Sarah Zadrazil: "Wir können befreit aufspielen, alles was noch kommt, ist ein Bonus."

Zinsberger freut sich auf Pflichtspiel-Premiere gegen "große Schwester"

Ob man es tatsächlich schafft, mit der nötigen Gelassenheit in die Partie zu gehen, wird man am Donnerstag sehen. Das nötige Selbstvertrauen sollte da sein. "Wir sind durch die zwei Siege ein bisschen in einen Flow gekommen. Die Art und Weise der Siege spricht für uns", sagte Zadrazil. Das starke Kollektiv sei wie 2017 der große Trumpf. "Es ist keine Spielerin dabei, wo man sagt, die performt extrem über ihrem Niveau, sondern wir performen als Team unglaublich gut", betonte die Bayern-Legionärin.

Das lässt auch Torfrau Manuela Zinsberger positiv auf das erste Pflichtspielduell mit dem großen Nachbarn blicken. "Wenn wir so eine Performance wie zuletzt abliefern, wird es definitiv nicht einfach für Deutschland. Wir haben gezeigt, dass wir nicht die Weltstars im Team brauchen, jede Spielerin lässt das letzte Hemd am Platz", sagte die Arsenal-Legionärin. Ex-Bayern-Abwehrstütze Carina Wenninger rechnete damit, dass man nie Ruhe im Spiel haben werde. "Wir müssen laufen und kämpfen bis zum Umfallen", forderte der AS-Roma-Sommer-Zugang.

ÖFB-Damen in EM-K.o.-Phase noch ohne Gegentor

Als Vorbild nimmt man sich Serbien, das Deutschland in der WM-Quali mit einem 3:2-Sieg am 12. April 2022 überrascht hatte. "Chancenlos ist man nie, es gibt immer schöne Geschichten, die der Fußball schreibt", hoffte Fuhrmann. Viel wird auch von Nicole Billa abhängen, die zuletzt mit ihrem ersten Tor im achten EM-Spiel Matchwinnerin war. "Ich würde nicht sagen, dass es ein Befreiungsschlag war, aber es ist schön, wenn man in seiner Liste stehen hat, dass man ein EM-Tor geschossen hat", gab die Tirolerin Einblick. Gegen Deutschland muss für den Erfolg nicht unbedingt eines in der regulären Spielzeit her.

0:0 endeten auch Österreichs bisherige EM-K.o.-Spiele, nach dem Duell mit Spanien hatte es 2017 im Halbfinale gegen Dänemark kein neuerliches Elferschießen-Happy-End gegeben. "Wir sind auch für ein Elfmeterschießen gut gerüstet", sagte Fuhrmann. Noch schlechter ist es zuletzt für die Deutschen gelaufen, für die sowohl 2017 als auch bei der WM 2019 im Viertelfinale Endstation war. Eine Fortsetzung dieser Serie wäre voll nach dem ÖFB-Geschmack. "Wir hoffen, dass wir Europa ein bisschen schocken können", betonte Puntigam.
 

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