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oe24.TV-Interview

ÖFB-Boss Pröll spricht Klartext über Teamchef Rangnick und neuer Arena

Josef Pröll ist seit dem Wochenende neuer ÖFB-Boss. Das sind seine Pläne. 

oe24: Herr Pröll, wird Ihre Amtszeit von längerer Dauer, oder wird sie so kurz sein wie bei Ihren Vorgängern Milletich, Gartner, Mitterdorfer und Bartosch?
Josef Pröll: Das wird sich weisen. Aber ich bin gekommen, um Ruhe in den ÖFB zu bringen. Das zeigt sich schon in der Einstimmigkeit bei der Hauptversammlung, die so früher nicht gegeben war.

oe24: Warum ist die Wahl auf Sie gefallen? Den ersten Wahlgang hatte ja eigentlich Sturm-Präsident Christian Jauk gewonnen und dann soll Sie NÖ-Landespräsident Johann Gartner kontaktiert haben.
Pröll: Der Herr Gartner hat mich nicht gefragt, sondern die Wahl-Kommission ist völlig überraschend auf mich zugekommen. In einem Gespräch hat sich herauskristallisiert, dass der Wunsch bestand, sich eines externen Kandidaten zu bedienen. Und das war dann die Debatte unter den Präsidenten.

oe24: Es hat sehr viele positive wie negative Reaktionen auf Ihre Wahl gegeben. Haben Sie damit gerechnet?
Pröll: Ich sehe da keine überraschenden Reaktionen. Wenn jemand wie ich in der Politik war, wird es immer ein paar geben, die sich an Menschen reiben. Aber alle Parteien können davon ausgehen, dass ich in dieser Funktion überhaupt keine parteipolitischen Ansatzpunkte einbringen werde. Politik hat im Fußball nichts verloren.

oe24: Gibt es mit Ihnen endlich ein Ende der Querelen im ÖFB?
Pröll: Ich bin kein Phantast, dass die Einheit morgen da sein wird. Es gibt offensichtlich über Jahrzehnte aufgestaute Herausforderungen im ÖFB, Gräben, die aufgerissen wurden, und das muss man ganz ehrlich und offen ansprechen.

oe24: Es gab zuletzt Kritik seitens von ÖFB-Vertretern an Teamchef Ralf Rangnick. Wird es das in Zukunft auch geben, oder ist das ein No-Go?
Pröll: Ich habe dem Teamchef in einem Gespräch klar gesagt, dass er die Euphorie für den Fußball in Österreich massiv mitentfacht hat. Deswegen klares Bekenntnis zum Teamchef und seinem Team. Wir müssen hinter ihm wie ein Mann stehen und dann sind wir auch gemeinsam erfolgreich.

oe24: Ralf Rangnick hat das Happel-Stadion als Kolosseum von Wien bezeichnet und immer wieder eine neue Arena gefordert. Wird das in den nächsten Jahren kommen?
Pröll: Ja, ich bin dafür, dass wir diese Debatte führen. Weiß aber auch als Ex-Finanzminister, dass, wenn die gesamte Bevölkerung vor einem harten Sparkurs steht, dass diese Frage rein finanztechnisch für den Bund und die Stadt schwieriger zu hebeln ist, als vielleicht noch vor ein paar Jahren. Trotzdem, das Ziel bleibt bestehen und wir versuchen mit externen Investoren alles daran zu setzen, dass Österreich diese neue Arena bekommt.

oe24: Ihr Debüt als ÖFB-Boss geben Sie am 3. Juni beim Nations League Spiel der Frauen. Aber wo werden Sie den 11. Juni vielleicht bis 19. Juli im kommenden Jahr verbringen?Pröll: Wir werden alles daran setzen, dass wir entweder vom Norden nach Süden von Kanada, USA bis Mexiko zu besuchen haben. Und das wäre wirklich ein großer sportlicher Erfolg, der gar nichts mit mir zu tun hat, der mich extrem freuen würde, weil er die Dynamik im ÖFB noch einmal beschleunigen würde. Wir haben eine Mannschaft, die das leisten kann und eine Gruppe, die das ermöglicht. Fußball ist Fußball, das wissen wir alle, aber die Zeichen sind angerichtet.

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