Foda-Elf wusste bei 3:0 gegen Slowenien voll zu überzeugen.
Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites Länderspiel unter Teamchef Franco Foda gewonnen. Die Österreicher setzten sich am Freitag nach einer starken Leistung im Test gegen Slowenien mit 3:0 (2:0) durch. Die Tore beim höchsten Länderspiel-Sieg seit zweieinhalb Jahren erzielten David Alaba per Freistoß (15.) und Marko Arnautovic im Doppelpack (36., 51.).
Foda setzte vor 18.100 Zuschauern in Klagenfurt auf eine 3-4-3-Formation. Damit durfte durchaus gerechnet werden, will er doch die Flexibilität in der Mannschaft erhöhen und das taktische Repertoire erweitern. Mit dem Personal überraschte der Deutsche dann aber doch: Aleksandar Dragovic kam nicht zum Einsatz, statt dem Innenverteidiger spielte Leipzigs Defensivallrounder Stefan Ilsanker rechts in der von Sebastian Prödl dirigierten Dreierabwehr.
Alaba mit neuer Rolle
Alaba agierte links im Mittelfeld hinter Arnautovic. Die Position hatte der Bayern-Star im ÖFB-Team schon vor einem Jahr im WM-Quali-Spiel gegen die Republik Moldau (2:0) erfolgreich bekleidet. Sein Pendant auf der rechten Seite gab Salzburgs Stefan Lainer. Den Kreativpart im zentralen Mittelfeld neben Kapitän Julian Baumgartlinger spielte Schalkes Alessandro Schöpf. Die Sturmreihe bildeten Valentino Lazaro, Guido Burgstaller und Arnautovic.
Bei den Slowenen fehlte der große Star, Atletico-Madrid-Keeper Jan Oblak, wegen einer leichten Verletzung im Gesäßmuskelbereich. Sein Vertreter Vid Belec musste früh hinter sich greifen: Alaba versenkte einen Freistoß aus 20 Metern und für ihn idealer Position halbrechts zu seinem zwölften Länderspieltor, seinem ersten seit November 2015 (1:2 gegen die Schweiz), im rechten Eck.
Es war der erste Torschuss der Österreicher, die danach aber das Kommando übernahmen. Lazaro brachte den Ball nach Arnautovic-Vorlage nicht an Belec vorbei (25.), Martin Hintereggers Versuch nach einem Corner ging nur knapp daneben (29.). Arnautovic war es vorbehalten, auf 2:0 zu stellen. Nach einem Querpass von Lainer schloss der West-Ham-Angreifer überlegt ins linke Eck ab.
ÖFB-Team kreiert etliche Chancen
Ein weiterer Alaba-Freistoß aus etwas größerer Distanz ging an die Latte (41.), auf der Gegenseite traf Sloweniens Offensivstar Josip Ilicic ebenfalls mit einem ruhenden Ball die Stange (42.). ÖFB-Keeper Heinz Lindner musste nur bei einem Schuss von Benjamin Verbic ernsthaft eingreifen (26.). Der Ex-Rapidler Robert Beric machte als Sloweniens Speerspitze keinen Stich, auch der Ex-Salzburger Kevin Kampl agierte im Mittelfeld unauffällig.
Das ÖFB-Team kam unverändert aus der Kabine und legte durch Arnautovic nach. Der Angreifer traf nach Zuspiel von Baumgartlinger mit einem gefühlvollen Kopfball - sein 18. Tor im Teamdress. Wenig später ging ein Ilsanker-Kopfball nach Freistoßflanke von Alaba an die Stange (53.). Lindner entschärfte einen Schuss von Ilicic (62.), dieser wurde nach einem rüden Foul an Hinteregger von Alaba gestellt - beide sahen Gelb (66.).
Ab Mitte der zweiten Hälfte brachte Foda, bei dessen Premiere im November es ein 2:1 gegen Uruguay gegeben hatte, Florian Kainz, Michael Gregoritsch und Florian Grillitsch ins Spiel. In der Schlussphase kamen nach Louis Schaub auch noch Maximilian Wöber und Xaver Schlager. Letzterer gab sein Teamdebüt. Arnautovic verpasste seinen dritten Treffer, weil er nach einem Kainz-Querpass im Zentrum nicht richtig an den Ball kam (75.). Gregoritsch verfehlte ein Zuspiel von Arnautovic (81.), einen Schuss des Augsburg-Stürmers parierte Belec (88.).
Österreich feierte im zweiten Duell mit Slowenien nicht nur den ersten Sieg. Es war auch der höchste in einem Länderspiel seit einem 3:0 zum Abschluss der erfolgreichen EM-Qualifikation im Oktober 2015 gegen Liechtenstein. Das ÖFB-Team ist mittlerweile fünf Spiele ungeschlagen, zu Hause sogar sieben. Von ihren vergangenen zehn Partien haben die Österreicher nur eine verloren. Am Dienstag (20.30 Uhr/live ORF eins) im nächsten Test in Luxemburg gehen sie auf den fünften Sieg in Serie los.