Die Coronavirus-Pandemie hat auch Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda in den Homeoffice-Modus wechseln lassen.
Der Deutsche erledigt seine Arbeit bis auf Weiteres daheim in Graz vor dem Computer, außerhalb der eigenen vier Wände gäbe es ohnehin keine neuen Erkenntnisse - da in praktisch ganz Europa der Fußballbetrieb eingestellt ist, fallen Spiel- und Spielerbeobachtungen aus.
Daher beschränken sich Fodas Tätigkeiten derzeit vor allem auf die Begutachtung der kommenden Gegner. "Ich werde weiterhin unsere EM-Gegner analysieren, und wir kennen ja schon unsere Gegner in der Nations League. Also gibt es genug zu tun", sagte der Deutsche der APA.
Im Rahmen der EURO-Gruppenphase geht es nun im Juni 2021 anstatt im Juni 2020 gegen die Niederlande und die Ukraine, der dritte Kontrahent wird erst im Play-off ermittelt. In der Nations League warten im kommenden Herbst Norwegen, Rumänien und Nordirland.
Anfang Juni erstes ÖFB-Spiel
Nachdem die März-Testpartien gegen Wales und die Türkei abgesagt wurden, steigen die nächsten Länderspiele nach derzeitigem Stand am 2. Juni in Wien gegen England und am 7. Juni in Prag gegen Tschechien. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass auch diese Matches der Pandemie zum Opfer fallen - in diesem Fall würde der erste Auftritt des ÖFB-Teams in diesem Jahr erst am 4. September auswärts gegen Norwegen stattfinden.
Diese lange Pause wäre nicht nach dem Geschmack von Foda. "Klar steht man gern auf dem Platz. Aber ich habe es mir ausgesucht, Nationaltrainer zu werden, da war mir schon im Vorhinein bewusst, dass ich im Jahr nur etwa zehn Spiele habe. Jetzt wird diese Zahl aufgrund der außergewöhnlichen Situation eben noch einmal reduziert."
Fodas Gedanken drehen sich derzeit ohnehin nicht um die geringe Anzahl von Nationalteam-Partien, sondern um die Bewältigung der Coronavirus-Krise. "Ich hoffe, dass ich in naher Zukunft wieder die Gelegenheit habe, meine Spieler zu beobachten. Doch jetzt ist es wichtig, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen und die schwierige Situation gemeinsam meistern."
Foda: "Blicke positiv nach vorne!"
Die EURO-Verschiebung bezeichnete Foda als "alternativlos und absolut richtig. Jetzt über eine EM nachzudenken, wäre grob fahrlässig, wenn man bedenkt, was wir für Probleme haben. Der Gesundheit der Menschen gilt es alles unterzuordnen", betonte der 53-Jährige.
Der Teamchef hält sich an die Vorgaben der Regierung, deren Maßnahmen er ausdrücklich begrüßt. "Sie hat schnell und konsequent in allen Bereichen gehandelt, auch die UEFA hat die richtige Entscheidung getroffen. Es läuft alles in den richtigen Bahnen, daher habe ich absolutes Vertrauen in die Entscheidungsträger."
Foda selbst verspürt aufgrund des Coronavirus nach eigenen Angaben keine Beunruhigung. "Man darf die Situation nicht unterschätzen und muss vorsichtig agieren. Doch generell bin ich ein Mensch, der positiv nach vorne blickt."