Sportdirektor Freund strebt "die richtige Lösung, nicht die schnelle" an - ÖFB-Neuhold will "keine Wasserstandsmeldung abgeben" und erwartet Entscheidung "in nächsten Tagen"
Die Verhandlungen zwischen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und dem FC Bayern gehen offenbar in die Zielgerade gehen. Gestern soll der 65-jährige Deutsche mit den Verantwortlichen weitere Gespräche geführt haben.
- Rangnick-Wechsel in der "Zielgeraden"
- Rangnick hat sich entschieden: Er will zu den Bayern
- "Haben uns fixiert": Bayerns Sportvorstand lässt aufhorchen
Der deutsche Rekordmeister dürfte bei einer möglichen Verpflichtung unseres Erfolgstrainers bereit sein, tief in die Tasche zu greifen. Das „Paket Rangnick“ könnte die Münchner über 50 Millionen Euro wert sein.
Rangnick wird in München zum Gagen-Kaiser
Neben dem Gehalt muss sich der FC Bayern auch mit dem ÖFB auf eine Ablöse einigen. Für Julian Nagelsmann hatten die Bayern 2021 an RB Leipzig 25 Millionen Euro überwiesen. So teuer soll Rangnick nicht werden, allerdings pokert ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel um eine Ablöse in Höhe von 15 Millionen Euro. Zusätzlich soll Rangnick bis zu 15 Millionen Euro Jahresgehalt kassieren (das zehnfache seines ÖFB-Gehaltes) und zum drittbest bezahlten Trainer weltweit aufsteigen (hinter Simeone und Guardiola). Bei einem Vertrag von mindestens drei Jahren könnte das insgtesamt 60 Millionen Euro ausmachen.
Vom ÖFB hieß es Mittwochmittag, dass es bisher keinen Kontakt mit dem FC Bayern gegeben habe. Bernhard Neuhold, der Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe GmbH, verzichtete am Mittwoch kurz vor Anpfiff des Cupfinales zwischen Sturm Graz und Rapid auf detaillierte Angaben. "Wir wollen keine Wasserstandsmeldungen abgeben. Wir haben in der letzten Woche ein klares Statement verabschiedet, das besagt, dass der Ball bei Ralf Rangnick liegt, sich zu äußern, eine Entscheidung zu treffen, was er künftig machen möchte. Dabei möchte ich es belassen", erklärte er im ORF-Interview.
ÖFB kämpft um Rangnick
Neuhold betonte aber den klaren Willen, Rangnick zu halten. "Wir versuchen alles, um Ralf Rangnick zu überzeugen, den eingeschlagenen Weg mit uns fortzusetzen. (...) Mit guten Argumenten, viel Wertschätzung, viel Commitment und immer wieder mit dem Hinweis, was in den letzten zwei Jahren hier auch entstanden ist." Wie die Bayern erwartet Neuhold eine baldige Entscheidung. "Ich gehe davon aus, dass das in den nächsten Tagen passierten wird."
Ein Wechsel von Rangnick ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Mit Bayern-Sportdirektor Christopher Freund baute Rangnick bereits das Erfolgsmodell bei Red Bull Salzburg auf. Auch mit Sportvorstand Max Eberl wird dem Trainer ein gutes Verhältnis nachgesagt. Eberl meint, dass man „ganz in Ruhe im Hintergrund“ arbeite. Eine finale Entscheidung würde allerdings noch dauern. Vor dem Champions-League-Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch gegen Real Madrid wird passiert nichts.