Krankl-Kolumne

Über Córdoba spricht man in 100 Jahren

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Experte Hans Krankl. 

Je näher der 21. Juni rückt, umso stärker wird die Erinnerung an Córdoba. Doch das Spiel vor 40 Jahren mit dem heutigen Duell gegen Deutschland zu vergleichen, ist nicht gerecht. Da müssen wir die Kirche im Dorf lassen. In Argentinien haben wir heimische Sportgeschichte geschrieben, den Weltmeister aus dem Turnier geworfen. Darüber wird man noch in 100 Jahren sprechen. Heute geht es um das Prestige. Ich traue der Mannschaft ein positives Ergebnis zu. Damit meine ich einen Sieg oder ein Unentschieden. Es wäre an der Zeit, gegen ­unseren Nachbarn ein gutes Resultat zu holen.

Aber: Auch wenn viele schon von einem Wunderteam sprechen, warne ich vor zu viel Übermut. Es entspricht leider unserer Mentalität, sofort zu sagen: „Wir sind Weltmeister“, weil wir sechs Mal gewonnen haben. Nach dem Spiel heute werden wir sehen, wo wir stehen.

Chance zu zeigen, wie viel Qualität wir haben

Denn anders als unser letzter Gegner Russland hat Deutschland drei Mal so viel Qualität im Kader. Trainer Löw könnte jede Position doppelt besetzen. Auch heuer zählt man wieder zu den Top-Favoriten auf den WM-Titel. Österreich ist leider nicht bei der Endrunde. Verstecken müssen wir uns aber nicht. Die Mannschaft hat aber die Chance, gegen den amtierenden Weltmeister zu zeigen, wie viel Qualität sie hat. Dann hätten die Fans wieder Grund zur Freude, so wie 1978 beim ersten Sieg über Deutschland nach knapp 50 Jahren. Ich hoffe, wir können heute wieder jubeln.
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