Bundesliga

Neuer Liga-Vorstand nicht in Sicht

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Nach Abgang von Pangl  wird sich Liga mit Nachfolger erst beschäftigen.

Nach der einvernehmlichen Trennung von Georg Pangl ist ein neuer Vorstand der Fußball-Bundesliga noch nicht in Sicht. "Der Liga-Aufsichtsrat wird sich mit dieser Thematik am Donnerstag und Freitag im Rahmen einer Klausur auseinandersetzen", sagte Liga-Präsident Hans Rinner am Freitag in Wien. Wie es für Pangl nach dem Ende seiner fast neuneinhalbjährigen Ära beruflich weitergeht, ist offen.

Vorerst Zweiervorstand
Aus einem Dreiervorstand ist also vorerst ein Liga-Zweiervorstand geworden. Reinhard Herovits (Vorstand Finanz und Lizenzierung) sowie Christian Ebenbauer (Vorstand Recht und Spielbetrieb) werden die Agenden bis zur Klärung der Pangl-Nachfolge interimistisch weiterführen. "Sie waren ja auch jetzt schon ins Tagesgeschäft involviert. Von einem Zusammenbruch oder einem kapitänslosen Schiff ist also nichts zu sehen", beruhigte Rinner.

"Es war gar nix"
Rinner und Pangl waren am Freitag bemüht, die Einvernehmlichkeit der Trennung hervorzustreichen. "Es war gar nix", betonte Pangl. Das abschließende Gespräch am Mittwoch sei ein tolles gewesen. "Das kann man dick unterstreichen", meinte der Burgenländer. Den Ausschlag für die Trennung gab schließlich die fehlende Entscheidungsgewalt. "Mir waren die Flügel gebunden", erinnerte Pangl. Als Vorstand konnte er lediglich Empfehlungen aussprechen. "Manchmal braucht es im Leben Veränderung."

Andere Gründe habe es nicht gegeben. "Ich schließe aus, dass die anstehenden Herausforderungen der Grund für die Trennung sind. Da hätte es in den vergangenen Jahren viele Möglichkeiten dafür gegeben, wie es Probleme gegeben hat", sagte Pangl. Und auch ein kurz vor Weihnachten mit der "Sportwoche" geführtes Interview, in dem sich Pangl kritisch u.a. zu den Themen Rasenheizung und Anstoßzeiten äußerte, habe nichts mit der Entscheidung zu tun gehabt. "Das war nicht ausschlaggebend. Und vom Inhalt her war es so zu sagen, vielleicht war es ein bisschen zu direkt", sagte der Ex-Liga-Vorstand.

Pangl bezeichnete die Jahre seit September 2004 als "schön, fordernd und lehrreich". Zwischen ihm und Rinner habe es natürlich auch Friktion gegeben. "Wo viel gearbeitet wird, fallen auch viele Späne. Die Betrachtungsweise kann da ab und zu verschieden sein", meinte Pangl.

"Kein Chaos in der Liga"
Rinner dankte seinem Ex-Vorstand jedenfalls für seinen Einsatz. "Wie Pangl gekommen ist, hat es in der Liga wirklich ein Chaos gegeben, da konnten nicht einmal die Löhne der Mitarbeiter gezahlt werden", erinnerte der Steirer an die nicht rosige Vergangenheit. Aktuell sei hingegen von einem Chaos nichts zu sehen. "Es herrscht kein Chaos in der Liga, es gibt kein Herumtümpeln und schon gar nicht fahren wir gegen einen Eisberg", sagte der Liga-Präsident in Anlehnung an Medienkommentare in den vergangenen Tagen. Die Ära Pangl dürfe daher als sehr positiv dargestellt werden.

Beide Seiten hoffen jedenfalls, dass der personelle Wechsel positive Folgen haben wird. "Vielleicht braucht es manchmal genau solche Entscheidungen, um bei Club-Präsidenten das eine oder andere Umdenken zu erreichen", meinte Rinner. Und Pangl sagte: "Wenn mein Abgang der Anfang für fruchtende Reformen ist, dann war er es wert." Schon bei der Klausur kommende Woche könnte es einen ersten Schritt dazu geben. "Ich hoffe auf gute Ideen und wenn es eine Mehrheit gibt, werden wir diese auch umsetzen", sagte Rinner.

Große Herausforderungen warten
Schnell zu lösen gilt es in nächster Zeit die Bewerbs-Sponsoren-Frage. Die Verträge mit T-mobile und tipp3 laufen ja mit Saisonende aus. "Wir stehen aktuell mit potenziellen Sponsoren im Gespräch", sagte Rinner. Dass Pangl gerade jetzt abhandenkommt, stelle da kein allzu großes Problem dar. "Georg hat die Verhandlungen ja nicht ganz alleine geführt und er steht uns auch weiterhin für Informationen zur Verfügung", erklärte der Liga-Chef.

Gut vorstellbar ist, dass Pangl weiter im Fußball-Business tätig sein wird. Entscheidung ist diesbezüglich aber noch keine gefallen. "Es gibt bis dato keine konkrete Jobaussicht für mich. Es liegt mir kein Vertrag vor", betonte der 48-Jährige. Eine Tätigkeit bei der Vereinigung der europäischen Profiligen (EPFL) schloss er nicht kategorisch aus. "Ein Headhunter aus London hat mich kontaktiert, von einer Einigung sind wir aber weit entfernt", sagte Pangl.

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