Admira stinksauer

ÖFB verweigert Lederer Trainerkurs

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Admira-Coach darf nicht an Pro-Lizenz-Kurs teilnehmen: Praxisnachweis fehlt.

Oliver Lederer wird bei Admira Wacker Mödling noch länger nicht als hauptverantwortlicher Chefcoach in der ersten Reihe stehen. Der im September beginnende Kurs der UEFA-Pro-Lizenz geht nämlich ohne dem 36-Jährigen über die Bühne. Die überraschende Information bekam der Vorletzte der Fußball-Bundesliga vom Österreichischen Fußball-Bund.

Schwere Vorwürfe an den ÖFB
"Der ÖFB hat die mündlich bereits mehrfach persönlich zugesagte Möglichkeit der Teilnahme von Trainer Oliver Lederer am im September 2014 beginnenden Kurs der UEFA Pro Lizenz nicht gehalten, wodurch Oliver Lederer nun doch nicht teilnehmen darf", verlauteten die Niederösterreicher auf der Vereinshomepage. "Persönliche Zusagen von ÖFB-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner und Trainerausbildner Thomas Janeschitz sowie eine Nominierung der ÖBL für den Trainerkurs reichen anscheinend nicht, um in Österreich schlussendlich im UEFA-Pro-Lizenz-Kurs zu landen."

Lederer genieße jedenfalls weiterhin das volle Vertrauen der Vereinsführung. "Wir werden auch diese ärgerliche und enttäuschende Entscheidung des ÖFB meistern und zeitgerecht eine passende Lösung finden", hieß es in der Admira-Stellungnahme. Lederer bestimmt aktuell in Kooperation mit Michael Horvath die Inhalte der täglichen Trainingsarbeit, hauptverantwortlicher Coach ist allerdings Walter Knaller. Knaller sprang im Herbst als Cheftrainer ein, weil Lederer eben noch nicht im Besitz der nötigen Lizenz ist, ohne die man einen Oberhaus-Club langfristig nicht betreuen darf.

Für die mit vier Punkten aus zwei Spielen stark ins Frühjahr gestarteten Niederösterreicher geht es am Sonntag im Abstiegskampf mit dem schwierigen Auswärtsspiel beim überlegenen Leader Red Bull Salzburg weiter.

ÖFB streitet ab
Der ÖFB hat auf die Darstellung der Admira reagiert. "Oliver Lederer erfüllt die KO-Kriterien hinsichtlich Praxisnachweis nicht, daher ist eine Kursaufnahme nicht möglich. Das wurde auch seitens der Bundesliga zur Kenntnis genommen", verlautete der Verband via Aussendung. Lederer hat damit in Österreich frühestens ab Herbst 2016 die Chance, die zwei Jahre dauernde UEFA-Pro-Lizenz zu machen.

Dem ÖFB war auch wichtig hervorzustreichen, dass es sowohl von Willi Ruttensteiner als auch von Thomas Janeschitz zu keinem Zeitpunkt eine Zusage für eine Teilnahme Lederers gegeben habe. "Es wurde niemals etwas zugesagt. Alle Aufnahmeansuchen für Ausbildungskurse können erst nach erfolgter Anmeldung gemäß den gültigen Richtlinien sachlich behandelt werden. Das wurde auch in mehreren Telefonaten mit Oliver Lederer stets so kommuniziert", hieß es in dem Schreiben.

Die Trainerordnung werde nach klaren, einheitlichen und transparenten Kriterien durchgeführt. "Die Ausbildungsverantwortlichen haben eine Verpflichtung gegenüber den Trainern aller Leistungsklassen, welche die gültigen Bestimmungen erfüllen", erklärte der ÖFB.

Anforderungskriterien nicht erfüllt
Bei Lederer, der seine UEFA-A-Lizenz im Juni 2013 abgeschlossen hat, ist das nicht der Fall. Man benötigt nämlich nach abgeschlossener A-Lizenz zumindest eine einjährige Tätigkeit als Cheftrainer in der zweiten bis vierten Leistungsstufe oder im Akademiebereich oder eine mindestens zweijährige Assistenztrainertätigkeit in der Bundesliga oder eine einjährige Tätigkeit als Sportdirektor oder Instruktor eines Landesverbandes bzw. als Sportlicher Leiter einer Akademie.

Pro Kurs werden zehn Bewerber angenommen, die Ausschreibung für den nächsten Kurs wird es frühestens im November 2015 geben.

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