WM-Quali

Österreich verliert gegen Litauen 0:2

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Der kurze Höhenflug der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft ist vorbei: Das ÖFB-Team verliert in der WM-Qualifikation in Litauen 0:2

Vier Tage nach dem sensationellen 3:1-Sieg zum Auftakt der WM-Qualifikation gegen Frankreich ist die österreichische Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch auf den harten Boden der Realität zurückgeholt worden. Die Österreicher mussten sich Außenseiter Litauen vor 4.500 Zuschauern in Marijampole verdient mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Beide Tore erzielte Litauens Kapitän Tomas Danilevicius (52., 58.).

Balten mit ersten Großchancen
Bereits in der 11. Minute hatte die ÖFB-Defensive Glück, als Ksanavicius nach Querpass von Danilevicius völlig alleine scheiterte. Zwei Minuten später setzte der Hearts-Legionär einen Weitschuss knapp am langen Eck vorbei (13.). Eine kleine Unsicherheit zeigte auch Manninger, der einen Kopfball nach weitem Einwurf vor das Tor abprallen ließ. Der einschussbereite Danilevicius kam aber nicht an den Ball (30.).

Den ersten Warnschuss der Partie hatte ÖFB-Kapitän Andreas Ivanschitz abgegeben. Der Burgenländer versuchte sich immer wieder aus der Distanz, schoss aber hauptsächlich über das Tor (20., 27., 64.). Die beste Möglichkeit für den ÖFB hatte vor der Pause Martin Stranzl vorgefunden. Der Abwehrchef verfehlte im Fünfer einen leicht abgefälschten Corner von Ivanschitz (37.). Paul Scharner scheiterte nach einer Ivanschitz-Flanke, die Maierhofer heruntergenommen hatte (49.).

Just als die Österreicher das Spiel nach Seitenwechsel in den Griff zu bekommen schienen, schlug Danilevicius zweimal zu. Das Führungstor war ein glückliches, aber kein unverdientes. Danilevicius lenkte einen Gewaltfreistoß des zweiten Italien-Legionärs Stankevicius aus 40 Metern geschickt und unhaltbar für ÖFB-Keeper Alexander Manninger ins Tor ab. Sechs Minuten später legte der 30-Jährige von AS Livorno mit einem sehenswerten Treffer nach. Nach einem abgefälschten Querpass von Deividas Cesnauskis traf Danilevicius aus kurzer Distanz mit der Ferse.

Hoffer brachte keinen Umschwung
Brückner reagierte, brachte mit Hoffer für Scharner einen zweiten Stürmer. Die Österreicher waren danach zwar feldüberlegen, Zählbares schaute aber nicht heraus. Einen gefährlichen Aufsetzer von Hoffer parierte Litauen-Keeper Karcemarskas sensationell (72.), zwei Minuten später traf der Joker nur die Außenstange.

Dazwischen hatte Linksverteidiger Emanuel Pogatetz eine Kopfball-Chance vergeben, Rechtsverteidiger György Garics scheiterte ebenfalls an Karcemarskas (77.). In der 89. Minute reklamierten die Österreicher vergeblich Elfmeter. Dabei hatte Klimavicius den Ball bei einem Getümmel im Strafraum offensichtlich mit der Hand berührt. Die Pfeife von Schiedsrichter Paolo Tagliavento aus Italien blieb allerdings stumm.

Damit verpasste das ÖFB-Team am 40. Geburtstag von Assistenzcoach Andreas Herzog die Chance, erstmals seit der Ausscheidung für 1978 mit zwei Siegen in eine WM-Qualifikation zu starten. Stattdessen setzte es die erste Niederlage gegen Litauen überhaupt. Das bisher erste Duell mit den Balten hatte Österreich am 14. April 1992 in Wien mit 4:0 für sich entschieden.

Fußball-WM-Qualifikation - Gruppe 7, 2. Spieltag: Litauen - Österreich Endstand 2:0 (0:0).
Marijampole, Suduva-Stadion, 4.500 Zuschauer (ausverkauft), SR Paolo Tagliavento (Italien).

Tore: 1:0 (52.) Danilevicius, 2:0 (58.) Danilevicius

Litauen: Karcemarskas - Stankevicius, Dedura, Zelmikas, Klimavicius D. Cesnauskis (66. Kalonas), Pilibaitis (72. E. Cesnauskis), Semberas, Mikoliunas - Ksanavicius (75. Zaliukas) - Danilevicius

Österreich: Manninger - Garics, Prödl, Stranzl, Pogatetz - Aufhauser, (55. Säumel), Scharner (66. Hoffer) - Harnik, Ivanschitz, Fuchs - Maierhofer

Gelbe Karten: Pilibaitis bzw. Aufhauser (im nächsten Spiel gesperrt), Fuchs, Stranzl

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Verschuldete vor der Pause fast einen Gegentreffer, stark im Zweikampf, spielerisch ging nicht viel

Hing als einzige Spitze in der Luft, konnte keine gefährlichen Akzente setzen

Zeigte immer wieder Unsicherheiten, bei den Gegentoren machtlos

Meist auf sich allein gestellt, viele Leerläufe

Brachte als einer der weingen eine gute Leistung

War einer der Besten, bei Standards gefährlich, im Abschluss glücklos

Bis zu seiner Verletzung machte der Bremen-Legionär viel Druck - blieb aber glücklos

Kam in der 55. Minute für Aufhauser, blieb unauffällig

Wirkte windanfälig, viele Fehler, wirkte unsicher

Erzielte den Ausgleich, hat alles versucht, um Druck zu erzeugen

Viel Kampfgeist, aber zu viele Abspielfehler

Der Atalanta-Legionär war einer der Besten - zweikampfstark

Kam in der 66. Minute für Scharner. Hatte eine tolle Torchance, brachte ein wenig frischen Wind in den lauen österreichischen Angriff

Kapitän andreas Ivanschitz mit einem Sturmlauf, der aber nichts einbringt. Pausenstand: 0:0

Ein abgefälschter Freistoß führt zum 1:0 für Litauen