Ein Sonderlob von Trainer Pacult erhielt aber auch Flügelflitzer Kavlak.
Jürgen Patocka hat am Dienstag ein unrühmliches Kapitel seiner Vergangenheit hinter sich gelassen. Der Verteidiger von Fußball-Rekordmeister SK Rapid erzielte beim 3:0 gegen den SV Mattersburg das erlösende 1:0 und avancierte so zum Matchwinner im Hanappi-Stadion, wo er vor zehn Monaten gegen die Burgenländer noch der Buhmann gewesen war.
Entscheidende Schnitzer
Am 21. Mai des Vorjahres gewann der SVM
in Wien-Hütteldorf überraschend 3:2 und sicherte sich damit praktisch den
Klassenerhalt - auch dank Patocka, dem in diesem Match einige Schnitzer
unterliefen. Georg Zellhofer, der damalige Trainer von Abstiegskonkurrent
Altach, wies danach auf das langjährige Engagement Patockas in Mattersburg
hin und entfachte indirekt Schiebungsgerüchte.
Diese Spekulationen taten dem Niederösterreicher weh. "Was damals geschrieben worden ist, war ein kompletter Blödsinn. Aber das Thema ist für mich schon abgehakt", erklärte Patocka.
In der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison musste der 32-Jährige wegen grippaler Infekte immer wieder mit dem Training aussetzen. Als er dann auch noch in den ersten Partien des Jahres nicht zu überzeugen vermochte, ging der Stammplatz in der Innenverteidigung an Hannes Eder verloren.
Eder-Sperre
Durch die Sperre des Tirolers, dessen im Sommer
auslaufender Vertrag wohl nicht verlängert wird, rutschte Patocka wieder in
die Anfangsformation und empfahl sich gegen Mattersburg für weitere
Einsätze. "Mein Ziel ist es, dass ich wieder in die erste Mannschaft komme,
und dafür werde ich hart arbeiten."
Der fünffache Internationale wähnt aber nicht nur sich selbst, sondern auch seine komplette Mannschaft im Aufwind. "Das Match gegen Mattersburg war vielleicht unser bestes Spiel im Frühjahr", meinte Patocka. Auch bei Kapitän Steffen Hofmann war neuer Optimismus spürbar. "Wir sind stetig auf dem aufsteigenden Ast, haben wieder einen Schritt vorwärts gemacht. Hoffentlich geht's so weiter."
Kritik an der Chancenauswertung
Trainer Peter Pacult hätte sich
bei aller Freude über den Sieg eine bessere Chancenauswertung gewünscht.
"Wir hätten schon nach 17 Minuten 2:0 oder 3:0 führen können", sagte der
50-Jährige und vermutete: "Dieser Sieg tut der Mannschaft sicher gut." Ein
Sonderlob gab es für Veli Kavlak. "Er ist immer fleißig, ein Spieler, der
mir taugt. Er geht in jedem Training an die Leistungsgrenzen, deswegen werde
ich ihn auch immer forcieren", betonte der Wiener, der den
ÖFB-Internationalen aber trotz zuletzt guten Auftritten immer wieder
auswechselt.
Ob der erste klare Sieg in diesem Jahr der Auftakt zu einem grün-weißen Erfolgslauf gewesen sein könnte, ließ Pacult offen - das bevorstehende Programm spricht zumindest nicht dagegen. Inklusive Cup geht es nun dreimal gegen Austria Kärnten, dann warten Ried (auswärts), LASK und Wiener Neustadt (jeweils daheim), ehe am 24. oder 25. April der große Schlager auswärts gegen Spitzenreiter Red Bull Salzburg steigt.