Kapitän Andreas Ivanschitz fehlt im Kader für das Vier-Nationenturnier im September weiterhin, dafür ist Youngster Martin Harnik wieder im Kader.
Emanuel Pogatetz ist für die komplette EURO 2008 für das österreichische Fußball-Nationalteam spielberechtigt. Dies gab ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig am Dienstagabend im Rahmen der Pressekonferenz anlässlich der Kaderbekanntgabe für das Vier-Nationenturnier im September bekannt. Möglich wurde diese Wende durch eine bereits vor Monaten von der FIFA vorgenommen Reglement-Änderung, seit Montag weiß der ÖFB, dass auch Pogatetz in den Genuss dieser Modifizierung kommt. Dass er seine Zwei-Spiele-Sperre nun in zwei freundschaftlichen Länderspielen und nicht erst in den ersten zwei EM-Gruppen-Spielen 2008 absitzen muss, hat Pogatetz "wie ein Blitz aus heiterem Himmel" getroffen.
Auch Stickler erfreut
Auch ÖFB-Präsident Friedrich Stickler ist
erwartungsgemäß zufrieden. "Ich würde das wirklich als Erfolg des ÖFB
bezeichnen. Seine Sperre für die EURO war einfach eine Ungerechtigkeit, auf
die wir hingewiesen haben", sagte der Lotterien-Boss.
Darf Sperre in Freundschaftsspielen absitzen
Die
Zwei-Spiele-Sperre, die der Middlesbrough-Legionär wegen seines Ausschlusses
in der WM-Qualifikationspartie gegen Nordirland im Herbst 2005 ausgefasst
hatte, bleibt zwar bestehen, der Verteidiger darf sie allerdings in
Freundschaftsspielen absitzen. Theoretisch wäre dies also schon beim
Länderspiel-Doppel gegen Japan (7. September/Klagenfurt) und Chile (11.
September/Wien) möglich.
Derzeit verletzt
Allerdings laboriert Pogatetz derzeit noch an
Knieverletzungen, deshalb verzichtet der ÖFB darauf, den Steirer in den
beiden anstehenden Partien für den Kader zu nennen und so die Sanktion zu
tilgen. "Hier ist der Anstand gefragt. Erst sobald Pogatetz wieder ins
Mannschaftstraining einsteigt, werden wir bei der FIFA melden, dass wir ihn
in den Kader nehmen", meinte Ludwig und meinte im Hinblick auf die
FIFA-Reglement-Änderung: "Einen Fall Pogatetz wird es nie mehr
geben."
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Realistisch scheint derzeit, dass Pogatetz seine Sperre beim Länderspiel-Doppel Mitte Oktober in Zürich gegen die Schweiz und in Innsbruck gegen die Elfenbeinküste absitzt und dann im November gegen England und Tunesien erstmals seit September 2006 wieder im ÖFB-Kader steht.
Hickersberger wird Pogatetz wieder einberufen
Teamchef Josef
Hickersberger ließ keinen Zweifel daran, den Innenverteidiger wieder
einzuberufen - trotz der scharfen Kritik von Pogatetz unter anderem an
seiner Person. "Sofern er gesund ist, wird er bei der EURO im Kader sein",
betonte der 59-Jährige und bezeichnete das juristische Ende der "Causa
Pogatetz" als "erfreuliche Entwicklung". Das österreichische
Nationalteam könne Kicker wie Pogatetz, die als Stammspieler in der Premier
League regelmäßig auf höchstem Niveau spielen, gut gebrauchen.
"Hicke"-Assistent Andreas Herzog stattete Pogatetz bereits vor einiger Zeit einen Besuch in Middlesbrough ab, zuletzt führte Hickersberger ("Ich habe die Tür nie zugeschlagen") selbst unmittelbar vor dem Tschechien-Match ein Gespräch mit dem früheren GAK-Verteidiger. "Für mich ist der Fall erledigt. Ich freue mich, wenn Pogatetz wieder im Team spielen kann", sagte der Niederösterreicher.
Gespräche mit Mitspielern stehen an
Doch auch mit einigen
Teamspielern dürfte der Middlesbrough-Legionär einiges zu bereden haben. Mit
Martin Stranzl hat Pogatetz laut "Hicke" bereits telefoniert, "und
es wird auch ein Gespräch zwischen ihm und Ivanschitz geben",
sagte der Teamchef, der davon ausgeht, "dass die Probleme angesprochen
werden und der Fall danach erledigt ist". Vor allem Kapitän Andreas
Ivanschitz und Stranzl hatten sich in den vergangenen Monaten des Öfteren
gegen ein Team-Comeback von Pogatetz ausgesprochen.
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Der österreichische Fußball-Teamkader für das Vier-Nationenturnier im September ist mit dem Aufgebot für das Tschechien-Match am vergangenen Mittwoch nahezu identisch. Für den verletzten Andreas Ibertsberger (Jochbeinbruch) kehrt György Garics, der am Wochenende mit Napoli sein Serie-A-Debüt gefeiert hat, wieder in die ÖFB-Auswahl zurück.
Harnik wieder mit dabei
Ansonsten blieb alles beim Alten, auch
Jungstar Martin Harnik ist wie erwartet wieder mit von der Partie. Dafür
fehlt weiterhin Kapitän Andreas Ivanschitz, der an einer Knieverletzung
laboriert.
Österreich tritt zur Eröffnung des Klagenfurter EM-Stadions am 7. September gegen die von Ex-Sturm-Meistermacher Ivica Osim betreuten Japaner an, vier Tage später bekommen es die Schützlinge von Teamchef Josef Hickersberger im Wiener Happel-Stadion mit Chile zu tun. Die Parallel-Spiele lauten Schweiz - Chile (7. September/Wien) und Schweiz - Japan (11. September/Klagenfurt).
Tor: Jürgen Macho (Kaiserslautern/11 Länderspiele), Alexander
Manninger (Siena/22), Helge Payer (Rapid/12)
Abwehr: Christian
Fuchs (Mattersburg/9/0 Tore), Martin Hiden (Rapid/42/1), Györgi Garics
(4/1/Napoli), Markus Katzer (Rapid/10/0), Jürgen Patocka (Rapid/1/0),
Sebastian Prödl (Sturm Graz/3/0), Joachim Standfest (Austria/22/1), Martin
Stranzl (Spartak Moskau/40/2)
Mittelfeld: Rene Aufhauser
(Salzburg/42/9), Christoph Leitgeb (Salzburg/12/0), Michael Mörz
(Mattersburg/8/0), Thomas Prager (Heerenveen/10/1), Klaus Salmutter (Sturm
Graz/2/0), Jürgen Säumel (Sturm Graz/5/0)
Angriff:
Martin Harnik (Werder Bremen/1/1), Sanel Kuljic (Austria/14/2), Roland Linz
(SC Braga/26/5)
Auf Abruf: Hans Peter Berger (Ried/0) - Cem Atan (Mattersburg/2/0), Johannes Ertl (Austria/5), Markus Weissenberger (Eintracht Frankfurt/25/1), Thomas Wagner (Mattersburg/0)