90.000 Euro Schaden

Prozess gegen WM-Ticketfälscher

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Nicht existente Tickets für die WM über das Internet verscherbelt: Betrüger-Quintett muss sich nun vor Gericht verantworten.

Der Betrug mit Karten zur Fußball-WM hat in Stade ein juristisches Nachspiel. Seit Montag müssen sich drei Männer und zwei Frauen vor dem Landgericht verantworten, weil sie Fußballfans im Internet mit nicht existenten WM-Tickets um 90.000 Euro betrogen haben sollen. Während die Angeklagten zum Prozessauftakt schwiegen, wirft ihnen die Staatsanwaltschaft bandenmäßigen Betrug in 30 Fällen vor.

Das Quintett soll die Karten über ein Internet-Auktionshaus für 1.000 bis 6.000 Euro an Fußballfans in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Kanada verkauft, aber nie geliefert haben.

Zwischen Juni 2005 und April 2006 boten die Angeklagten nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft die Tickets für nicht näher bezeichnete Spiele im Internet zur Auktion an. Bis auf eine Ausnahme fielen die Meistbietenden in der Internet-Auktion nach Meinung der Staatsanwaltschaft auf den Betrug herein.

Gefälschte Bescheinigungen als Beweis
Als Beweis für die Existenz der Karten sollen die Angeklagten gefälschte Zuteilungsbescheinigungen der FIFA und eines WM-Sponsors vorgelegt und die Betrogenen so zur Zahlung veranlasst haben. Nur ein Interessent überwies das Geld auf ein Treuhandkonto des Internet-Auktionshauses, die übrigen zahlten direkt.

Kontoinhaber vor Gericht
Die Zahlungen gingen auf verschiedenen Konten ein. Fünf Personen, die ihre Konten zur Verfügung gestellt hatten, mussten sich deshalb vor verschiedenen Amtsgerichten verantworten. Weil die verhängten Strafen noch nicht rechtskräftig sind, können sie vor dem Landgericht Stade vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen.

Prozess vertagt
Der Prozess wurde am Montag nach drei Stunden unterbrochen, weil einer der Hauptangeklagten begrenzt verhandlungsfähig ist. Das Verfahren wird am kommenden Montag fortgesetzt.

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