Nach 3:3 gegen WAC

Rapid kämpft gegen Ergebniskrise

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Rapid kommt in der Tabelle nicht vom Fleck. Und der Abstand zu Red Bull Salzburg wird immer größer. Mit Sturm Graz und der angeschlagenen Austria warten zwei harte Brocken auf die Hütteldorfer.

Platz sechs in der Tabelle, zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Salzburg. Und dass der Sieg beim 3:3 gegen WAC in letzter Minute (97./Sabitzer) aus der Hand gegeben wurde, ist fast schon symptomatisch für die Hütteldorfer Ergebniskrise. Rapid-Trainer Zoran Barisic war nach den verlorenen Punkten durchgeschwitzt. "Wir müssen schnell lernen. Wir müssen es abstellen", analysiert der 53-Jährige. Denn an Torchancen mangelt es nicht beim Rekordmeister.  "So wie wir in dieser Saison Fußball spielen, das kann sich definitiv sehen lassen. Wir haben eine Unzahl an Tormöglichkeiten", sagte Barisic. Dass man sich zumeist nicht belohnen könne, "tut extrem weh". 

Drei Bundesliga-Partien in Serie nicht gewonnen, bewerbsübergreifend warten die Hütteldorfer bereits vier Spiele auf einen vollen Erfolg. Vor heimischem Publikum im Allianz Stadion hat man in dieser Spielzeit nur in der zweiten Runde gegen Altach reüssiert, gegen Hartberg (0:1), WSG Tirol (1:1) und eben den WAC gelang dies nicht.

Defensive ist der Schwachpunkt

Es gehe einerseits um die Effizienz vor dem gegnerischen Tor, andererseits darum, "gewisse Situationen unspektakulär weg zu verteidigen", erklärte Barisic. Gegen den WAC resultierten immerhin drei Treffer. Wenn man gleichzeitig drei Tore kassiert, zeigt aber alles auf die Defensive als großer Makel. Barisic stimmte zu. "Es war ein Spiel, das wir eigentlich schon zwei Mal verloren hatten", stellte auch WAC-Chefbetreuer Manfred Schmid fest. "Als Trainer war das heute sicher das verrückteste Spiel, das ich erlebt habe."

   Der Knackpunkt war der Elfmeter gegen Rapid in der 65. Minute, seine Berechtigung wurde am Ende auch von den meisten Grün-Weißen zähneknirschend akzeptiert. Die Doppelbestrafung in Form von Strafstoß und Roter Karte gegen Terence Kongolo entfaltete allerdings noch eine längere Nachwirkung. Der Niederländer mutierte so in seinem ersten Bewerbsspiel für Rapid zu einer manchmal tragenden, am Ende aber tragischen Figur. Denn mit nur zehn Mann fehlten den Wienern nach dem 3:2 durch Martin Moormann Abgeklärtheit und Kraft, das Ergebnis über die Zeit zu bringen.

Grüll: »Müssen schlauer sein«

"Wir müssen da einfach schlauer sein und die Zeit runterspielen. Wir müssen daraus lernen", sagte Marco Grüll. "Erfahrung, Cleverness, Coolness - man kann es nennen, wie man will. Natürlich kommt das dann mit den Spielen, mit den Erlebnissen", betonte Barisic. Über den Schiedsrichter wollte der Rapid-Coach bei der Pressekonferenz explizit nicht sprechen. "Das machen andere Kollegen", sagte er und legte stattdessen den Finger in die Wunde. Die Situation, die zum Ballverlust und dem Elfmeterfoul geführt hat, "kann man anders lösen, muss man auch anders lösen. Man muss nicht immer alles spielerisch lösen."

Zuerst kommt Sturm, dann die Krisen-Austria

In der Gesamtbetrachtung ergibt sich für Rapid sowohl bei Punkten als auch beim Tabellenplatz nahezu ein Spiegelbild der Vorsaison. "Es müssen jetzt dann die Ergebnisse irgendwann einmal passen auch. Es wird nicht leichter, der Abstand ist schon wieder sehr groß. Das sieht man an der Tabelle", sagte Grüll. "Wir müssen Partien wie heute einfach gewinnen. Das gibt es keine zweite Meinung." Am Sonntag wartet im nächsten Heimspiel mit Sturm Graz ein großer Brocken, nach der zweiten Cup-Runde geht es dann gegen die Austria im Derby in Favoriten.

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