Sieg gegen Kärnten

Rapid revanchiert sich für Cup-Aus

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Hütteldorfer schlagen Kärnten. Und: Ried gegen LASK, Sturm - Kapfenberg.

Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid Wien hat sich beim SK Austria Kärnten erfolgreich für die Niederlage im Cup-Viertelfinale am Mittwoch revanchiert. Die Hütteldorfer besiegten den Tabellenletzten zum Auftakt des letzten Bundesliga-Viertels am Samstagabend im Hanappi-Stadion durch ein Hofmann-Goldtor 1:0 und rückten in der Tabelle als Zweiter wieder bis auf sechs Punkte an Spitzenreiter Salzburg heran.

Rapid feierte einen mühevollen Arbeitssieg. Zu Beginn hatte Rapid Anlaufschwierigkeiten, Hannes Eder (7.) und Nikica Jelavic (12.) vergaben jeweils per Kopf erste Möglichkeiten. Die Führung in der 27. Minute aus der praktisch ersten nennenswerten Torchance war für die Wiener erlösend. Christopher Trimmel setzte sich gut gegen die Kärntner Abwehr durch, Kapitän Steffen Hofmann versenkte die Auflage per Direktabnahme aus 20 Metern im linken Eck.

Heikkinen sieht Rot
Damit hatte Rapid die Partie zunächst im Griff. Kärnten-Goalie Andreas Schranz verhinderte bei einem Trimmel-Kopfball in der 38. Minute das zweite Gegentor, nur Augenblicke später vollierte Trimmels Sturmpartner Nikica Jelavic den Ball aus kurzer Distanz über das Tor. Den Gästen war anzumerken, dass acht Profis fehlten, auf der Bank saßen fast ausschließlich Nachwuchsspieler. Kärnten konnte lange keinen Druck auf das von Raimund Hedl gehütete Rapid-Tor aufbauen und beschränkte sich meist auf eine gesicherte Defensive.

Nach der Pause wurden die Klagenfurter jedoch aktiver. Rapid war kaum gefährlich, auf der Gegenseite hatten die Gäste aber einige hochkarätige Möglichkeiten. Ein Schuss von Oliver Pusztai sprang in der 70. Minute von der Latte zurück ins Feld, nur eine Minute später setzte Kärnten-Verteidiger Marco Salvatore einen Schuss aus 20 Metern knapp neben das Tor. Die größte Gelegenheit für Rapid vergab der eingewechselte Hamdi Salihi (79.), dessen Schuss aufs kurze Eck fand nicht das Ziel.

Die letzten acht Minuten musste Rapid zu zehnt über die Runden bringen, nachdem Markus Heikkinen in einem Zweikampf mit Pusztai nachgetreten hatte und die Rote Karte sah. Das gelang den Wienern auch souverän.

SK Rapid Wien - SK Austria Kärnten 1:0 (1:0)

Wien, Hanappi-Stadion, 15.800, SR Eisner.

Tor: 1:0 (27.) Hofmann

Rapid: Hedl - Dober, Eder, Soma, Thonhofer - Hofmann, Heikkinen, Pehlivan (60. Drazan), Boskovic - Trimmel (68. Salihi/86. Patocka), Jelavic

Kärnten: Schranz - Sollbauer, Elsner, Gramann, Salvatore - Pusztai, Wrienz - Pucker, Hierländer, Kaufmann - Aleksic (87. Schimmel)

Rote Karte: Heikkinen (Rapid/82./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Hedl bzw. Salvatore

Die Besten: Hofmann, Soma, Trimmel bzw. Kaufmann, Pusztai, Salvatore

Tabelle:

1. Red Bull Salzburg 28 18 8 2 57 : 21 62

2. Rapid Wien 28 16 8 4 61 : 30 56

3. FK Austria Wien 27 15 5 7 45 : 32 50

4. Sturm Graz 28 13 9 6 43 : 25 48

5. SC Wr. Neustadt 27 10 6 11 42 : 44 36

6. SV Mattersburg 28 10 3 15 35 : 56 33

7. SV Josko Ried 28 8 8 12 31 : 31 32

8. LASK Linz 28 7 9 12 53 : 64 30

9. Kapfenberger SV Superfund 28 6 7 15 33 : 53 25

10. SK Austria Kärnten 28 2 5 21 21 : 65 11

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Die SV Ried hat sich für die 0:3-Schlappe beim LASK am vergangenen Sonntag nicht revanchieren können. Im Derby-"Rückspiel" mussten sich die Innviertler vor eigenem Publikum am Samstag in der 28. Runde gegen die Linzer mit einem 2:2 (2:1) zufriedengeben, holten nach drei Niederlagen in Folge aber immerhin wieder einen Punkt.

Der erstmals von Beginn an eingesetzte 20-jährige Stürmer Markus Hammerer (8.) und Stefan Lexa (27.) traten als Torschützen für die "Wikinger" auf, der LASK kam dank eines Eigentors von Thomas Burgstaller (11.) und durch Rene Aufhauser (91.) zweimal zum Ausgleich. Ried hat damit aus neun Frühjahrsspielen lediglich fünf Punkte geholt.

Ried hatte sich die Kritik des Trainers offensichtlich zu Herzen genommen, wirkte von Beginn an bissiger und aktiver und wurde denkbar schnell dafür belohnt. Über Lexa, der klar im Abseits stand, kam der Ball in der achten Minute zu Nacho und in der Folge zu LASK-Innenverteidiger Thomas Piermayr, der aufgrund eines katastrophalen Missverständnisses mit Metz das Leder an Hammerer verschenkte. Dieser scheiterte aus wenigen Metern erst an Cavlina, stellte im Nachsetzen aber auf 1:0 (8.).

Der LASK konterte aber fast postwendend, auch wenn das 1:1 nach einem Eckball auf das Konto von Ried-Verteidiger Thomas Burgstaller ging, der vor Aufhauser hochsprang und unhaltbar einköpfelte (11.). Der LASK erhielt dadurch aber kaum Auftrieb, Ried setzte vielmehr nach. Erst ließ Hammerer die Latte erzittern (24.), drei Minuten später senkte sich ein Lexa-Freistoß nach seinem Aufsetzen ohne Berührung von Freund und Feind über Cavlina zum 2:1 ins Linzer Tor (27.).

Auch nach dem Seitenwechsel gaben die Hausherren den Ton an, der LASK, für den Pablo Chinchilla-Vega in der 29. Minute an die Stange geköpfelt hatte und bei dem Mayrleb in der 54. Minute erfolglos Elfmeter reklamierte, wirkte über weite Strecken etwas lethargisch. Ried, das so wie der Gegner eine 120-minütige Cup-Partie am Mittwoch in den Beinen hatte, machte Dampf und fand die besseren Chancen vor.

Mehrmals brachten Hammerer und Lexa die Linzer Defensive in Bedrängnis. Erst im Finish erarbeitete sich der LASK Dominanz, kam vorläufig aber nur mehr zu einer echten Möglichkeit - Mayrleb schoss aus wenigen Metern über das Tor (88.). Dass Rieds kurz zuvor eingewechselter Stürmer Atdhe Nuhiu in der 89. Minute den Matchball vergab, sollte sich noch rächen: In der zweiten Minute der Nachspielzeit schoss Aufhauser im Nachsetzen zum Ausgleich ein, zuvor schien freilich schon der Ball von Lukas Kragl die Linie überquert zu haben.

SV Josko Ried - LASK 2:2 (2:1)

Ried, Keine Sorgen Arena, 6.500, SR Gangl

Torfolge: 1:0 ( 8.) Hammerer, 1:1 (11.) T. Burgstaller (Eigentor), 2:1 (27.) Lexa, 2:2 (91.) Aufhauser

Ried: Gebauer - Grasegger, Stocklasa, T. Burgstaller - Brenner (73. Ziegl), Mader, Schrammel - Lexa, Hackmair, Nacho (65. Drechsel) - Hammerer (86. Nuhiu)

LASK: Cavlina - Bubenik (65. Panis), Piermayr (46. Hart), Chinchilla-Vega (77. Zakany), Alunderis - Metz, Aufhauser, Majabvi, Saurer - Kragl, Mayrleb

Gelbe Karten: Brenner, Gebauer bzw. Bubenik, Metz, Aufhauser, Mayrleb, Saurer

Die Besten: Lexa, Hammerer bzw. Saurer

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Sturm Graz ist im steirischen Derby daheim gegen Kapfenberg nur zu einem mageren 1:1 (0:1) gekommen. Die defensivstarken Gäste gingen nach einem schweren Sonnleitner-Patzer durch Pavlov in Führung (35.), Sturm gelang nach der Pause nur mehr der Ausgleich durch Kienast (49.) und biss sich in der Folge am Kapfenberger Abwehrbeton die Zähne aus. Sturm verpasste damit wichtige Punkte im Rennen um die Top-Drei und somit um die Europacup-Plätze, Kapfenberg baute hingegen den Vorsprung auf Schlusslicht Kärnten auf 14 Punkte aus.

Sturm-Trainer Franco Foda nutzte die Breite und Größe seines Kaders aus und baute sein Team nach den 120 Cup-Minuten vom Dienstag gegen die Admira gleich an vier Positionen um. So rutsche auch Kienast ins Aufgebot, der in der 14. Minute - nach starker Kapfenberger Anfangsphase - frei stehend aus wenigen Metern nur die Latte traf. Kapfenberg blieb weiter ein unangenehmer, vor allem kämpferisch überzeugender Gast und verhinderte dadurch ein Übergewicht des Favoriten.

Haarsträubende Fehler
Die Führung der Kapfenberger kam dennoch eher aus heiterem Himmel, und resultierte vor allem aus einem haarsträubenden Fehler in der Sturm-Abwehr. Sonnleitner gab einen schrecklichen Rückpass ab, Pavlov holte sich den Ball, überspielte Gratzei, zögerte mit dem Abschluss, überspielte noch einmal Gratzei und schoss dann am auf der Linie postierten Sonnleitner vorbei ins kurze Eck (35.). Dass es zur Pause nicht 0:2 stand, hatte Sturm Gratzei zu verdanken, denn der Tormann parierte eine Doppelchance von Pavlov und Sencar (jeweils per Kopf, 41.) sensationell.

Foda gab seinen elf Schützlingen noch eine Chance und verzichtete in der Pause auf Auswechslungen. Und die Sturm-Kicker bedankten sich rasch bei ihrem Trainer. Nach Hölzl-Querpass in den Rücken der Abwehr schob Kienast souverän ins rechte Eck ein (49.). Jene Sturm-Fans, die danach die große Sturm-Angriffswelle erwarteten, wurden jedoch enttäuscht. Nach einem Lamotte-Kopfball knapp neben das Tor (53.) flachte das Match wieder stark ab. Mit den Einwechslungen von Lavric und Haas sorgte Foda im Finish noch einmal für frischen Wind, mehr als eine elferwürdige Attacke von Hüttenbrenner an Hölzl (82.) und ein Muratovic-Lattenschuss (89.) passierte aber nicht mehr.

SK Sturm Graz - Kapfenberger SV Superfund 1:1 (0:1)

Graz, UPC Arena, 10.738, SR Lechner.

Torfolge: 0:1 (35.) Pavlov, 1:1 (49.) Kienast

Sturm: Gratzei - Lamotte (76. Lavric), Schildenfeld, Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl, Hlinka (67. Muratovic), Weber, Jantscher - Beichler (84. Haas), Kienast

Kapfenberg: Wolf - Osoinik, Rauscher, Schönberger, Schellander - Siegl, Hüttenbrenner, Sencar, Felfernig (66. Tieber) - Pavlov (87. Schmid), Heinz (93. Alar)

Gelbe Karten: Hlinka, Lavric bzw. Hüttenbrenner, Schellander, Felfernig, Sencar, Osoinik, Heinz

Die besten Spieler: Gratzei, Jantscher, Schildenfeld bzw. Pavlov, Sencar, Heinz

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