Willem-II-Tilburg-Kicker Ibrahim Kargbo sagt, Arnautovic hätte ihn "Nigger" genannt.
Der österreichische Fußball-Teamspieler Marko Arnautovic sieht sich mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. "Er hat mich 'Nigger' genannt", sagte Willem-II-Tilburg-Kicker Ibrahim Kargbo nach der 0:2-Heimniederlage seines Vereins am Samstag gegen den Arnautovic-Club Twente Enschede in die TV-Kameras. Der 19-Jährige Österreicher war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Handgemenge zwischen den Spielern
Arnautovic tätigte diese
Aussage laut Kargbo unmittelbar nach seinem Tor zum 2:0 in der 84. Minute.
Der Willem-Spieler reagierte daraufhin erbost, es kam zu einem kleineren
Handgemenge - ebenso wie nach dem Schlusspfiff, als Kargbo dem vierfachen
ÖFB-Internationalen den Handschlag verweigerte und ihn wegstieß. "Er hat
viele dumme Dinge zu mir gesagt, aber irgendwann kommt alles zurück. Im
Moment bin ich ein bisschen enttäuscht", erklärte der Mittelfeldspieler aus
Sierra Leone.
Als Schlichter trat immer wieder Blaise NKufo in Aktion. Der dunkelhäutige Schweizer Teamspieler hatte das 1:0 für Twente nach mustergültiger Vorlage von Arnautovic erzielt, der Treffer des ÖFB-Stürmers wurde wiederum vom Ivorer Cheick Tiote vorbereitet. "Ich verstehe nicht, warum er so etwas zu mir gesagt hat, schließlich hat er selbst viele dunkelhäutige Mitspieler", sagte Kargbo.
Erfolgreichster ÖFB-Legionär
Arnautovic ist im Moment
wohl der erfolgreichste ÖFB-Legionär. In 22 Liga-Einsätzen scorte der als
eines der größten ÖFB-Talente geltende Stürmer elfmal und leistete damit
einen wesentlichen Beitrag zum Erfolgslauf seines Vereins, der nach 27
Runden überraschend auf Rang zwei der niederländischen Ehrendivision liegt.
Mit seinen beständigen Leistungen hat der 19-Jährige Clubs aus ganz Europa
auf sich aufmerksam gemacht, so soll unter anderem Schalke 04 großes
Interesse haben.
Mehrwöchige Sperre droht
Nach seiner offensichtlichen
Entgleisung droht Arnautovic allerdings Ungemach in Form einer mehrwöchigen
Sperre, sollte es zu einer Anzeige bei der niederländischen Liga kommen.
Laut Artikel 58 im FIFA-Disziplinarkodex ist für ein derartiges Vergehen
eine Mindestsperre von fünf Partien vorgesehen.
In einem ähnlich gelagerten Fall wurde Roman Kienast im Jänner 2007 in Norwegen für drei Partien gesperrt. Für das Länderspiel im Februar 2007 gegen Malta wäre der Angreifer allerdings spielberechtigt gewesen, weil laut damaligen FIFA-Angaben die Suspendierung nur auf nationaler Ebene und damit ausschließlich in Norwegen galt.