Champions League

Salzburg gegen Donezk 1:0

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Red Bull Salzburg darf nach einem knappen und auch glücklichen 1:0-Heimsieg gegen Schachtjor Donezk weiter von der Gruppenphase der Elite-Liga träumen.

Stürmer Alexander Zickler (10.) verwandelte einen Hand-Elfmeter und verschaffte dem Meister damit eine gute Ausgangsposition für das entscheidende Rückspiel in 14 Tagen in Donezk.

Torsperre von Timo Ochs
Während der Deutsche seine persönliche Torflaute beendete, verlängerte Red-Bull-Keeper Timo Ochs die Torsperre der Mozartstädter in Pflichtspielen auf 493 Minuten. Angesichts des starken Auftritts der phasenweise klar überlegenen Ukrainer dürfen sich die Salzburger aber auf eine sehr schwere Auswärts-Aufgabe einstellen.

Überraschungen bei Mannschaftsaufstellungen
Die Trainerfüchse Giovanni Trapattoni und Mircea Lucescu hatten in ihren Mannschaftsaufstellungen jeweils eine Überraschung zu bieten. Der Italiener ließ Pitak auf der Bank und brachte vor den Augen von Teamchef Josef Hickersberger in Leitgeb einen zweiten ÖFB-Teamspieler neben Aufhauser. Der rumänische Donezk-Coach verzichtete zunächst auf Starstürmer Lucarelli und setzte auf das Angriffs-Duo Gladkij/Brandao.

Profis aus elf Nationen
In Summe tummelten sich in den Teams der im Stadion anwesenden Milliardäre bzw. Klub-Bosse Dietrich Mateschitz und Rinat Achmetow Profis aus elf Nationen auf dem Kunstrasen der mit 26.000 Zuschauern gut besuchten, aber nicht ausverkauften EM-Arena Wals-Siezenheim.

Starker Beginn von Donezk
Ilsinho, der in der Offensive mit seinen brasilianischen Landsleuten Jadson, Fernandinho und eben Brandao von Beginn an beeindruckend kombinierte, bescherte den Salzburgern die erste Schrecksekunde. Sein Freistoß von halblinks (3.) zog aber an Freund, Feind und auch knapp an der rechten Torstange vorbei. Die Ukrainer attackierten früh und waren über die gesamte erste Spielhälfte spielerisch klar überlegen, in Führung gingen aber früh die Salzburger.

Hand-Elfmeter für Salzburg
Zu Hilfe kam ihnen dabei Donezk-Kapitän Tschigrinski, der sich ein totales Blackout leistete und einen Eckball von Vonlanthen im Stile eines Torhüters mit der rechten Hand spielte. Den verhängten Elfmeter verwandelte Alexander Zickler (10.) mit Zittern - Gäste-Keeper Pjatow berührte den eher unplatzierten Schuss - zum 1:0. Der deutsche Goalgetter, der das Abschlusstraining noch wegen Rückenproblemen abgebrochen hatte, beendete damit seine persönliche Torflaute nach 325 Minuten.

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© GEPA

Die Salzburger Fans durften leider nur über ein Tor jubeln. (c) GEPA

Abwechslungsreiches Spiel
Entgegen der allgemeinen Erwartungen entwickelte sich weiter ein abwechslungsreiches, schnelles Spiel mit guten Offensivaktionen auf beiden Seiten. Die Salzburger waren bei einem wuchtigen, aber zu unplatzierten Dudic-Kopfball (19./Pjatow ohne Probleme) nach Steinhöfer-Flanke und einem 25-Meter-"Hammer" von Vonlanthen (33./Pjatow lenkte den Ball an die rechte Stange) nahe am 2:0. Donezk wurde durch einen 18-m-Schuss von Ilsinho (22./Ochs parierte) und einen gut angetragenen Jadson-Freistoß (29./knapp drüber) gefährlich.

Ein nicht gegebenes Foul an Zickler (35.), der nach einem Leitgeb-Steilpass durch gewesen wäre, hatte zwischendurch für Aufregung gesorgt. Nach der Pause verteilte der slowenische Schiedsrichter Skomina in der ruppiger werdenden Partie zunächst drei Gelbe Karten innerhalb von sechs Minuten an Kovac, Dudic sowie Ilsinho. Das erste sportliche "Highlight" lieferte Gladkij (54.), der unmittelbar vor Ochs nur knapp an einer Flanke vorbeirutschte. Donezk blieb brandgefährlich, Salzburg hatte spielerisch kaum mehr etwas entgegenzusetzen, hielt aber kämpferisch dagegen.

Chancen auf den Ausgleich
Fernandinho (64./Flachschuss nach Doppelpass mit Jadson) schoss aus vollem Lauf ebenso am langen Eck vorbei wie Rat (67.). In der 74. Minute brachte Lucescu dann Lucarelli für Brandao, der wenige Augenblicke zuvor mit einem aufgesetzten Kopfball alleine vor Ochs (links am Tor vorbei) eine "Hundertprozentige" auf den Ausgleich vergeben hatte. Im Strafraum der Salzburger brannte es dann gleich wieder lichterloh, Kovac (75.) lenkte eine Srna-Freistoßflanke vor Ochs mit dem rechten Fuß an die linke Stange.

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© GEPA

Aufhauser trauert seiner "Hundertprozentigen" nach. (c) GEPA

Zu Null
Auf der anderen Seite hatte Aufhauser (78.) nach einer Flanke von Leitgeb die Riesenchance auf eine "perfekte" Ausgangsposition auf dem Kopf, verfehlte die rechte untere Ecke aber um Zentimeter. Auch Lucarelli (85.) kam noch zu seiner Gelegenheit, wurde beim Kopfball aber entscheidend von Miyamoto behindert. Im Finish brachten die aufopferungsvoll kämpfenden "Bullen" und Ochs (92./hielt einen Weitschuss) das erhoffte zu Null auch mit viel Glück über die Distanz.

Stimmen zu Salzburg - Donezk
Giovanni Trapattoni (Salzburg-Trainer):
"Schachtjor war der erwartet schwere Gegner und war in der zweiten Hälfte besser. Wir haben in der ersten Hälfte gut gespielt. Ein 1:0 ist besser als ein 2:1. Der Gegner hätte sich ein Tor verdient gehabt, und Aufhauser hätte das 2:0 machen können. Ich habe der Mannschaft gratuliert.

Ich habe Donezk vorher gesehen und gewusst, dass die Brasilianer im Mittelfeld sehr schnell sind. Gott sei Dank haben wir im Mittelfeld eine gute Ordnung gehabt. Wir müssen nun auch in Donezk gut spielen, vielleicht haben wir auswärts mehr Platz. Ich glaube, dass wir genug Klasse und Persönlichkeit in der Mannschaft haben, um in Donezk zu bestehen."

Mircea Lucescu (Donezk-Trainer):
"Wir hätten uns mehr verdient gehabt. Wir haben das Spiel kontrolliert und fantastische Chancen gehabt. Wir hätten einfach ein Tor schießen müssen. Salzburg hat getroffen, aber im Rückspiel werden auch wir treffen. Wir haben alle Möglichkeiten, aufzusteigen."

Niko Kovac (Salzburg-Kapitän):
"Wir können sicherlich zufrieden sein, dass wir gewonnen haben. Denn man hat gesehen, was für eine starke Mannschaft Donezk ist. Unser Sieg war verdient, denn wir hatten mehr und die besseren Chancen als Schachtjor. Wir haben 90 Minuten lang gekämpft. Wenn wir das auch im Rückspiel machen, haben wir gute Chancen auf den Aufstieg. Wir müssen schauen, dass wir ein Auswärtstor schießen, denn dann muss Donezk schon drei schießen."

Fußball: CL-Qualifikation Salzburg - Donezk 1:0

Tor: 1:0 (10.) Zickler (Hand-Elfmeter)

Salzburg: Ochs - Steinhöfer, Sekagya, Miyamoto, Dudic - Vonlanthen (90. Pitak), Carboni, Kovac, Leitgeb - Aufhauser - Zickler (85. Lokvenc)

Donezk: Pjatow - Srna, Kucher, Tschigrinski, Rat - Ilsinho (82. Lewandowski), Duljaj, Jadson (70. Vukic), Fernandinho - Gladkij, Brandao (74. Lucarelli)

Gelbe Karten: Aufhauser, Kovac, Dudic, Zickler bzw. Srna, Ilsinho
Die Besten: Vonlanthen, Sekagya, Carboni, Steinhöfer bzw. Duljaj, Ilsinho, Fernandinho, Srna

Ergebnisse Champions League-Qualifikation
Red Bull Salzburg - Schachtjor Donezk 1:0
Werder Bremen - Dinamo Zagreb 2:1
FC Zürich - Besiktas Istanbul 1:1
Ajax Amsterdam - Slavia Prag 0:1
Sevilla - AEK Athen 2:0
Sparta Prag - Arsenal 0:2
Bate Borisow - Steaua Bukarest 2:2
Fenerbahce Istanbul - Anderlecht Brüssel 1:0
FC Sarajewo - Dynamo Kiew 0:1
Spartak Moskau (Martin Stranzl) - Celtic Glasgow 1:1
Tampere United - Rosenborg Trondheim 0:3
Toulouse - Liverpool 0:1

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Alexander Zickler legt sich den Ball zurecht. Er verwandelte den Elfmeter in der 10. Minute.

Jadson (Donetsk) und Johan Vonlanthen (RBS) im Zweikampf.

Der Tormann war mit den Händen dran, konnte den Schuss aber nicht halten.

Torjubel bei Salzburg.

Manschaftsaufstellung vor dem Spiel.

Igor Duljaj (Donetsk) und Alexander Zickler (RBS).

Kopfballduell zwischen Markus Steinhoefer (RBS) und Brandao (Donezk).

Rene Aufhauser (RBS) mit seinem typischen Einsatz.

Timo Ochs (RBS).

Eine von vier Gelben Karten bekam Rene Aufhauser (RBS).

Die spielentscheidende Szene

Das klare Handspiel nocheinmal genauer unter der Lupe

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