Das Schweizer Frauen-Nationalteam ist am Freitag in Dunedin/Neuseeland mit einem 2:0 (1:0)-Sieg gegen die Auswahl der Philippinen in die Fußball-WM gestartet.
Die Eidgenossinnen übernahmen dank der Treffer von Ramona Bachmann (45./Elfmeter) und Seraina Piubel (64.) die Führung in Gruppe A. Spanien feierte indes in Gruppe C einen klaren 3:0 (3:0)-Erfolg gegen Costa Rica, während Nigeria im zweiten Gruppe-B-Match Olympiasieger Kanada ein 0:0 abtrotzte.
Für die deutsche Trainerin Inka Grings war es nach gut sechs Monaten im Amt der erste Sieg als Trainerin der Schweiz. Die 96-fache Nationalspielerin und ihr Team hatten in der Anfangsphase eine Schrecksekunde zu überstehen, als das vermeintliche 1:0 der Philippinen wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben worden war (16.).
Für die zunehmend spielfreudig agierenden Schweizerinnen trug sich Bachmann mit ihrem Treffer in die Geschichtsbücher der Eidgenossen ein. Die Angreiferin von Paris Saint-Germain hat nach der WM 2015, den Europameisterschaften 2017 und 2022 und diesem Turnier nun bei vier Turnieren getroffen. Einzig Xherdan Shaqiri ist Vergleichbares gelungen, der sogar bei fünf Großanlässen zu den Torschützen gehörte.
Drei Tore in sechs Minuten
"Ein guter Start ist mega wichtig, und ich bin froh, dass wir das geschafft haben", sagte Bachmann. Trainerin Grings ortete bei ihrem Team anfangs eine gewisse Nervosität, "aber wir haben souverän und mit guter Körpersprache agiert und verdient gewonnen." Für die Schweiz geht es am Dienstag mit dem Spiel gegen Norwegen weiter. Die skandinavischen Gruppenfavoritinnen sind nach ihrer Niederlage zum Auftakt gegen Co-Gastgeber Neuseeland (0:1) bereits unter Zugzwang.
Die hochüberlegenen Spanierinnen führten in Wellington mit einem Triple-Schlag binnen sechs Minuten rasch eine Entscheidung herbei. Zunächst hatte Valeria del Campo (21.) den Ball unglücklich ins eigene Tor befördert, ehe Aitana Bonmati (23.) mit einem Schlenzer und Esther Gonzalez per Abstauber (27.) trafen. Im weiteren Spielverlauf ließ Spanien noch etliche gute Gelegenheiten liegen, die aussichtsreichste vergab Jennifer Hermoso vom Punkt (34.). Costa Rica war am Ende mit dem 0:3 noch gut bedient.
Im ersten Freitag-Match hatte Olympiasieger Kanada etwas mehr vom Spiel, kam gegen die gut aufgestellten Afrikanerinnen aber selten zu aussichtsreichen Torchancen. Die klar beste vergab Kapitänin Christine Sinclair, als sie vom Elfmeterpunkt an Torfrau Chiamaka Nnadozie scheiterte (50.). Sinclair ließ die Chance aus, geschlechterübergreifend als Erste bei sechs WM-Turnieren zu treffen.
Nigeria ärgert Olympiasiegerinnen
Die 40-Jährige hatte zudem schon in der 9. Minute eine Torchance ungenutzt gelassen, wurde dann ausgetauscht (70.). "Christine Sinclair hat viele, viele, viele Tore für dieses Land geschossen, und ich bin sicher, dass die Fans, das Team und alle anderen den verschossenen Elfmeter verzeihen können", sagte Kanadas Trainerin Bev Priestman.
Die Nigerianerinnen beendeten die Partie zu zehnt, denn kurz vor Schluss sah Deborah Abiodun nach einem harten Einsteigen und VAR-Intervention die Rote Karte. Damit bleibt in der Gruppe B das am Donnerstag mit 1:0 gegen Irland siegreiche gebliebene Australien an der Spitze. Am zweiten Spieltag bekommt es am Mittwoch Kanada mit Irland zu tun, am Donnerstag trifft Australien auf Nigeria.
Für die Australierinnen war ihr Auftakterfolg ihr erster bei einer WM seit 2007. Starspielerin Sam Kerr wird allerdings wie gegen die Irinnen auch gegen die Afrikanerinnen verletzungsbedingt fehlen. Sie ist mit 63 Treffern Rekord-Torschützin ihres Landes.