Champions League

Sextett schon in der k.o.-Phase

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Spreu trennt sich vom Weizen: die ersten sechs Klubs haben sich nach dem 4. Spieltag bereits fix für die nächste Runde qualifiziert.

Zum FC Bayern (B), Liverpool FC, PSV Eindhoven (beide C) und Valencia CF (D), die am Dienstag den Sprung geschafft haben, gesellten sich am Mittwoch noch Olympique Lyon und Real Madrid (beide E).

HSV vorzeitig gescheitert
Als einziger Verein des 32er-Feldes ist der Hamburger SV hingegen schon aus allen Rennen ums Weiterkommen. Vier Niederlagen in vier Spielen (3:10 Tore) weisen zwar auch Lewski Sofia (A/1:13) und Dynamo Kiew (E/2:13) auf, aber die Hanseaten haben nach dem 1:3 daheim gegen FC Porto im Pool G selbst auf den dritten Tabellenplatz, der zum Wechsel in den UEFA-Cup berechtigt, keine theoretische Chance mehr.

"Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Nicht nur vom Ergebnis, sondern auch von der Art und Weise wie wir gespielt haben. Jeder im Stadion hat gesehen, dass von uns zu wenig gekommen ist. So war es aber nicht nur heute, sondern auch in den drei Spielen zuvor", sagte HSV-Trainer Thomas Doll konsterniert zur Situation des deutschen Bundesliga-Nachzüglers, der in der Tabelle nur an 15. Stelle aufscheint. Die Portugiesen waren technisch und taktisch überlegen, ihr Sieg völlig verdient.

Erster Sieg für Kopenhagen
Für positive Schlagzeilen sorgten am Mittwoch der FC Kopenhagen (F) und AEK Athen (H). Der dänische Meister und CL-Debütant kam im Heimspiel gegen Manchester United dank des ersten erzielten Treffers (Marcus Allbäck) zum ersten Sieg (1:0) in der Millionen-Liga. "Ich habe meinen Spielern gesagt, wenn wir ein Tor schießen, endet die Partie 1:0 oder 1:1. Ich bin nicht überrascht, dass wir gewonnen haben, aber ich hätte vorher darauf nicht mein Geld gesetzt" , meinte der glückliche Trainer Stale Solbakken.

Premierensieg auch für AEK
Für AEK war das 1:0 im Heimspiel gegen OSC Lille ebenfalls der erste volle Erfolg in der Champions League, aber die Griechen hatten diesem Erlebnis viel länger hinterher laufen müssen. Nikolaos Liberopoulos beendete mit seinem Tor gegen dezimierte Franzosen (Ausschluss Efstathios Tavlaridis) im 22. CL-Anlauf die Sieglosigkeit der Hellenen, die außerdem zuvor gegen französische Gegner im Europacup 14-mal nicht gewonnen hatten.

Lyon weiter stark
Olympique Lyon präsentierte sich gegen Dynamo Kiew wieder einmal als Geheimfavorit. Das 1:0, das der 18-jährige, aus dem eigenen Nachwuchs stammende Stürmer Karim Benzema fixierte, bedeutete den vierten Saisonsieg (9:0 Tore!), den 14. CL-Erfolg in Serie. Und die Franzosen, über die L'Equipe am Donnerstag schrieb: "Was OL in dieser Saison leistet, ist phänomenal", sind vor eigenem Publikum schon 16 Europacup-Spiele ohne Niederlage. Mit Weißer Weste stehen auch noch Chelsea CF (A), Bayern, Liverpool, Eindhoven, Valencia, ZSKA Moskau (G) und AC Milan (H) da.

"Unsere erste Hälfte war von meiner Warte einfach außergewöhnlich. Meine Elf versetzt mich manchmal selbst in Erstaunen", lobte OL-Feldherr Gerard Houllier seine Truppe nach dem vierten Streich bzw. vor dem Duell mit Verfolger Real Madrid im Bernabeu, wo er Erster bleiben will. Dort benötigten die Hausherren am Mittwoch gegen Steaua Bukarest die Hilfe des Rumänen Banel Nicolita, der im Finish ein kurioses Eigentor fabrizierte. Kurz darauf vergab Ruud van Nistelrooy per Elfmeter, den der ÖFB-Referee Konrad Plautz zurecht verhängt hatte, das 2:0.

Tor, "das vom Himmel fiel"
Den Goldtreffer beschrieb die spanische Zeitung "As" am Donnerstag so: "Ein Tor, das vom Himmel fiel" und "Marca" befand: "Es war der dümmste Treffer, den man im Bernabeu-Stadion je gesehen hat." Zu den ersten Toren kam auch Austria-Bezwinger Benfica Lissabon (F) mit dem 3:0 zu Hause gegen Celtic Glasgow. Während Benfica-Coach Fernando Santos den Pool als "für alle vier Teams offen" einstuft, haderte der schottische Trainer Gordon Strachan: "Ich kann mir nicht erklären, was heute passiert ist. Wir haben auf ganzer Linie enttäuscht, versagt."

Arsenal von Ergebnis frustriert
Überraschend torlos (0:0) blieb auch Arsenal (G) im Heimspiel gegen Tabellenführer ZSKA Moskau. Der Feldherr des CL-Finalisten machte seinen Schützlingen allerdings keinen Vorwurf. "Das war das beste Champions League-Match, das wir unter meiner Arsenal-Ära geboten haben. Das Resultat ist freilich frustrierend. Wir haben dominiert und hätten normal 7:0 oder 7:1 gewinnen müssen. Aber das passiert eben manchmal", resümierte Arsene Wenger nüchtern. Wie das Toreschießen geht, das zeigte der Brasilianer Kaka, der beim 4:1 in San Siro AC Milan gegen RSC Anderlecht im Alleingang 3:0 in Führung und dem Aufstieg ganz nahe brachte.

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