Nicht nur Giovanni Trapattoni meinte: "Ohne Elfmeter hätten wir es wahrscheinlich geschafft."
Red Bull Salzburg haderte nach dem knappen Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen Schachtjor Donezk mit dem Schicksal. Und vor allem mit dem französischen Schiedsrichter Laurent Duhamel, dessen umstrittener Elfmeterpfiff zum 2:1 für die Ukrainer und damit zur späten Wende geführt hatte. "Wenn der Elfmeter nicht gewesen wäre, hätten wir es wahrscheinlich geschafft", analysierte Giovanni Trapattoni, dessen Truppe nach dem 1:0 in Salzburg in Donezk 1:3 verlor.
UEFA-Cup statt Millionenliga
Statt in der "Millionenliga" spielt
der ÖFB-Meister nun wie vergangenes Jahr im UEFA-Cup. Schweren Herzens
formulierte Geschäftsführer Helmut Sandrock das neue internationale Ziel:
"Logisch, das neue Ziel heißt UEFA-Cup-Gruppenphase." Die erste Hauptrunde
wird am Freitag um 13:00 Uhr in Monaco ausgelost und am 20. September und 4.
Oktober gespielt. Sollte der Aufstieg gelingen, würde man in der
Gruppenphase stehen.
Salzburger hadern mit Elferentscheidung
Im Lager der Salzburger
gab es keinen Zweifel, der Elferpfiff war der Wendepunkt. "Das war die
spielentscheidende Szene", meinte auch Sportdirektor Oliver Kreuzer. Bis
dahin hatte zwar Donezk beim Stand von 1:1 deutlich mehr Spielanteile, die
Ukrainer liefen sich jedoch in der Salzburger Menschenmauer fest. Die Panik,
noch zwei Tore schießen zu müssen, wurde größer, die durchdachten Aktionen
immer weniger. Dann folgte jedoch in der 77. Minute der Elferpfiff. Bei
einem Getümmel im Strafraum gerieten Meyer und Brandao bzw. der starke
Ibrahim Sekagya und Lucarelli aneinander. Referee Duhamel zeigte Sekagya
Gelb und entschied auf Elfmeter.
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"Der Schiedsrichter hat bis dahin gut gepfiffen, aber dieser Elfmeter war ein Witz", ärgerte sich Christoph Leitgeb. "Das war ein ganz normaler Zweikampf", meinte Tsuneyasu Miyamoto. Und Trapattoni sagte zur Elferszene: "Wenn so etwas ein Elfmeter ist, dann muss es pro Spiel 30 Elfmeter geben." Wie auch immer. Castillo verwandelte zum 2:1 und das Stadion wurde mit einem Schlag noch einmal zu einem Tollhaus, das schließlich beim 3:1 durch einen herrlichen Brandao-Kopfball nach einem unnötigen Salzburger Ballverlust im Mittelfeld richtiggehend "explodierte".
Auswärts zu passiv
Trotz der späten Wende müssen sich die
Salzburger den Vorwurf gefallen lassen, einmal mehr auswärts zu passiv
agiert zu haben. Ein auch in der heimischen Liga aktuelles Problem.
Trapattoni ärgerte vor allem die große Zahl an individuellen Fehlern. "Wer
solche Fehler macht, wird natürlich bestraft."
Der Alltag für die Salzburger heißt nun Bundesliga und UEFA-Cup. Den Donezk-Schock zu verdauen, wird schwer genug werden. "Das muss raus aus den Köpfen der Spieler", weiß Sandrock. Wie gut das gelingt, wird man bereits am Sonntag in Mattersburg sehen.