Das klagenfurter Stadion ist bereit für das Eröffnungsspiel. Nur der Rasen machte bis zuletzt Probleme.
Die Erleichterung ist dem Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher (V) am Donnerstag, einen Tag vor dem Eröffnungsländerspiel Österreich gegen Japan (20.30 Uhr) im neuen EM-Stadion, deutlich anzusehen gewesen. Alle Arbeiten würden planmäßig beendet, die angekündigten 25.000 Sitzplätze seien montiert und ein "kleines Problem" mit dem Rasen seien inzwischen auch behoben.
Eingebrannt
Was war passiert: Für Fotoaufnehmen des
Namenssponsors der Arena, der Kärntner Hypo Group Alpe Adria, wurde eine
Schablone aufgelegt. Die Kombination aus feuchtem Gras und starker
Sonneneinstrahlung ließ die Halme unter der Schablone innerhalb einer Stunde
verdorren. Übrig blieb eine ungewollte Werbeaufschrift.
Rasen muss werbefrei sein
Inzwischen ist das Rasenstück
ausgetauscht, beim Eröffnungsspiel wird sich ein großes Rechteck jedoch
farblich noch deutlich abheben. Die Idee, den neuen Rasenteppich
einzufärben, wurde inzwischen fallen gelassen. Der Schriftzug musste
verschwinden, weil laut FIFA-Regeln "der Rasen werbefrei sein muss",
erklärte ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig.
Stadion-Test
"Vor 14 Tagen hat meine Vorstellungskraft noch nicht
so weit gereicht, dass dieses Länderspiel wirklich stattfinden kann", meinte
der ÖVP-Politiker. Es werde am Freitag zwar "kleinere Probleme" geben, sagte
. Er gab aber zu bedenken, dass alle in ein ganz neues, noch unbekanntes
Stadion gehen würden und deshalb möglicherweise nicht jeder sofort seinen
Sitzplatz finden werde. "Es ist ein Höchstmaß an Toleranz und Geduld
gefordert, jammern hilft sicher nicht", meinte Ludwig. Das Eröffnungsspiel
sei auch als Test, "ob etwa alle Wege in Ordnung sind", zu verstehen. Mit
diesen Erfahrung könne man dann immer noch einen "Feinschliff" vornehmen.
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Japans Fußball-Teamchef Ivica Osim hat vor dem Testspiel seinen Respekt vor der österreichischen Auswahl betont. "Die Österreicher sind viel besser, als sie derzeit in der FIFA-Weltrangliste dastehen", erklärte der Coach des aktuellen Ranglisten-41 (Österreich ist 84.), der sich in Bad Kleinkirchheim auf die Partie vorbereitet hat.
Österreich unter Druck
Dennoch hat der 67-jährige frühere
Meistermacher von Sturm Graz ein möglicherweise entscheidendes Handicap
aufseiten der ÖFB-Auswahl ausgemacht. "Für die Österreicher ist dieses Spiel
schwieriger als für uns, weil sie einen größeren Druck haben. Als
EM-Gastgeber hat man ein gewisses Problem. Man muss sich gut präsentieren,
nicht nur was die Organisation betrifft", meinte der Bosnier.
Osim ließ seine Mannschaft am Dienstag in Villach mit einem 7:0 gegen eine Kärntner Auswahl aufwärmen, damit sich die "Nippon"-Kicker besser auf den österreichischen Fußball-Stil einstellen können. Außerdem zeigte der Trainer seinen Schützlingen einige Videos von den jüngsten ÖFB-Länderspielen, die auf die japanischen Spieler offenbar beeindruckend gewirkt haben.
Ball halten
So hob Mittelfeldspieler Yasuhito Endo mit
fernöstlicher Höflichkeit vor allem die körperliche Stärke der Schützlinge
von Teamchef Josef Hickersberger hervor. "Wir werden sicher sehr
konzentriert in das Spiel gehen, aber die Österreicher sind physisch stark
und groß, da werden wir Probleme bekommen", befürchtete der Kicker von Gamba
Osaka.
Der 54-fache Internationale (4 Tore) weiß aber auch, wie man der ÖFB-Elf wehtun könnte. "Wir müssen versuchen, den Ball so lange wie möglich in den eigenen Reihen zu halten und dann aus Kontern zuzuschlagen. Anders werden wir dem Druck der Österreicher, der sicher kommen wird, nicht standhalten können", vermutete der 27-Jährige, der voraussichtlich im linken Mittelfeld zum Einsatz kommen wird.