Deutsche Bundesliga

Weiter Zittern bei HSV, Nürnberg & Braunschweig

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Stranzl-Treffer bei Mönchengladbachs 3:1 gegen Mainz - Schalke im CL-Rennen mit besten Karten.

Der Abstiegskampf in der deutschen Fußball-Bundesliga wird in der letzten Runde zum packenden Krimi mit drei Hauptdarstellern. Der HSV, Emanuel Pogatetz' Nürnberger und Eintracht Braunschweig schafften am Samstag keinen Befreiungsschlag und müssen bis zum Schluss zittern. Martin Harnik, der trotz Schulterblessur durchspielte, und Stuttgart sind hingegen trotz eines 1:2 gegen Wolfsburg gerettet.

Der HSV, dem nur ein voller Erfolg geholfen hätte, unterlag dem von seinem Madrid-Schock nur langsam erholten FC Bayern München mit 1:4 (0:1) und hat als 16. weiterhin nur einen Punkt und die etwas bessere Tordifferenz Vorsprung auf Nürnberg, und zwei Zähler auf die erst spät geschlagenen Braunschweiger. Der FCN unterlag mit Pogatetz auf der Bank Hannover 96 mit 0:2 (0:1) und kann den achten Abstieg aus dem Oberhaus nicht mehr aus eigener Kraft verhindern. Schlusslicht Braunschweig kassierte in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Raul Bobadilla das bittere 0:1 (0:0) gegen den FC Augsburg (Manninger auf der Bank, Holzhauser nicht im Kader).

Im Kampf um die Champions-League-Plätze gelang dem FC Schalke durch das 2:0 (1:0) beim SC Freiburg ein Big Point. Zur direkten Teilnahme an der Königsklasse fehlt Königsblau am letzten Spieltag gegen den FCN nur noch ein Punkt, mindestens Platz vier ist schon sicher. Für diesen Qualifikations-Rang braucht Bayer Leverkusen nach dem 2:0 (2:0) bei Eintracht Frankfurt noch einen Sieg gegen Bremen. Der VfL Wolfsburg sitzt mit einem Punkt Rückstand weiter im Nacken. Borussia Mönchengladbach, für das Österreich-Legionär Martin Stranzl mit dem 1:0 (22.) den Grundstein zum 3:1 (1:0) gegen Mainz 05 legte, hat im Showdown in Wolfsburg nur noch Außenseiterchancen auf die Champions League, aber die Europa-League-Teilnahme sicher.

Die Mainzer benötigen am kommenden Samstag im Fernduell mit Augsburg noch einen Sieg gegen den HSV, um ganz sicher im kleinen Europapokal vertreten zu sein. In sportlich bedeutungslosen Partien gewann Vizemeister Borussia Dortmund mit 3:2 (3:1) gegen 1899 Hoffenheim, Werder Bremen mit Zlatko Junuzovic (bis 68.) und Sebastian Prödl, bezwang Hertha BSC durch Tore des scheidenden Aaron Hunt mit 2:0 (1:0). Prödl hätte per Kopfball (77.) fast einen weiteren Treffer beigesteuert.

Die Hamburger stemmten sich lange Zeit nach Kräften gegen die Münchner. Engagement allein reichte aber nicht. Die Bayern waren nicht brillant, aber immens effektiv. Mario Götze (32./69. Minute), Thomas Müller (55.) und Claudio Pizarro (75.) erzielten die Tore. Hakan Calhanoglus (72.) Tor nutzte dem HSV nichts. Jerome Boateng (86.) sah wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Alaba jagte in der 56. Minute einen Volley nur knapp über die Latte.

Dass der HSV noch aus eigener Kraft den ersten Bundesliga-Abstieg verhindern kann, lag an der ebenfalls schwächelnden Konkurrenz. Die Nürnberger, bei denen Pogatetz neuerlich nur auf der Bank saß, zeigten sich gegen Hannover erneut von Erstligaformat weit entfernt. Szabolcs Huszti (5.) und Manuel Schmiedebach (52.) besiegelten die Niederlage des FCN.

Kaan Ayhan (13.) mit seinem ersten Bundesliga-Treffer und Torjäger Huntelaar (65.) schossen Schalke (Christian Fuchs fehlte verletzt) sicher Richtung Champions League. Leverkusen, das zukünftige Team von Salzburg-Coach Roger Schmidt, hatte gegen leidenschaftslose Frankfurter leichtes Spiel. Gonzalo Castro (27.) und Emre Can (36.) schossen wichtige Tore für Qualifikations-Rang vier. Wolfsburg gewann durch Ivica Olic in der Nachspielzeit beim VfB und kann noch auf die Königsklasse hoffen. Die Führung durch Kevin De Bruyne (13.) hatte Christian Gentner (62.), für die Schwaben ausgeglichen, die trotz der späten Niederlage nach Wochen der Abstiegsangst aufatmen konnten.

Nach Rot für Boateng: FCB kündigte Geldstrafe an
Für Boateng hat die Rote Karte beim 4:1 gegen den HSV auch finanzielle Konsequenzen. "Das kann man schon hirnlos nennen", sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummennige. Er will eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich verhängen: "Es geht um die Disziplinlosigkeit. Wer nicht hören kann, muss fühlen." Boateng hatte in der Schlussphase seinem Gegenspieler Kerem Demirbay eine Ohrfeige verpasst.

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