Nach Auftaktpleiten heißt es verlieren verboten

Erstes Endspiel für Australien und Tunesien

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Die "Socceroos" stehen nach der 1:4-Niederlage gegen Titelverteidiger Frankreich am Samstag im Außenseiter-Duell mit Tunesien in der Gruppe D bei der Fußball-WM bereits mit dem Rücken zur Wand.

Will Australien noch eine Chance auf ein Überstehen der Gruppenphase haben, müssen sie die Nordafrikaner wohl schlagen. Leicht wird das in Al Wakrah im Al Janoub-Stadion (ab 11 Uhr im Sport24-Liveticker) nicht, denn auch die Tunesier brauchen drei Punkte. "Wir müssen bereit sein für den Krieg", erklärte Aussie-Coach Graham Arnold in drastischen Worten. Er erwarte "aggressive Tunesier mit 40.000 Fans im Rücken. Es wird für alle ein großartiges Erlebnis werden", so der 59-Jährige, der sein Team mit einer klaren Botschaft aufs Feld schicken wird. "Bekämpft Feuer mit Feuer, vor allem in der Anfangsphase. Und wenn wir dann obenauf sind, löscht das Feuer."

Was im Duell mit den Tunesiern gegen die Kicker vom fünften Kontinent spricht, ist ihre Offensive: Trotz des frühen, letztlich aber bedeutungslosen Treffers gegen "Les Bleus" hat Australien Probleme mit dem Toreschießen. Zudem trifft das Team von Arnold auf eine Mannschaft, die es in diesem Jahr beinahe zu einer Kunstform erhoben hat, das eigene Tor sauberzuhalten. Die Dänen wissen ein Lied davon zu singen, die Begegnung in der ersten Runde war eines der zahlreichen torlosen Unentschieden bei dieser WM.

Um das vierte WM-Vorrundenaus in Serie zu vermeiden, muss somit die eigene Ladehemmung wie auch das tunesische Abwehrbollwerk überwunden werden. Seit zwölf Jahren laufen die Australier einem Erfolg bei einer WM hinterher. Arnold gestand, dass er bereits Schlafstörungen habe, so sehr wünsche er sich einen Sieg. "Es ist nicht für mich, es ist für die Nation. Ich möchte den australischen Gesichtern ein Lächeln aufsetzen."

Tunesier wollen hinten dicht machen

Die Nordafrikaner können unterdessen auf ihrer Verteidigung bauen. In den letzten zehn Partien stand neunmal die Null, nur im Testspiel gegen Brasilien Ende September in Paris schepperte es gleich fünfmal im eigenen Gehäuse. Trainer Jalel Kadri wird den Vorwurf des destruktiven Spiels sicher dann akzeptieren, wenn er sich mit seiner Mannschaft zum ersten Mal bei sechs WM-Teilnahmen für das Achtelfinale qualifizieren sollte.

Dafür muss aber auch die Offensive beitragen, denn ein Sieg gegen Australien ist de facto notwendig, da im letzten Gruppenspiel Weltmeister Frankreich wartet. Ein entscheidender Vorteil für die "Adler von Karthago" könnte dabei das Publikum sein. Schon die Auftaktpartie gegen die Dänen war quasi ein Heimspiel, waren die tunesischen Fans doch haushoch in der Mehrheit. Schließlich leben 35.000 Landsleute in Katar. "Wir wissen um den Wert unserer Fans hier und in der tunesischen Diaspora", sagte Coach Kadri. "Das gibt uns einen starken moralischen Schub."

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

Gruppe D - 2. Runde: Tunesien - Australien
Al Wakrah, Al Janoub Stadium

Al Janoub Stadium
© Getty
× Al Janoub Stadium

Schiedsrichter: Daniel Siebert (GER).

Tunesien: 16 Dahmen - 6 Bronn, 4 Meriah, 3 Talbi - 20 Dräger, 17 Skhiri, 14 Laidouni, 24 Abdi - 25 Ben Slimane, 7 Msakni - 9 Jebali
Ersatz: 1 Mathlouthi, 22 Ben Said, 26 Hassen - 2 Ifa, 21 Kechrida, 5 Ghandri, 8 Mejbri, 12 Maalui, 13 Sassi, 15 Romdhane, 18 Chaaleli, 10 Khazri, 11 Khenissi, 19 Jaziri, 23 Sliti

Australien: 1 Ryan - 3 Atkinson, 19 Souttar, 4 Rowles, 16 Behich - 14 McGree, 13 Mooy, 22 Irvine - 7 Leckie, 15 Duke, 23 Goodwin
Ersatz: 12 Redmayne, 18 Vukovic - 2 Degenek, 5 Karacic, 8 Wright, 20 Deng, 24 King, 17 Devlin, 26 Baccus, 6 Tilio, 9 Maclaren, 11 Mabil, 21 Kuol, 25 Cummings

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