UEFA-Cup

Zellhofer: "Ich schäme mich"

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Austria-Coach nach 0:1 daheim gegen Panionios am Boden zerstört. Eklatante Offensiv-Schwäche der Austria nicht zu übersehen.

Nach der blamablen Darbietung im UEFA-Cup gegen Panionios Athen (0:1) rangen die Violetten nach Erklärungen. "Mir fehlen die Worte. Das war ein Tag, an dem ich mich schämen muss, Austria-Trainer zu sein", meinte Chefcoach Georg Zellhofer, dem das Entsetzen und der Frust deutlich ins Gesicht geschrieben waren. "Das war eine Gemeinheit, eine Blamage zum Quadrat", konnte auch der ansonsten so zurückhaltende Manager Markus Kraetschmer seine Enttäuschung nicht verbergen.

Selbstkritisch
Kapitän Jocelyn Blanchard, gegen die Griechen ebenfalls nur ein Schatten seiner selbst und "Hauptschuldiger" am Gegentreffer in der 91. Minute durch Ivica Majstorovic, sprach an, was davor die treuesten Fans im Wiener Happel-Stadion (12.100) sowie vor dem Fernseher ohnehin überdeutlich präsentiert bekommen hatten. "Das Niveau in der UEFA-Cup-Gruppen-Phase ist uns wohl einfach zu hoch", sagte der Franzose.

Verdiente Pleite
Die unterm Strich hoch verdiente Pleite gegen Panionios war nämlich bereits der siebente Streich: 1:4 gegen SV Zulte-Waregem (h), 0:3 gegen Ajax Amsterdam (a), 0:1 gegen Sparta Prag (h), 0:1 gegen Espanyol Barcelona (a), 1:2 gegen Bordeaux (h), 0:3 gegen Helsingborgs IF (a) und nun 0:1 gegen Panionios (h). Die Bilanz des amtierenden ÖFB-Cupsiegers und Liga-Tabellenführers in den UEFA-Cup-Gruppen-Phasen 2006 und 2007 ist erschütternd.

Große Erwartungen
Dabei hatten sich die Austrianer vor dem Spiel der letzten Aufstiegschance eigentlich so viel vorgenommen gehabt und wollten unbedingt das große Entscheidungsmatch am 19. Dezember auswärts gegen Galatasaray Istanbul erzwingen. Doch genau diesen Willen vermisste auch Zellhofer, der wohl noch nie seit seinem Amtsantritt am 23. Oktober 2006 so geknickt gewirkt hatte. "Wir hatten die Chance auf ein Finale in der Türkei. Da ist es schon sehr enttäuschend, dass keiner den Schweinehund überwinden und den letzten Tropfen rausdrücken wollte."

Okotie am Boden der Tatsachen
In der Offensive - Top-Torjäger Sanel Kuljic fehlte verletzt - waren die Austrianer wieder einmal ein laues Lüftchen, in den jüngsten sieben Pflichtspielen gelangen lediglich drei Treffer. Auch Jung-"Star" Rubin Okotie, der im Sommer nach der U20-WM vielerorts vehement fürs ÖFB-A-Team gefordert worden war, wurden in aller Deutlichkeit die Grenzen aufgezeigt. "Es ist gar nicht so schlecht, dass Okotie gesehen hat, wie hoch auf diesem Niveau die Trauben hängen", meinte Zellhofer, der jedoch den 20-Jährigen keinesfalls an den Pranger stellen wollte.

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Nicht europareif
Fast schon wie ein Witz klangen die Worte von ÖFB-Teamspieler Yüksel Sariyar, der sich und seinen Kollegen aber wohl auch nur ein wenig Mut machen wollte: "Vielleicht spielen wir ja kommende Saison Champions League." Zellhofers knapper Kommentar zu dieser Aussage: "Von der Champions League sind wir Lichtjahre entfernt." Und Blanchard glaubt sogar: "Wenn wir noch drei, vier Jahre UEFA Cup spielen, dann können wir vielleicht das Niveau von Panionios erreichen."

Nachlässigkeiten
Der Franzose hatte bei einem Freistoß in der Nachspielzeit die eigene Abseitsfalle ausgetrickst und so den Griechen den Siegestreffer ermöglicht. "Ja, vielleicht war es mein Fehler. Aber ob ein Punkt oder kein Punkt ist eigentlich schon egal", meinte Blanchard. Sein Trainer, der unbedingt eine neuerlich punktlose Gruppenphase vermeiden will, sah das jedoch anders. "Wenn man solche Fehler macht, darf man sich nicht wundern, wenn man mit leeren Händen dasteht."

Griechische Chancen-Vernebler
Die vor allem in der letzten halben Stunde deutlich überlegenen Griechen machten es ihrem Trainer Ewald Lienen nicht leicht, Manolis Skoufalis und Co. vergaben zahlreiche Hochkaräter. "Fast hätten wir 0:0 gespielt und uns fragen müssen: Wie ist es eigentlich möglich, so ein Spiel nicht zu gewinnen?", bemängelte Lienen die Chancenauswertung. Über die Leistung der Austria äußerte sich der Deutsche diplomatisch. "Ich möchte vielmehr über unsere Stärken reden. Und wir müssen die Kirche im Dorf lassen, die Austria ist in Österreich Tabellenführer."

Ein Tabellenführer, der allerdings in seinen vergangenen zehn Pflichtspielen gerade einmal einen Sieg einfuhr - 1:0 am 11. November auswärts gegen Austria Kärnten.

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