U21-Teamchef vergibt seinen Jungstars Disco-Affäre. Mit dem Rauswurf für die Zypern-Partie "ist die Sache vom Tisch". Madl muss bei Wacker Schuhe putzen.
ÖSTERREICH: Herr Zsak, es wird kolportiert, dass Okotie, Madl und Kuru
nur eine halbe Stunde zu spät ins Teamquartier gekommen sind? Haben Sie mit
dem Ausschluss nicht ein wenig überreagiert, sind Sie ein Moralapostel?
Manfred
Zsak: Nein. Es war nicht die halbe Stunde, die sie zu spät eingerückt sind.
Wenn der ganze Vorfall am Nachmittag gewesen wäre, hätte ich bestimmt anders
gehandelt, da hätte man ein Auge zudrücken können. Aber um Mitternacht eine
Stunde zu überziehen, ist nicht zu verzeihen.
ÖSTERREICH: Stimmt es, dass die drei auch etwas angeheitert waren?
Zsak:
Ich habe keinen Alkomat dabei gehabt, aber ich habe auch nicht den Eindruck
gehabt, dass sie etwas getrunken haben.
ÖSTERREICH: Hätten Sie auch so reagiert, wenn die EM-Qualifikation auf
des Messers Schneide gestanden wäre?
Zsak: Das Match auf
Zypern ist enorm wichtig für uns. Erst mit einem Sieg hätten wir es fast
geschafft. Darum ärgert mich auch die unprofessionelle Einstellung. Zwei
Tage vor einem entscheidenden Qualifikationsspiel darf so etwas nicht
passieren. Da kann man nicht zur Tagesordnung übergehen.
ÖSTERREICH: Werden Sie Okotie, Kuru und Madl wieder einberufen?
Zsak:
Sicher, junge Menschen machen Fehler. Ich hoffe, sie haben daraus gelernt.
Die drei haben sich entschuldigt, die Sache ist vom Tisch.
Madl muss Schuhe putzen
Innsbrucks Sportdirktor Helmut Kraft hat
sich am Montag „U21-Sünder“ Michael Madl zur Brust genommen. Er hat mit dem
Nachwuchsspieler, der den Zapfenstreich überzogen hatte, ein längeres
Gespräch geführt und ihn zu einer Sozialarbeit verdonnert. Kraft: „Er muss
mir die Schuhe putzen. Dann ist die Sache auch für mich erledigt.“ Die
Austrianer Rubin Okotie und Bartolomej Kuru müssen am Dienstag bei
Generalmanager Thomas Parits antanzen.