Gruppe H

Zweite WM-Teilnahme für Honduras

Honduras' "kleine Brasilianer" wollen bei WM erneut überraschen.

Nach der Premiere 1982 qualifizierten sich die Kicker aus Zentralamerika nach 28 Jahren Pause wieder für eine Endrunde. Der kolumbianische Teamchef Reinaldo Rueda darf in Südafrika auf eine Riege von Kickern aus Europas Topligen vertrauen.

Stark am Ball
Als "stark am Ball, richtig kleine Brasilianer" definiert der 53-Jährige seine Schützlinge. Taktisch und in der Defensivarbeit, so der seit Jänner 2007 im Amt weilende Rueda, hätten sie aber noch Nachholbedarf. "Los Catrachos" qualifizierten sich als Dritte der CONCACAF-Zone (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) für die WM und ließen dabei Costa Rica hinter sich.

David Suazo
Star der Mannschaft aus dem politisch und sozial gebeutelten Land ist David Suazo. Den von Inter Mailand an den FC Genoa verliehenen Stürmer plagte in den vergangenen Monaten aber eine Muskelverletzung im rechten Bein. Seine Fitness lässt deshalb zu Wünschen übrig. Mit Maynor Figueroa, Hendry Thomas (beide Wigan) und Wilson Palacios (Tottenham) verdienen darüber hinaus gleich drei Kicker ihr Geld in der englischen Premier League.

Unglücklich ausgeschieden
Bei der bisher einzigen WM-Teilnahme war Honduras unglücklich ausgeschieden. 1982 setzte es jeweils 1:1-Remis gegen Gastgeber Spanien und die Nordiren sowie ein unglückliches 0:1 gegen Jugoslawien. In Südafrika warten in der fast ausschließlich spanischsprachigen Gruppe H erneut Spanien, Chile und die Schweiz. Für Missstimmung sorgten im Vorfeld aber vom Verband nicht ausbezahlte Prämien. Für das Erreichen der Endrunde war dem Team eine Million Dollar versprochen worden. Anfang April reagierte zumindest der Nationalkongress und beschloss eine Finanzspritze von einer Million Lempiras (knapp 40.000 Euro).

Fußballkrieg
Blutige Geschichte schrieb Honduras mit dem "Fußballkrieg" (La guerra del futbol) gegen El Salvador vom 14. bis 18. Juli 1969. Nach einem mit vielen schmutzigen Tricks geführten WM-Qualifikationsduell - El Salvador löste damals im Entscheidungsspiel in Mexiko-Stadt das Ticket zur Endrunde 1970 - eskalierten die jahrelang aufgebauten Spannungen zwischen den beiden Nachbarn. In den viertägigen kriegerischen Auseinandersetzungen starben rund 2.000 Menschen. 40 Jahre später trafen die beiden Teams in der Qualifikation erneut aufeinander. Beide Spiele gewann Honduras mit 1:0 - zu Ausschreitungen kam es nicht.

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