Dementi

Alonso fährt Saison bei McLaren zu Ende

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Manager des Weltmeisters stellt klar: Alonso wird heuer nicht das Team wechseln. Danach ist Abschied von McLaren aber wahrscheinlich.

Einen vorzeitigen Abschied des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Fernando Alonso von McLaren-Mercedes wird es nach Angaben seines Managers Luis Garcia Abad in diesem Jahr nicht mehr geben. "Wir sind bei McLaren, um den dritten Titel zu holen", sagte Abad der spanischen Zeitung "El Pais". Einen Wechsel seines Schützlings nach Saisonende schloss er aber wegen dessen Streits mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton nicht aus.

Keine sofortige Freigabe
Meldungen, nach denen McLaren-Chef Ron Dennis dem 26-jährigen Spanier die Freigabe für einen sofortigen Weggang erteilt habe, dementierte Abad. "McLaren will den Vertrag erfüllen", betonte der Manager. Dies habe ihm Dennis versichert. Alonsos Kontrakt läuft noch zwei Jahre.

Die spanische Zeitung "Marca" (Mittwoch-Ausgabe) will erfahren haben, dass das Umfeld von Alonso den Doppelweltmeister zum Verbleib bei McLaren-Mercedes geraten habe. Ein Grund sei, dass die spanischen Sponsoren des Teams nicht so schnell aus ihren Verträgen rauskämen.

Streit-Schlichtung
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug forderte indessen die Streithähne zur Mäßigung auf. "Es kommt nicht auf gegenseitige Sympathie-Bekundungen an. Aber die Piloten müssen sich akzeptieren, dafür sorgen wir", sagte der 54-Jährige der "Bild"-Zeitung. Zu den Gerüchten um Alonsos Wechselabsichten meinte Haug: "Es wird von außen spekuliert und politisiert. Fernando will bei uns fahren, wie er sagt. Und ich habe bei bestehendem Vertrag keine gegenteiligen Hinweise."

Ultimatum
Die englische Tageszeitung "The Times" hatte am Dienstag berichtet, Teamchef Dennis habe Alonso die Freigabe für einen Wechsel erteilt. Zuvor soll der 26-Jährige, der erst zu Beginn der Saison von Renault zum britisch-deutschen Team gekommen war, ein Ultimatum gestellt haben ("Hamilton oder ich"). Alonso fühlt sich bei McLaren-Mercedes gegenüber dem 22-jährigen Jungstar benachteiligt. "Ich habe mit Dennis gesprochen. Er hat gesagt, dass das, was in der 'Times' steht, nicht stimmt", betonte Alonso-Manager Abad.

Eskalation
Beim Grand Prix von Ungarn hatte sich am vergangenen Wochenende die Auseinandersetzung zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten zugespitzt. Alonso hatte kurz vor dem Ende des Qualifyings mit einem ungewöhnlich langen Boxen-Stopp seinen Teamkollegen blockiert. "Dass die Fehler beim Qualifying nicht zu akzeptieren sind, ist klar. Aber bei uns kämpfen zwei Fahrer um die WM. Das bringt besondere Anspannung mit sich. Doch wir kriegen das hin", meinte Haug. Es habe noch in Budapest "gute Gespräche mit beiden" gegeben. "Aber wir werden uns vor dem Istanbul-Rennen alle zusammensetzen, um Restliches zu klären."

Wohin geht Alonso?
In den italienischen Medien wurde bereits über Alonsos potenzielle neue Arbeitgeber spekuliert. "Wer schnappt sich jetzt Alonso?", fragte etwa die "Gazzetta dello Sport". Neben Ferrari seien auch Renault und BMW-Sauber im Rennen. Als "realistischste Möglichkeit" nannte die Sporttageszeitung eine Rückkehr zu "Papa Briatore". Unter Renault-Teamchef Flavio Briatore hatte Alonso 2005 und 2006 den WM-Titel geholt.

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