"Alle gegen Baumschlager" - Oberösterreicher will neunten Titel.
Nach der Absage der Jänner Rallye beginnt die österreichische Rallye-Meisterschaft 2010 erst am 9./10. April und erstmals mit der BP-Ultimate-Lavanttal-Rallye rund um Wolfsberg in Kärnten. Der erste von sieben Saisonläufen steht wie die gesamte Meisterschaft unter dem Motto "alle gegen Raimund Baumschlager". Der oberösterreichische Favorit geht auf seinen bereits neunten Staatsmeistertitel los, den achten in Folge.
Weltmeisterliche Konkurrenz
Gleich zwei Weltmeister stehen mit
Manfred Stohl und Rückkehrer Andreas Aigner 2010 im Feld der Rallye-ÖM.
Erster Herausforderer Baumschlagers ist aber dennoch wieder der
Niederösterreicher Andreas Waldherr. Der Lavanttal-Vorjahressieger hat nun
den ehemaligen Wittmann-Co Bernhard Ettel am Beifahrersitz seines VW Polo
und setzt wie Baumschlager ein S2000-Auto ein. Auch Waldemar Benedict
(Peugeot 207) fährt heuer einen 2000er, fehlt aber in Kärnten noch
verletzungsbedingt.
Senior als ÖM-Favorit
Baumschlager selbst pilotiert wieder
den Skoda Fabia, den er als BRR-Teamchef in der WM mit dem Schweden Patrick
Sandell einsetzt und der unmittelbar vor dem ÖM-Auftakt bei der
Jordanien-Rallye unterwegs ist. Trotz seiner bereits 50 Jahre ist "Mundl"
erneut ÖM-Favorit. "Ich kann es kaum erwarten, wieder wettbewerbsmäßig in
meinem Skoda zu sitzen und zu zeigen, dass ich noch da bin. Das Feuer in mir
brennt lichterloh, ich will Meister werden, will gewinnen, wenn möglich
alles, jede Sonderprüfung, jede Rallye", so die Kampfansage Baumschlagers.
Ob und wie sehr auch die beiden Serienklasse-Weltmeister Baumschlager fordern können, wird sich zeigen. Vizemeister Stohl bleibt seinem Alternativ-Projekt treu, weiß aber noch nicht, ob er einen mit Erdgas betriebenen Peugeot 207 CNG oder wieder das Vorjahres-Auto einsetzt. Der leidgeprüfte P-WRC-Weltmeister Aigner pilotiert im Comebackjahr einen Mitsubishi EVO X. Shooting-Star Patrick Winter (24) ist nun mit einem Neuner-Mitsu am Start.
Werbung für Rallye-Sport
Das Jahr 2010 soll auch eine
Trendwende in der Rallye-Meisterschaft markieren. Die "IG Rallye" startet
eine Medien-und Image-Offensive, mit neuem ÖM-Logo und dem Begleitslogan
"New Generation" soll ein neuer Geist einziehen. Im Fernsehen (vor allem ORF
und ORF Sport plus) soll Rallyesport wieder verstärkt zu sehen sein, selbst
eine im Rallye angesiedelte Reality- bzw. Doku-Soap ist im Gespräch.
Neue Einteilungen
Praktische Auswirkungen des frischen Windes
sind nicht nur ein neuer Ablauf - die "Historischen" (mit u.a. Kris
Rosenberger, Josef Pointinger und Kurt Göttlicher) starten nun vor den
ÖRM-Autos, man ist auch bezüglich neuer Klasseneinteilung und Wertung den
Veranstaltern und Teams entgegengekommen. So gibt es nun auch einen neue 2WD
(Zweirad-) Pokal quer durch alle fünf Divisionen, für den Hannes Danzinger
im Ford Fiesta R2B favorisiert wird. Der Einstieg in den Rallye-Sport über
die Division V (abgelaufene Homologation) ist schon ab 3.000 bis 5.000 Euro
pro Wochenende möglich.
Der Rallye-Klassiker im Lavanttal zählt wie immer auch zur slowenischen Meisterschaft und zum Mitropacup, weshalb gleich 142 Teams aus zehn Nationen genannt haben. Titelsponsor BP sorgt dafür, dass die Rallye umweltverträglich ist und stellt die ganze Veranstaltung (Bewerb und Organisation) durch den Kauf von Emissionszertifikaten für rund 66 Tonnen Kohlendioxid "neutral".