Türkei GP

Button peilt 6. Saisonstreich an

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Wie gut ist Ferrari? Massa will 4. Türkei-Sieg in Serie!

Sebastian Vettel und die Verfolger hoffen auf einen Befreiungsschlag, Spitzenreiter Jenson Button strebt hingegen seinen sechsten Sieg im siebenten Saisonrennen an: Im Formel-1-Grand-Prix der Türkei fällt eine Vorentscheidung im bisher völlig einseitigen Titelrennen. Gewinnt der zuletzt alles in Grund und Boden fahrende Button auch den WM-Lauf in Akfirat, dürfte sein Solo zum WM-Triumph nicht mehr zu stoppen sein.

"Ich habe es immer genossen, im Istanbul Park zu fahren und freue mich auf das Rennen", sagte der Engländer, der mit 16 Punkten Vorsprung auf seinen brasilianischen BrawnGP-Teamkollegen Rubens Barrichello ins Rennen geht. Red-Bull-Jungstar Vettel hat als aktueller WM-Dritter bereits 28 Zähler Rückstand auf Button.

Vettel will zurückschlagen
Der Deutsche hielt sich nach dem jüngsten Rückschlag durch den Crash in Monaco mit Prognosen für den Grand Prix am Sonntag (Start: 14.00 Uhr MESZ/live ORF1, RTL und Premiere) zurück. "Ich bin kein Prophet. In der Türkei sollte es aber besser laufen als zuletzt", meinte der 21-jährige Hesse. "Wir haben ein sehr starkes Auto, die Vorzeichen stehen gut, aber wir stehen mit beiden Füßen auf dem Boden."

Für Vettel geht es nach seinem selbst verschuldeten "Nuller" von Monaco in Istanbul quasi schon um die letzte WM-Chance. "Für uns wird es wichtig sein, ein gutes Resultat zu erzielen. Wir beabsichtigen, im WM-Zwischenklassement die Lücke zur Spitze zu verringern", verwies Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf den Riesenabstand zum WM-Leader.

Button auf Rekordjagd
Button, dem angesichts des Honda-Ausstiegs im Winter sogar eine Zwangspause gedroht hatte, winken nun plötzlich neben dem WM-Titel jede Menge Rekorde. So wackeln beispielsweise Michael Schumachers Bestmarken "schnellster Titel-Triumph" (nach 11 von 17 Rennen) und "meiste Saisonsiege" (13). So weit voraus denkt Button aber nicht. "Die Saison ist noch lang. Da kann noch viel passieren", betonte der 29-Jährige. Und Teamchef Ross Brawn warnte vor Überheblichkeit: "Wir wissen, dass die Konkurrenz in der Türkei sehr stark sein wird."

Red Bull sagt Brawn Kampf an
Die "Roten Bullen", in der völlig auf den Kopf gestellten Formel-1-Hierarchie die neue Nummer 2, haben jedenfalls den "Brawnies" einen bedingungslosen Kampf auf dem 5,338 Kilometer langen Kurs angesagt. "Unser Ziel ist es, mit dem Team Brawn mitzuhalten, das bisher einen bemerkenswerten Lauf hatte", sagte Horner.

Ferrari immer stärker
Gleichzeitig erklärte der Brite Ferrari zum zweiten ernsthaften Konkurrenten im siebenten WM-Lauf. "Ferrari wird am kommenden Wochenende meiner Meinung nach die Schlüsselrolle spielen - speziell deshalb, weil das Team dieses Rennen in den letzten drei Jahren dreimal gewonnen hat", erinnerte Horner an die jüngste Ferrari-Dominanz in der Türkei.

Felipe Massa hatte im Vorjahr den Hattrick perfekt gemacht. Der Brasilianer hofft darauf, diese Siegesserie fortzusetzen und damit im Interesse aller Brawn-Widersacher zugleich für etwas mehr Spannung im langweiligen WM-Kampf zu sorgen. "Es wäre natürlich super, wenn ich hier ein viertes Mal siegen würde", erklärte Massa.

McLaren am Boden
Keine realistischen Siegchancen haben dagegen die ehemaligen Top-Teams McLaren-Mercedes und BMW-Sauber trotz etlicher technischer Neuerungen. "Die Strecke ist eine echte Herausforderung", lautete der nichtssagende Kommentar von Titelverteidiger Lewis Hamilton vor dem Rennen im Istanbul Park, das er im Vorjahr noch auf Platz zwei beendet hatte.

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