Knallhart-Manöver

Eskalation! Vettel verliert Platz drei

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Ferrari-Star schimpfte und erbte Podium. Nun wird er zurückgepfiffen.

"Hier ist eine Nachricht an Charlie (Anm.: Whiting): F***off", schimpfte Sebastian Vettel nach Überqueren der Ziellinie. Ein verbaler Frontalangriff gegen den Rennleiter. Aber: Was war passiert? Max Verstappen hatte mit dem Ferrari-Star um Platz drei gefightet - und war nach einem Verbremser durch die Wiese gerast, behielt so seine Position.

+++ Hamilton siegt vor WM-Rivale Rosberg +++

Zum Leidwesen Vettels, der seinen Red-Bull-Konkurrenten via Boxenfunk anpöbelte: "Max muss mich vorbeilassen. Er muss mich vorbeilassen. Weg mit dir! Weg mit dir! Verdammte *****! Er ist ein ****!" Verstappen wurde bestraft und der Deutsche erbte Rang drei. Für kurze Zeit.

Vettel wurde in der Nacht für ein verbotenes Manöver in der Schlussphase des Grand Prix von Mexiko bestraft. Er wurde mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt, fiel damit in der Wertung des drittletzten Rennens dieser Formel-1-Saison auf den fünften Platz zurück. In der Folge rückten die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Verstappen vor. Lewis Hamilton hatte vor seinem Mercedes-Teamrivalen Nico Rosberg gewonnen.

Australier schießt gegen Vettel

Die Rennkommissare sahen es nach Auswertung von Videos und Telemetrie-Daten als erwiesen an, dass Vettel im Duell mit Ricciardo unerlaubterweise während eines Bremsvorgangs die Fahrtrichtung geändert und damit gegen Artikel 27.5. verstoßen habe. Geschehen war das ausgerechnet kurz nach Verstappens unerlaubter Aktion.

"Dadurch konnte ich meinen Speed nicht fahren. Von hinten kam Daniel. Das möchte ich mir nochmal angucken. Das war eng", sagte Vettel unmittelbar nach dem Rennen. Er zog beim Einbremsen zu Kurve vier in die Mitte, blockte so Ricciardo, der mit Mühe und Not einen Crash verhindern konnte.

Verstappen Vettel
© GEPA

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Der Australier meinte: "Das macht man nur, wenn man überlistet wurde. Seb war da, er bewegte sich, ich fuhr rein, ich hatte die Schachpartie gewonnen. Und dann merkt er: 'Oh, ich habe es versemmelt und muss meinen Fehler gut machen. Aus meiner Sicht ist das nicht in Ordnung."

"Sein Verhalten ist unwürdig"

So sahen es auch die Steward, die Vettels Manöver als "unnatürlich" bewerteten. "Uns wurde das Ergebnis aufgrund von Bürokratie genommen", meinte Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene nach Bekanntgabe der Strafe: "Ich empfinde diese Entscheidung als übertrieben und ein Stück weit als unfair."

Red Bull ging indes auf Konfrontationskurs mit Ex-Fahrer Vettel. Helmut Marko: "Sein Verhalten ist eines viermaligen Weltmeisters unwürdig." Verstappen schloss sich an. "Er sollte zurück in die Schule gehen. Das ist lächerlich. Ich werde mit ihm sprechen. Er ist einfach ein sehr frustrierter Kerl", teilte der "Jungbulle" aus.

Ein neuer Zwist mit Platzhirsch Vettel scheint garantiert. Der übrigens gab an, sich bei Whiting für die Hasstirade entschuldigt zu haben: "Ich habe mit ihm gesprochen, aus Respekt. Das sollte man nicht sagen." Was er ihm nach den jüngsten Konsequenzen wohl mitteilen würde ...

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